Mai 2019: Der TuS Hordel beendet die Westfalenliga-Spielzeit als Tabellenvierzehnter. In Hordel war Abstiegskampf angesagt. Die Verantwortlichen entschieden sich zu einem radikalen Umbruch, trennten sich von 14 Spielern, holten 15 neue Akteure in den Bochumer Nordwesten. Ein solcher Umbruch braucht Zeit. Normalerweise.
Dezember 2019: In der gesamten Hinrunde verlor Hordel nur eine Partie. Im September war das, gegen den Tabellenführer Finnentrop-Bamenohl (0:2). Nur zwölf Tore kassierte Hordel. Liga-Bestwert. Der TuS steht in Lauerstellung auf Rang drei und überrascht den eigenen Trainer. "Das Ziel war vor der Saison, Ruhe reinzubringen und dass wir uns sportlich konsolidieren", sagt Holger Wortmann.
Was ist das Erfolgsrezept beim TuS? Der dritte Platz zeige, dass die Hordeler vor der Saison "gute Entscheidungen" getroffen haben. Für Wortmann ist die Platzierung dennoch nur eine "Momentaufnahme". Eine "schöne" und eine, die sich die Mannschaft "hart erarbeitet hat".
Schnell ein Team geworden
"Wir haben uns in der Vorbereitung schnell gefunden, menschlich wie sportlich", erklärt Wortmann und ergänzt: "Wir haben uns bei der Auswahl der Spieler viel Mühe gegeben und uns auch mal eine blutige Nase abgeholt. Am Ende war das ganz viel Arbeit. Auch der Sportliche Leiter Jörg Versen hat ein glückliches Händchen gehabt." Zudem gewann Hordel direkt die ersten beiden Saisonspiele. Das half, um den Lauf zu starten.
Im Laufe der Hinrunde hat Wortmann ein neues Lieblingswort gefunden: Demut. Die aktuellen Erfolge kann der 52-Jährige gut einschätzen. Zum Rückrundenstart trifft Hordel am kommenden Wochenende auf YEG Hassel, Tabellenletzter. Wortmann warnt: "Das wird ein dickes Brett, das wir zu bohren haben."
Dann ist Winterpause. "Wir können die Pause gut gebrauchen, da wir auch den ein oder anderen Verletzten haben. Aber im Moment läuft es ganz gut", sieht Wortmann die zwei Medaillenseiten der mehrwöchigen Spielpause. In der Rolle als Tabellendritter fühlen sich Wortmann und Co. derzeit eben wohl: "Im Winter werden wir uns zusammensetzen und eventuell neue Ziele definieren. Wir sind aber total zufrieden bislang!"