Schlak hatte am 14. Oktober in der Partie gegen die Preußen zugegeben, dass ein Schuss der Gladbecker die Torlinie überschritten hatte. Schiedsrichter Rene Sega hatte das nicht erkennen können und daher das Spiel zunächst weiterlaufen lassen.„Das war Fairplay vom Allerfeinsten“, lobte schon unmittelbar nach der Partie SGP-Trainer Daniel Thiele den Kirchhellener Verteidiger. „So macht Fußball dann auch Spaß. Daumen hoch.“ Später meldeten sich die Preußen auch noch auf ihrer Facebookseite zu Wort: „Ganz starke Leistung des Kirchhellener Verteidigers Daniel Schlak.“
Der 14. Oktober war der sogenannte Tag der Amateure. In der Kreisliga A1 stand an diesem Sonntag der Vergleich zwischen Spitzenreiter VfB Kirchhellen und SG Preußen Gladbeck auf dem Programm. In der 43. Minute, Kirchhellen lag zu diesem Zeitpunkt mit 1:0 in Führung, setzte sich SGP-Spieler Dennis Wagner auf der rechten Außenbahn durch. Wagner passte in die Mitte zu Yasin Aydin, der nicht lange fackelte und abzog. Tor für Gladbeck! Denn der Ball wurde erst hinter der Linie geklärt.
VfB-Verteidiger Daniel Schlak zeigte den Akteuren auf dem Feld und den 420 Zuschauern, die an die Loewenfeldstraße gekommen waren, was den Amateurfußball ausmacht – und gab zu, dass der Ball hinter der Linie war. Er erklärte später: „Der Ball war fast einen ganzen Meter hinter der Linie. Es wäre mir unangenehm gewesen, hätte der Schiedsrichter unseren Gegner unfreiwillig benachteiligt.“ Schlaks Entscheidung, den Unparteiischen auf seinen Fehler aufmerksam zu machen, sorgte übrigens nicht nur für Applaus. Dazu Schlak: „Im Profifußball wird schon viel zu viel geschauspielert und betrogen. Wenn wir Amateure kein Zeichen setzen, wer dann?“
Das Spiel entschieden die Kirchhellener schließlich doch noch zu ihren Gunsten. Gewonnen hatten jedoch in erster Linie Daniel Schlak und der Amateurfußball.
Wer sich an der Wahl zum Fairplaysieger des Monats Dezember beteiligen möchte - neben Daniel Schlak ist in Andri Riemer noch ein Akteur von TuRa Espelkamp nominiert - kann dies noch bis zum 6. Januar tun. Alle Einzelheiten zum Wettbewerb finden sich auf www.flvw-fairplay-sieger.de. Auf dieser Seite können Fußballfans auch ihre Stimme abgeben. waz