Zwei Tage nach dem Chaos-Jagdrennen in Pyeongchang reichte Maxim Tschudow dem erfolgreichsten Biathleten der Geschichte öffentlich die Hand. Zudem setzte der zwischenzeitlich zum Sieger erklärte Russe, der am Ende nach einem Gegen-Protest Zweiter wurde, auf dem Podest beim Abspielen der norwegischen Nationalhymne demonstrativ seine Mütze zum Zeichen der Anerkennung ab. Er wolle trotzdem von sich aus nicht versuchen, die Goldmedaille einzuklagen. "Die Jury hat am Ende so entschieden. Es steht uns Sportlern nicht zu, darüber zu richten. Wir haben geschossen und sind gelaufen so gut wie wir es konnten. Wir haben unsere Arbeit gemacht. Was die Jury und unsere Verbände machen, können wir nicht beeinflussen."
Betroffen zeigte sich Tschudow auf der zwei Tage nach dem Rennen nachgeholten Pressekonferenz auch vom Dopingfall in den eigenen Reihen, ohne allerdings die drei ertappten Teammitglieder Dimitri Jaroschenko, Albina Achatowa und Jekaterina Jurjewa zu verurteilen. "Die Situation belastet mich sehr. Ich habe in den letzten drei Tagen nur 4 oder 5 Stunden geschlafen", sagte Tschudow. "Es ist sehr hart für mich und unsere Mannschaft. Wir sind alle sehr unglücklich über die aktuelle Situation."
Kein Verständnis zeigte der dreimalige Weltmeister für seine Landsleute, die schwedische und französische Biathleten per E-Mail mit Morddrohungen bedacht hatten. "Ich kann hier nicht für alle Russen sprechen. Aber diese Leute haben nicht bedacht, was sie taten und was sie mit ihrem Verhalten anrichten. Ich bin sicher, dass wir im März in Chanty Mansijsk ein schönes Weltcup-Finale haben werden. Mit fairen und sicheren Bedingungen für alle Sportler."