„Ich kann es nicht fassen, das war schon mehr als unglücklich“, haderte SCH-Trainer Rüdiger Kürschners mit dem Schicksal. Denn nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit zeigte Salissou Emile unmittelbar nach dem Seitenwechsel, warum ihn die Hasseler in der Winterpause geholt hatten. Aus drei Metern stocherte der Afrikaner den Ball mit dem Knie und den Schienbeinen zum 1:0 für die Gäste über die Linie. Bevor Kai Ranke knapp 20 Minuten später den Ausgleich für die Siegerländer schaffte, hätten die Gelsenkirchener eigentlich schon den Dreier klar machen müssen.
André Koch war es, der sich in der von Kürschners in den vergangenen Wochen immer wieder beklagten Abschlusschwäche unfreiwillig auszeichnete. Bis zum Abpfiff lief der Stürmer dreimal allein auf TuS-Keeper Timo Bäcker zu, doch Koch brachte das Kunststück fertig, immer wieder am Kasten vorbei zu zielen. Weil auch Ramazan Yagcioglu und Timur Karagülmez - jeweils nach tollen Pässen von Damian Liedtke - an ihren Nerven scheiterten, feierten die Gastgeber einen späten Sieg. Falko Wahl traf aus dem Gewühl, und Referee Oliver Topp beendete die Partie umgehend.
Klar, dass die wieder einmal um ihren Lohn gebrachten Kicker da kurz vor dem Ausrasten waren. „Es gab ein paar kleinere Wortgefechte und Schubsereien, doch das war’s. Warum der Schiri so lange nachspielen ließ, war uns allen ein Rätsel. Es gab doch kaum Unterbrechungen“, regte sich Kürschners auf. Größer war sein Ärger aber über die Unfähigkeit seiner Jungs bei der Chancenverwertung. „Was bringt es uns, wenn wir jedes mal eine gute Leistung bringen, die Spiele aber weiterhin abgeben?“, sinken selbst bei dem Optimisten Kürschners die Hoffnungen auf den Klassenerhalt fast auf Null.