Die SSVg hat zuletzt 4:1 in Delbrück gewonnen und viel ist beim Ex-Hordeler nicht falsch gelaufen. Schmahl, wohnhaft in Hagen, ist sich sicher: „Das Team und unser Coach Peter Kunkel stehen hinter mir.“ Deshalb macht er deutlich: „Ich spüre keinen großen Druck, sehe es gelassen, denn schließlich komme ich von unten.“ Als Torhüter eine Bewährungsmöglichkeit zu erhalten, ist selten, weil es nun einmal nur die eine Rolle in der Mannschaft gibt. Ohne dabei allerdings einen Tunnelblick zu entwickeln.
Beruflich läuft auch eine Orientierung. Als Praktikant versucht er sich für sechs Monate im Architekturbereich, daneben öffnet er sich die Tür für eine Ausbildung bei der Polizei. Die erste dreitägige Prüfungsetappe absolvierte er unter der Woche in Münster. „Mit Erfolg, ich werde weiteren Tests eingeladen“, nickt der 1,88 Meter-Mann. Sein Fazit: „Aktuell läuft alles glatt.“ Was auch für die langjährige Beziehung zu seiner marokkanischen Freundin gilt.
Und nun soll sich am besten nichts ändern. Und genau in dieser Zeit ruft er sich immer wieder den Leitsatz seines Ex-Trainers bei Rot-Weiss Essen, Sven Demandt, ins Gedächtnis: „Charakter und Einstellung schlägt Talent.“
Dazu kommt sein christlicher Glaube, der ihn regelmäßig in die Kirche führt. „Das hilft mir ungemein“, erklärt der vertraglich bis zum 30. Juni gebundene Fachabiturient. Die aktuelle Diskussion um den Papst, den Vatikan und die Pius-Bruderschaft verfolgt er deshalb nicht gleichgültig: „Das ist schade. Mir hat der Amtsvorgänger von Benedikt ohnehin besser gefallen.“ Das war Johannes-Paul II. Schmahl: „Benedikt ist mir zu konservativ. Bei der letzten Wahl dachte ich, es würde vielleicht ein Schwarzer, das hätte wie bei Barack Obama so einiges aufgerüttelt.“