Unterschiedlicher konnten die Gefühle nicht sein. Während die Spieler der Schalker U17 nach dem 0:0 gegen Rot-Weiss Essen bei lausigen Temperaturen in Ückendorf schnell in der wärmenden Kabine verschwanden, kosteten die Jungs von RWE den unerwarteten Teilerfolg beim Spitzenreiter noch aus. „Das haben sie sich verdient. Wir haben gefightet und uns am Ende mit etwas Glück belohnt“, erklärte Essens Coach Antonios Kotziampassis und strahlte mit der Sonne um die Wette. „In der zweiten Halbzeit war Schalke klar besser, aber wir haben die Tugenden von RWE Kampf, Leidenschaft und einen großen Willen entgegengesetzt. Deswegen war der Zähler auch etwas verdient.“
Wie schon beim Sieg bei Borussia Dortmund gelang es den Essenern auch den Königsblauen den Schneid abzukaufen. „Wir haben in der ersten Halbzeit auf dem tiefen Boden die falschen Werkzeuge benutzt. Aber das gehört dazu, das ist halt ein Lernprozess“, analysierte Schalkes Trainer Stephan Schmidt.
In den zweiten 45 Minuten gelang es dem Tabellenführer zwar zunehmend besser, Druck aufzubauen, aber am Ende rannte den Königsblauen die Zeit davon. Mehr als ein Pfostentreffer nach einem Kopfball von Henry Haferkorn kurz vor dem Ende, als der Ball mit vereinten Kräften durch RWE zuvor von der Linie geholt wurde, sprang dabei nicht mehr heraus. „Wir haben noch zweimal den Ball vor dem leeren Tor nicht getroffen, aber wir haben es zu Beginn des Spiels verschenkt“, ärgerte sich Schmidt.
Durch das Unentschieden im kleinen Derby schrumpfte der Vorsprung der Schalker an der Tabellenspitze vor dem BVB auf vier Punkte zusammen. Für Rot-Weiss Essen war der Punkt auf Schalke dagegen ein Bonuszähler. “Ein Riesenkompliment an die Mannschaft, dass sie nach dem Spiel gegen Bielefeld wiedergekommen ist. Wenn man in Gelsenkirchen einen Punkt holt, ist das Gold wert“, jubelte Kotziampassis. „Wir wissen, dass es für uns vom ersten bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg geht. Wichtig ist, dass wir jetzt gegen Viktoria Köln nachlegen und den Punkt mit einem Dreier veredeln.“