Der 1. FC Bocholt konnte das "Duell der Enttäuschten" beim Wuppertaler SV in der Regionalliga West mit 5:1 gewinnen.
Für Schorch war es nach der Entlassung von Trainer Björn Mehnert das dritte Spiel an der Seitenlinie. Der eigentliche Sportchef gewann damit das zweite Spiel in seiner Amtszeit.
Beide Mannschaften, die sich eigentlich hohe Ziele gesetzt hatten, enttäuschen bislang. Der Vorjahres-Vizemeister Bocholt stand vor der Partie mit nur zehn Punkten aus neun Spielen auf dem 14. Tabellenplatz. Im Duell gegen einen direkten Tabellenkonkurrenten sah er zu Beginn der Partie das erwartete schwere Spiel: „Es gab viele Zweikämpfe, viele tiefe Bälle und insgesamt ein umkämpftes Spiel. Beim Gegentor haben wir leider geschlafen und wurden direkt eiskalt bestraft.“
Doch der frühe Gegentreffer hat die Bocholter sichtbar aufgeweckt. Der 35-jährige Schorch zeigte sich mit der Reaktion seiner Mannschaft zufrieden: „Ab dem Gegentor hatten wir das Spiel gut unter Kontrolle. Wir haben die zweiten Bälle gewonnen und hatten in unserem Spiel auch mehr Ruhe. Belohnt wurde diese Reaktion mit der Führung zur Halbzeit.“
In Halbzeit zwei ließ seine Mannschaft nicht locker und spielte sich in einen echten Rausch. „Wenn man dann so früh in der zweiten Hälfte das dritte Tor schießt, macht das natürlich etwas mit einer Mannschaft. Die Jungs konnten danach befreit mit Spaß und weniger Druck spielen. Nach so einer harten Trainingswoche tat dieser Sieg enorm gut.“
Wir müssen in den nächsten Tagen mit dem Präsidium darüber sprechen. Ich tendiere dazu, den Posten abzugeben, weil ich keinen Trainerschein habe und aufgrund meiner anderen Aufgaben auch keine Zeit für diese extra Aufgabe
Christopher Schorch
Für viele Bocholter Spieler wie Julian Riedel und Phillip Hanke sowie für den Trainer war es eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Extra motiviert war Schorch aber nicht: „Klar ist es schön, hierhin zurückzukommen und alte Bekannte zu treffen, aber letztendlich sehe ich dieses Spiel wie jedes andere, und die Jungs geben in jedem Spiel Vollgas.“
Ob es das letzte Spiel für den 35-Jährigen war, ist auch nach der Partie nicht bekannt: „Mir macht es unfassbar viel Spaß, als Trainer mit den Jungs zusammenzuarbeiten. Ich kann sehr viele Eindrücke mitnehmen und viel daraus lernen. Wir müssen in den nächsten Tagen mit dem Präsidium darüber sprechen. Ich tendiere dazu, den Posten abzugeben, weil ich keinen Trainerschein habe und aufgrund meiner anderen Aufgaben auch keine Zeit für diese extra Aufgabe.“
Das Gerücht, dass ein neuer Trainer schon am Montag vorgestellt werden soll, kann er allerdings nicht bestätigen.