Hombrucher SV

Marcel Münzel überrascht sich selbst

Zwischendurch sah es danach aus, als sollte der Hombrucher SV als Aufsteiger größere Probleme in der Westfalenliga bekommen. Zwei Monate lang blieb der Verein aus dem Dortmunder Süden sieglos, konnte neun Spiele in Folge nicht gewinnen. Doch dann kehrte der Erfolg zurück. Gegen Ende der Hinrunde stabilisierten sich die Leistungen des HSV. Daran hat auch eine goldrichtige Entscheidung des Hombrucher Trainers Alexander Gocke einen nicht unerheblichen Anteil. In der Mannschaftssitzung vor dem Spiel beim SuS Langscheid/Enkhausen offenbarte der Coach seiner Mannschaft, dass er Münzel in die Spitze beordern würde. Wie die Reaktion des Teams ausfiel, beschreibt Münzel selbst: „Alle haben erst einmal gelacht.“

Doch Gocke meinte es ernst. Zuvor hatte der 22-Jährige selbst nur im Training einmal scherzhaft zu seinem Trainer gesagt, dass er ihn doch mal im Sturm aufbieten solle. Seit dem Langscheid-Spiel, in dem Hombruch einen 0:3-Rückstand noch aufholte und 3:3 spielte, ist die neue taktische Variante zur Regel in Hombruch geworden. Gocke beschreibt, warum er so entschied: „Marcel macht viel Druck auf den Gegner, hat eine überragende Balleroberung. Er lässt sich nicht so leicht abschütteln.“ Doch auch, wenn Münzel selbst den Ball hat, kann er etwas damit anfangen. „Er kann den Ball gut halten und reißt auch Lücken für seine Kollegen“, lobt der Trainer.

„Eigentlich fühle ich mich auf der Sechs schon wohler"

Münzel selbst war nicht nur überrascht, vorne eingesetzt zu werden, sondern auch, dass es so gut für ihn läuft auf dieser Position, die er nach eigenem Bekunden „zuletzt in der F-Jugend gespielt“ habe. „Eigentlich fühle ich mich auf der Sechs schon wohler, wo ich das Spiel vor mir habe“, gibt er zu. Doch auch vorne kann er seine Stärken im Zweikampf ausspielen. Gocke will den Aufschwung am Ende der Hinrunde nicht allein an Münzels Positionswechsel festmachen, er lobt das gesamte Team für das deutlich verbesserte Spiel der HSV. Doch die Umstellung – das muss er zugeben – „hat viel damit zu tun“, dass die Hombrucher sich eine gute Ausgangsposition geschaffen haben, um in der Rückrunde das Ziel Klassenerhalt frühzeitig zu erreichen.

Die Winterpause, die vielen Vereinen gelegen kommt, ist für den Hombrucher SV auf dem Weg dahin eher störend. „Wir müssen versuchen, den Schwung mit in die Spiele nach der Winterpause zu nehmen“, erklärt Münzel.

Erst Mitte März geht es weiter für den HSV. Gleich die erste Partie kann dann entscheidend sein. Denn es bietet sich die Möglichkeit, mit dem SV Hohenlimburg einen Verfolger weiter zu distanzieren. In der Startelf wird in diesem Spiel sehr wahrscheinlich auch Münzel stehen. Und das ebenso wahrscheinlich erneut auf der Position, auf der er sich noch vor ein paar Monaten nicht erwartet hätte.