Der Plan beim DSC Wanne-Eickel war vor dieser Saison gewesen: junge Spieler in den Kader zu holen, die Druck auf die erfahreneren machen. Nur: im Moment sind nicht so viele von den routinierteren Akteuren wegen Verletzungen oder wie im Fall von Lukas Ziegelmeir wegen Rot-Sperre dabei. DSC-Trainer Holger Flossbach sagt vor dem Auswärtsspiel der Wanne-Eickeler beim FC Lennestadt (Sonntag, 15 Uhr) über das 1:4 des vorigen Sonntags gegen den RSV Meinerzhagen: „Wir sind in einem schwierigen Lernprozess. Einige der Jungs haben zuletzt Lehrgeld bezahlt.“
Es kam einiges davon im Spiel gegen die starken Meinerzhagener auf den Tisch. Etwa von Thomas Schmitter in der Innenverteidigung oder Erik Schäfer links in der Viererkette. In der Offensive hätten es Niklas Baf und Niklas Kaiser schwer gehabt, weil die Zusammenarbeit mit der Defensive nicht reibungslos funktionierte, so Flossbach. Daran arbeite sein Team aber.
Jedoch: Nun ist Thomas Schmitter im Urlaub, und damit fehlt der nächste Innenverteidiger neben den verletzten Christian Melchner, Alexander Schlüter und dem gesperrten Lukas Ziegelmeir, der auf dieser Position beim Sieg über Iserlohn überzeugt hatte.
"Wir sind verdammt zu punkten"
Davide Basile war gegen Meinerzhagen nach seiner Verletzungspause ins kalte Wasser geworfen worden, neben ihm überzeugte in der zweiten Halbzeit Dzenan Pilica, einer der Wanner Lichtblicke am vergangenen Sonntag: „Einstellung, Gegenwehr, Körpersprache“ lobte Flossbach bei Pilica. Insgesamt aber gelte nach dem Meinerzhagen-Spiel: „Ich bin enttäuscht. Und das Umfeld ist es auch. Zurecht.“
Also ist für den Sonntag klar: „Wir sind verdammt, zu punkten“, sagt Holger Flossbach. Die Lennestädter Gastgeber haben nach vier Spielen noch keinen Punkt, 2:10 Tore und stehen gemeinsam mit dem ebenfalls noch zählerlosen TSV Marl-Hüls am Tabellenende der Fußball-Westfalenliga 2.
Die Tabelle und wer sich zum Beispiel alles an der Spitze tummelt – TuS 05 Sinsen, SpVgg Erkenschwick, SG Finnentrop/Bamenohl und RSV Meinerzhagen sind das aktuelle Top-Quartett –, haben erst mal keinen Vorrang beim DSC in der akuellen Situation. Holger Flossbach: „Wir haben zurzeit so viele Baustellen, wir schauen erst mal nur auf uns.“
Autor: Stephan Falk