Bei der Aktion „Mein Heimspiel“, bei der Amateurvereine ein Heimspiel im Stadion des FC Schalke 04 gewinnen konnten, wurden die Resser in der finalen Abstimmung mit 2969 Stimmen Vierter, der Sieger Borussia Königshoven aus dem Rhein-Erft-Kreis sammelte 4687 Stimmen.
„Keine Frage, im Moment ist die Enttäuschung da“, gibt Peter Colmsee, der Sportliche Leiter der Viktoria, zu. Aber: „Wir haben alles mögliche getan, und haben uns letztendlich gut verkauft. Wir waren immerhin unter den letzten Sechs von 350 Teilnehmern.“ Und die Teilnahme an der Aktion hatte trotz des am Ende knapp verpassten Heimspiels in der Veltins-Arena auch etwas gutes: „Wir haben von viele Vereinen und Privatleuten Unterstützung erfahren, haben den Namen Viktoria Resse in Gelsenkirchen und Umgebung noch bekannter gemacht“, so Colmsee.
Dass die in der Kreisliga B kickenden Borussen aus Königshoven gegenüber der Viktoria, die drei Klassen höher spielt, den Bonus der kleineren hatten, glaubt Viktorias Sportlicher Leiter nicht. „Nein, es geht ja darum, welche Kreise man erreicht.“ Und da sieht Colmsee Vereine aus einem Dorf ein wenig im Vorteil gegenüber Stadtvereinen wie seinem: „Ich glaube, auf dem Dorf kriegt man viel mehr Leute zusammen, weil die ja untereinander viel besser vernetzt sind durch die ganzen Kegelvereine, Schützenvereine, Kaninchenvereine, und, und, und.“ In der Stadt sei das alles anonymer, „da muss man viel mehr trommeln.“
Fan-Nähe auf heimischer Anlage
Griesgrämig ist Colmsee deswegen aber nicht, „wir hätten es alle verdient gehabt“, sagt er über sich und die fünf anderen Finalteilnehmer. Am heimischen Emscherbruch ist es ja schließlich auch schön. „Ich denke die Nähe zu den Fans“, antwortet Colmsee nach kurzem Überlegen auf die Frage, was denn in Resse besser sei als in der Arena. Im kommenden Jahr werde sich die Viktoria „mit Sicherheit wieder bewerben“, kündigt Colmsee an. Auch wenn er selbst die Chancen dann etwas geschmälert sieht, da die Resser ja schon in diesem Jahr unter den letzten Sechs waren. „Es kommt halt immer auf den Moment an, man braucht irgendetwas, um auf sich aufmerksam zu machen.“
Und falls das nicht klappt bleibt ja immer noch der sportliche Weg, um in die Arena zu kommen. Aufstieg in die Bundesliga, oder über den Kreis-, Westfalen- und DFB-Pokal. „Jaja, genau“, sagt Colmsee lachend. „Oder eben wie immer mit der Dauerkarte.“
Autor: Tim Lievertz
