Zwei Spiele, vier Punkte. Damit der Start von Argirios Giannikis als Trainer von Rot-Weiss Essen endgültig als gelungen bezeichnet werden kann, sollen am Samstag (14 Uhr) bei Kellerkind TuS Erndtebrück drei weitere Zähler her. Doch ausgerechnet im richtungsweisenden Spiel ist der RWE-Trainer in der Offensive zum Umbau gezwungen.
Jansen oder Bednarski in der Sturmspitze?
Sowohl Marcel Platzek (sieben Saisontore) als auch Kai Pröger (fünf Treffer) sahen beim 1:1 gegen Rot-Weiß Oberhausen die fünfte Gelbe Karte. Giannikis muss somit auf seine treffsichersten Angreifer verzichten. "Natürlich ist es unglücklich, dass beide gleichzeitig ausfallen. Aber wir jammern nicht", sagte der 37-Jährige am Donnerstag bei der Pressekonferenz vor dem Spiel. Einen Plan, wie er auf die beiden Ausfälle reagieren will, "habe er natürlich", wirklich in die Karten schauen konnte man dem Trainer jedoch nicht. David Jansen, der zuletzt zweimal von der Bank kam, wäre im Sturmzentrum sicher die naheliegendste Option. Aber auch Kamil Bednarski hat die Position in der Vergangenheit schon bekleidet. Neben Platzek und Pröger fällt Innenverteidiger Robin Urban weiterhin aus.
Doch auch ohne die etatmäßigen Angreifer Nummer eins und zwei gibt es für RWE nur eine Devise: Auswärtssieg. Zumindest den kommenden Gegner hätte man dann im Hinblick auf den Abstiegskampf erst einmal distanziert. Der Aufsteiger aus dem Siegerland hat nach solidem Start mittlerweile so seine Probleme. In den letzten neun Spielen sprangen lediglich vier Punkte heraus. Auch wenn Giannikis erst seit Kurzem in der Verantwortung steht - der Gegner ist für ihn kein Unbekannter: "Ich habe alle Spiele von Erndtebrück gesehen. Das gehört zu einer guten Vorbereitung dazu und ist mein Job. Sie spielen immer im 4-4-2 und versuchen, mit schnellen Vertikalbällen nach vorne zu kommen."
Training auf Kunstrasen
Auf das Spiel des Aufsteigers ist der Essener Übungsleiter also eingestellt - das soll auch für die besonderen Platzverhältnisse in Erndtebrück gelten. Denn der TuS spielt auf Kunstrasen. "Das ist eine Umstellung", redete Giannikis auf der Pressekonferenz gar nicht lange um den heißen Brei herum. "Der Ball bewegt sich anders." Um den Ernstfall zu simulieren, trainiert RWE jeweils einmal am Donnerstag und am Freitag auf Kunstrasen. "Die Gelenke werden auf Kunstrasen auch anders belastet, deshalb belassen wir es bei zwei Einheiten", erklärte der Coach.
Verwundert nahm Giannikis indes die Aussagen von RWO-Spieler Rafael Garcia nach der Partie am letzten Spieltag zur Kenntnis. Der Oberhausener hatte den Essenern vorgeworfen, "das Spiel nur zerstören zu wollen." Eine Meinung, die der Trainer nicht teilen konnte: "Er hat recht damit, dass wir Oberhausen keine Räume gegeben haben. Aber wir hatten auch genug Chancen. Das Chancenverhältnis war 7:2 für uns."