An dem Abend, als das CL-Viertelfinale zwischen dem BVB und AS Monaco aufgrund der tragischen Ereignisse rund um die Abfahrt des BVB-Busses abgesagt wurde.
"Mein Zug aus Methler hatte eine halbe Stunde Verspätung. Deshalb kam ich erst spät zum Stadion. Da wusste ich schon, dass etwas passiert war und das Spiel nicht stattfinden würde", erklärt Jörg-Michael Schumacher die Ausgangslage seiner hilfsbereiten Tat.
Aufgrund der Situation, dass die Begegnung abgesagt wurde, pilgerte er zu einem Bierstand, wo er versacken wollte, als plötzlich vier Franzosen, die aus Dortmunds Partnerstadt Amiens stammen, um die Ecke kamen.
"Zwei waren Fans des AS Monaco, einer war Dortmund-Fan, der andere neutraler Zuschauer. Sie wussten nicht, wo sie schlafen sollten, weil hier in Dortmund alles ausverkauft war", erzählt der Platzwart des SuS Kaiserau: "Einer kam auf uns zu und bat für sich und seine Freunde um Hilfe." Er zögerte nicht lange und zeigte sich hilfsbereit: "Die Aktion #bedforawayfans ist eine ja Fan-Initiative von einem Bekannten von mir, natürlich wollte auch ich da helfen."
Er bot ihnen einen Schlafplatz bei sich zu Hause an, überlegte es sich jedoch kurzfristig anders. "Mir kam die bessere Idee, die Jungs in den Kabinen und im Besprechungsraum unseres Vereins unterzubringen. Dort stehen alte Bundeswehrbetten und eine Luftmatratze gibt es dort auch", betonte er. Er rief kurz beim Vorstand an, um das O.K. abzuholen. Dann ging es via Zug zurück nach Methler.
"Wir haben dann dort die Betten bezogen, die Luftmatratze aufgepumpt und alles soweit vorbereitet", schildert Schumacher weiter. Die Kosten für Getränke übernahm der Verein, der sich bei Schumacher für diese "tolle und menschliche Reaktion" bedankte.
Morgens hat Schumacher das Quartett nach dem Frühstück, um das sich ebenfalls der SuS Kaiserau kümmerte, zurück zum Bahnhof gebracht, von wo aus sie zurück nach Dortmund fuhren. "Um 18 Uhr treffen wir uns vor dem Nachholspiel wieder vor dem Stadion", freut sich Schumacher schon auf die Begegnung mit neuen Freunden.