Wer am Samstag bei der NRZ-Mini-WM auf dem Platz stand, hätte eigentlich auch im Sommer in der Wüste von Katar spielen können! Bei Temperaturen über 30 Grad war Abkühlung gefragt. Das Organisationsteam unter Federführung von Christof Willer (NRZ) und Ex-VfL-Bochum-Profi Olaf Dressel hatte für reichlich Getränke gesorgt und Wassereimer aufgestellt, in die die Fußballer immer wieder ihre Köpfe eintauchten.
22 Teams waren am Morgen in das Stadion des GSV Moers eingezogen. Viele hatten sich fantasievoll in den Farben des Landes kostümiert, für das sie bei der WM antraten. Nach 75 Spielen (je zehn Minuten) und einem packenden Finale setzte sich dann Kamerun (Vogelheimer SV E1) im Acht-MeterSchießen mit 8:7 gegen Belgien (SC Bayer Uerdingen) durch.
Für der originellsten Aufzug beim Einmarsch der Nationen wurde Viktoria Buchholz E2 (Ghana) ausgezeichnet. Der Preis fürs fairste Team ging an die USA (JSG Ho-HaKessel-Asperden). Zum besten Torwart wurde Nils von der Spielvereinigung Steele gewählt; als bester Spieler des Turniers wurde Alexander vom Vogelheimer SV auf der Bühne ausgezeichnet. Für alle hatte Sponsor Derbystar Bälle und wertvolle Gutscheine zur Verfügung gestellt. Da war die Freude groß.
Was man nicht alles tut...
Fußballväter brauchen Geduld. Fußballmütter auch. Da ist man dann als Fahrer oder Fahrerin des Elterntaxis gefragt – und verbringt mit anderen Eltern am Wochenende ein paar Stunden am Spielfeldrand. Wenn’s gut läuft, findet sich in der Halbzeitpause eine gegrillte Wurst. Wenn’s schlecht läuft, bekommt man den Koffer mit einem Dutzend verdreckter Trikots zum Waschen mit nach Hause.
22 E-Junioren-Teams waren am Samstag zu unserer Mini-WM nach Moers gekommen. Fast alle hatten einen Gartenpavillon mitgebracht, manche sogar ein Planschbecken. Das war gut, denn Schatten gab es auf der Bezirkssportanlage wenig, und das Turnier dauerte sieben (!) Stunden. Viele hatten sich schon vorher mächtig ins Zeug gelegt und ihre Kinder für den Einmarsch der Nationen toll ausstaffiert. Dem Team von Viktoria Buchholz war der WM-Starter Ghana zugelost worden. „Da haben wir erstmal gegoogelt“, sagt die Trainerfrau ehrlich. Dann haben sie Trikots bestellt, Musikinstrumente zusammengesucht und farbige Tücher zu Kopfbedeckungen geknotet. Und am Abend waren dann alle zu einem afrikanischen Fest in den Garten einer Familie geladen.
Und dann ist es manchmal doch gar nicht schlecht, Fußballvater oder Fußballmutter zu sein...