Am Samstag (19. Oktober, 14 Uhr) spielt der KFC Uerdingen in der Regionalliga West bei der U23 von Borussia Mönchengladbach. Sportlich liefert die Mannschaft von Trainer René Lewejohann hervorragende Arbeit ab.
Platz sieben für den Aufsteiger - und das trotz der ganzen Querelen im Verein. Hut ab. Doch hinter den Kulissen bleibt es weiter undurchsichtig. Denn - wie die "RP" berichtet, wird - trotz anderslautender Ankündigungen in einem lokalen Medium vor mehreren Tagen - vermutlich wieder kein Hauptsponsor beim KFC auf der Brust zu sehen sein.
Uerdingens Vorstandsvorsitzender Thomas Platzer hatte in einem Regionalmedium angekündigt, dass er mit seiner Gangbild GmbH auf die Brust des KFC gehen wolle - für kolportierte 300.000 Euro pro Saison.
Passiert ist seitdem nichts. Auf der Homepage der Uerdinger wird nichts dazu erwähnt. Auf Presseanfragen erhält nur ein Lokalmedium Antworten. Ansonsten gibt es vom Verein auf Nachfragen das große Schweigen im Walde.
Dafür werden Versprechungen getätigt - in alle Richtungen, doch mit dem Einlösen gibt es Probleme - ebenfalls in alle Richtungen.
Meldungen, wonach der KFC zu Beginn der Woche nur ganz knapp einem Antrag auf Fremdinsolvenz entgangen sei, kann RS bestätigen. Am Montag hätte die Insolvenz von einer dazu berechtigten Person angemeldet werden sollen. Doch kurzfristig kam offenbar erneut Bewegung in die Geschichte.
Zur Einordnung: Der Schlüssel in dem Insolvenzfall liegt in sogenannten Vollstreckungstiteln. Die bekommen Gläubiger gerichtlich ausgestellt, nachdem in einem Gütetermin und bei einem Kammertermin ein Urteil gefallen ist. Gehen aus dem Urteil finanzielle Forderungen des Gläubigers hervor, gibt es dafür gleichzeitig eine Zahlungsfrist. Dabei kann es auch verschiedene Modelle, wie etwa eine Ratenzahlung, geben. Kommt der Schuldner den Forderungen auch jetzt nicht nach, kann der Gläubiger den Titel geltend machen und einen Insolvenzantrag stellen.
Sollte es nun in den kommenden Tagen doch zu einem Fremdantrag auf die Insolvenz kommen, dann muss ein Sachverständiger beim KFC Uerdingen vorstellig werden, sich einen Überblick verschaffen und die Lage bewerten. Dazu zählt etwa die Frage, wie hoch die gesamten Verbindlichkeiten des KFC tatsächlich sind. Offizielle Zahlen gibt es dazu bisher nicht.
Und es gibt definitiv mehrere Personen, die mittlerweile berechtigt sind, solch einen Fremdantrag zu stellen. Zur Erinnerung: Die Liste derer, die auf Geld warten, ist lang: Marcus John, Osman Sahan und Levan Kenia sind drei (ehemalige) Mitarbeiter, die sich öffentlich geäußert haben. Dazu kennt RevierSport einen Brief, in dem 13 Personen Forderungen geltend gemacht haben. Die Namen sind der Redaktion ebenfalls bekannt.