Was haben Ernst Poertgen, Heiner Kördell und Johnny Winkler gemeinsam? Alle drei Akteure trugen sowohl das Trikot der deutschen Nationalmannschaft als auch das des heutigen B-Ligisten BV Altenessen! Auch August Gottschalk, heutiger Ehrenspielführer von Rot-Weiss Essen, war einst für den Klub vom Kaiserpark aktiv, der in der Saison 1925/26 durch den Gewinn der westdeutschen Vizemeisterschaft seinen größten Erfolg feiern konnte. Bis Mitte der siebziger Jahr war BVA regelmäßig in der dritthöchsten deutschen Spielklasse vertreten. Es folgte ein rasanter Abstieg, der in den Niederungen der Kreisliga B seinen traurigen Tiefpunkt fand. In der laufenden Spielzeit fand man sich dort nach sieben Spieltagen sogar auf einem Abstiegsplatz wieder.
Mittlerweile keimt rund um den Kaiserpark wieder so etwas wie Hoffnung auf. Grund ist eine nagelneue Sportanlage, die in der vergangenen Woche offiziell eröffnet wurde. In Zukunft dürfen sich aktive Mitglieder der Altenessener über einen Kunstrasenplatz, modernisierte Kabinen und ein neues Vereinsheim freuen. Laut Bürgermeister Rudolf Jelinek, der bei der Einweihung zugegen war, haben die Umbaumaßnahmen an der Stankeitstraße insgesamt 450.000 Euro gekostet. Ein Großteil der Summe wurde von der Krupp-Stiftung übernommen, um die Integrationsbemühungen vor Ort zu unterstützen. Zudem wird der Sportplatz auch vom benachbarten Leibniz-Gymnasium genutzt.
"Der Kunstrasen ist natürlich ein gutes Lockmittel"
Der Eingang zum Platz am Kaiserpark (RS-Foto: mmb).
Die Verantwortlichen von BVA sehen dank des Umbaus eine Möglichkeit, bald auch sportlich wieder für positive Schlagzeilen zu sorgen. Ein erster Fortschritt war in den vergangenen Begegnungen bereits erkennbar. Nach vier Siegen aus den letzten sechs Spielen, konnte man sich entscheidende Luft im Abstiegskampf verschaffen. Das Trainerduo Özcan Ayas und Mustafa Yüksel tauschte nach dem achten Spieltag das komplette Team aus und hatte damit Erfolg: "Wir haben zu Beginn der Saison 30 neue Spieler verpflichtet, die zunächst in unserer Dritten zum Einsatz kamen. Als es zu Beginn sportlich überhaupt nicht lief, haben wir gehandelt und die Jungs kurzerhand in die Erste befördert", erklärt Yüksel.
Der Übungsleiter berichtet von einer "positiven Resonanz" hinsichtlich des modernisierten Sportanlage. Im kommenden Jahr wolle man mit einigen Verstärkungen den Aufstieg anvisieren: "Zahlreiche ehemalige Spieler haben uns mitgeteilt, dass sie dem Verein helfen wollen, wieder auf die Beine zu kommen. Der Kunstrasen ist natürlich ein gutes Lockmittel. Wir möchten so schnell wie möglich wieder hoch", hofft Yüksel, dass es beim Traditionsverein wieder bergauf geht.