Trainer Frank Fahrenhorst brachte vor allem die Art und Weise der Gegentore auf die Palme. Er musste sich seine Worte gut überlegen. Der Ex-Profi wirkte nach diesem wilden Derby-Ritt zunächst gefasst, doch angesprochen auf die drei Gegentore in der Schlussphase wurde die Tonart deutlicher: „Mit den letzten zehn Minuten kann ich nicht und will ich nicht zufrieden sein. Das wird knallhart analysiert, weil wir da Verhaltensweisen an den Tag gelegt haben, die ich so nicht akzeptieren kann.“ Seine Mannschaft führte bis sechs Minuten vor Schluss mit 4:1 gegen den Erzrivalen aus Dortmund und war auf bestem Wege die Tabellenführung zu übernehmen. Doch individuelle Fehler machten diesen Plan zunichte.
Nach dem 4:1 durch Doppelpacker Mick Gudra in Minute 74 war das Spiel eigentlich entschieden. Schalke jubelte und Borussia Dortmund ließ die Köpfe hängen. Erst ein Elfmeter brachte die Schwarz-Gelben wieder zurück ins Spiel: „Man hat gesehen, dass sie resigniert haben. Wir haben dann durch unsere individuellen Fehler alles dazu beigetragen, den Gegner wieder zurück auf das Feld zu bringen.“ Vor dem Elfmeterpfiff ging ein Torwartfehler voraus. Beim 4:3 fehlte die Zuordnung in der Abwehr und vor dem Ausgleichstreffer in der letzten Spielminute hätte der Ball zweimal geklärt werden können. „Ich muss mir die Szenen noch einmal anschauen. Dann werden wir das mit der Mannschaft analysieren und den Jungs Empfehlungen geben. Daraus müssen wir dann lernen“, sagte der ehemalige Bundesligaspieler Fahrenhorst.
Seiner Mannschaft hatte er eine defensive Grundausrichtung verordnet. Aus dieser Kompaktheit heraus wurden die Schalker Jungs mit zunehmender Spieldauer in Durchgang eins immer stabiler. Zudem führten sie die Zweikämpfe intensiv und ließen die BVB-Offensive eigentlich kaum zur Geltung kommen. „Ich bin zum Großteil mit dem Spiel zufrieden, wir haben den besseren Fußball gespielt.“ Einen Kniff in Richtung Erzrivale konnte er sich ebenfalls nicht verkneifen. Er habe vorher mit seiner Mannschaft darüber gesprochen, dass Dortmund nur über lange Bälle und Standards zum Erfolg kommen könnte. Sie hätten keine andere Spielweise - und das sei jedem bewusst gewesen.
Die Schalker U17 ist damit weiterhin mit 23 Punkten Zweiter in der Tabelle und hat zwei Zähler Rückstand auf den BVB. Am kommenden Sonntag (11 Uhr) geht es dann zum Auswärtsspiel gegen Viktoria Köln.