"Ich will den UEFA-Cup gewinnen. Wir haben auch die Qualität, gegen den AC Mailand zu bestehen", glaubt der Brasilianer, der in der Liga zuletzt vier Spiele lang gesperrt war. Auch das direkte Duell gegen Milans Glamour Boy David Beckham fürchtet der 23 Jahre alte Südamerikaner nicht: "Wir werden unsere Tore schießen, aber es wird auch eine große Herausforderung sein, Milan am Toreschießen zu hindern."

Foto: firo.
Der Aufmarsch der Superstars mit Beckham, Ronaldinho und Co. an der Weser stellt die drei übrigen Partien mit deutscher Beteiligung in den Schatten, sogar das Gastspiel des VfB Stuttgart beim Cupverteidiger Zenit St. Petersburg (18.15 Uhr MEZ/live im ZDF). Der VfL Wolfsburg darf sich bei Paris St. Germain als chancenreicher Außenseiter fühlen, ebenfalls ab 20.45 Uhr tritt der Hamburger SV sogar als leichter Favorit beim NEC Nijmegen in den Miederlanden an. Die Schwaben bauen auf ihre aktuell gute Form als beste Rückrundenmannschaft der Liga und könnten zusätzlich davon profitieren, dass St. Petersburg wegen des harten russischen Winters die Spielpraxis fehlt.
Zudem sind Zweifel erlaubt, ob der Ex-Hannoveraner Szabolcs Huszti die Lücke schließen kann, die Andrej Arschawin durch seinen Wechsel in der Winterpause zum FC Arsenal gerissen hat. "Man darf den Russen keine Zeit und keinen Platz zum Spielen lassen. Wenn uns das gelingt, haben wir eine große Chance, ein Ausrufezeichen zu setzen", glaubt VFB-Teamchef Markus Babbel, dem U21-Nationalspieler Sami Khedira wegen eines "Pferdekusses" möglicherweise nicht zur Verfügung stehen wird.
Personell geschwächt und doch zuversichtlich betritt der VfL Wolfsburg Neuland, erstmals in ihrer Vereinsgeschichte haben die Niedersachsen in einem internationalen Wettbewerb überwintert. Coach Felix Magath, der Torjäger Grafite nach einer Meniskusoperation noch nicht wieder einsetzen kann, will den aktuellen Schwung aus der Bundesliga mit dem ersten Auswärtssieg der Saison (2:0 bei Eintracht Frankfurt) in die französische Hauptstadt mitnehmen: "St. Germain ist stark und Tabellenzweiter in Frankreich, aber stark sind wir auch."

Foto: firo.
Magaths Hamburger Kollege Martin Jol fürchtet in seiner niederländischen Heimat dagegen mehr die äußeren Begleitumstände als die sportlichen Qualitäten seiner Landsleute. "Es wird eine Stimmung herrschen wie beim Schützenfest, wir werden gute Nerven brauchen", sagt der Coach und weiß, was ihn und seine Schützlinge im engen Goffertstadion erwartet, das mit 12.000 Zuschauern seit Wochen ausverkauft ist. Und auch die Bodenverhältnisse werden nicht so sein, wie es die Hanseaten aus den gepflegten deutschen WM-Arenen gewohnt sind.
Wie sein Landsmann Jol kennt sich auch HSV-Abwehrchef Joris Mathijsen in der holländischen Provinz aus und warnt seine Teamkollegen: "Der Rasen dort ist eine Katastrophe. Er wird schlechter sein als auf unserem Trainingsgelände in Hamburg."