Teenager, die in ihren Teams bereits ein hohes Maß an Verantwortung tragen, lösen Faszination aus. Besonders, wenn sie sich nicht als One-Hit-Wonder, sondern als echte Säulen ihrer Mannschaften entpuppen. So wie Julian Draxle
Seinen Namen werden sie auf Schalke nur ungern hören, aber auch Julian Draxler gehört zu den besten Teenagern, die in die Bundesliga gestürmt sind. Der gebürtige Gladbecker war bei seinem Debüt für die Königsblauen gerade einmal 17 Jahre und 117 Tage alt. Der damalige Trainer Felix Magath holte ihn im Januar 2011 aus der U19 der Knappenschmiede und beförderte ihn zum Profi. Bis zu seinem 20. Geburtstag erzielte der Außenstürmer 13 Treffer für Schalke, bestach aber nicht nur als Torjäger, sondern auch als Vorbereiter. Bei seinem Startelfdebüt, bei dem er eine gute Stunde auf dem Platz stand, bereitete er das 1:0 von Raul gegen Hannover 96 vor.
Zwei Jahre später verlängerte Draxler seinen Profivertrag, den er 2011 nur vier Tage nach seinem Debüt unterschrieben hatte. Schalkes Verantwortliche, so war es damals zu vernehmen, hatten eine Offerte des Revier-Rivalen Borussia Dortmund abgelehnt, der den inzwischen zum Nationalspieler gereiften Angreifer gern verpflichtet hätte. Daraufhin schickten die Schalker LKW mit Werbe-Plakaten durch das Ruhrgebiet, einer hielt sogar vor dem Stadion des BVB.
Draxler: Von Schalke über Wolfsburg zu PSG
Den Slogan „Mit Stolz und Leidenschaft bis 2018“ ließ Draxler allerdings Slogan bleiben. 2015 wechselte er am letzten Tag der Transferperiode zum Liga-Konkurrenten VfL Wolfsburg. 43 Millionen Euro überwies der Klub aus der Autostadt damals nach Gelsenkirchen, um den unbequemen Top-Zugang nur zwei Jahre später an den französischen Liga-Krösus Paris Saint-Germain zu verkaufen.
Dort lief es zunächst gut für den Weltmeister von 2014. Mittlerweile aber sitzt Draxler, dessen Vertrag bei PSG noch bis 2021 läuft, vornehmlich auf der Bank. Im Januar soll sich Chaos-Klub. Hertha BSC für eine Verpflichtung des Offensivspielers interessiert haben. Doch der lehnte dankend ab. 20 Millionen Euro sollen die Pariser wiederum gefordert haben, als Olympique Marseille im Winter anfragte. Das soll dem Liga-Rivalen des Meisters allerdings zu viel gewesen sein.