Die Hammer SpVg steht mit dem Rücken zur Wand: Nach acht Spielen in der Oberliga Westfalen sind sie punktlos auf dem letzten Tabellenplatz. Die Situation ist ähnlich zur Vorsaison, in der sie am Ende ebenfalls ganz unten standen und den Klassenerhalt mithilfe des vorzeitigen Saisonabbruchs geschafft haben. Obwohl sie auch da keines der 20 absolvierten Spiele gewinnen konnten.
Trainer Steven Degelmann ist sich seiner schwierigen Aufgabe bewusst, wobei für seine Mannschaft in dieser Spielzeit durchaus mehr drin gewesen wäre. „Im Grunde ist es mit einem ordentlichen Auftaktprogramm schon heftig für uns losgegangen. Am Anfang sind wir - was die Moral und auch die Stimmung angeht - gut reingekommen“, beurteilt der 37-Jährige die noch recht frühe Spielzeit.
Dabei hat er bereits einige bittere Niederlagen seiner Mannschaft miterleben müssen: „Klar sind wir etwas mürbe gemacht worden, weil wir uns auch immer wieder gute Spiele kaputtgemacht haben. Zum Beispiel in Sprockhövel, wo wir bis kurz vor Schluss geführt hatten oder auch gegen Holzwickede, wo wir eine unnötige Rote Karte verursacht haben.“
Den Negativtrend der Hammer gilt es nun schnellstmöglich bei Wiederaufnahme des Spielbetriebs abzustellen. Die Unterbrechung der laufenden Spielzeit erweist sich für Degelmann allerdings als Problem. Sein Team befindet sich aufgrund eines positiven Corona-Falls im engeren Umfeld des Vereins ohnehin noch in Quarantäne.
Somit ergibt sich ein Trainingsrückstand, der im Hinblick auf die großen Kaderveränderungen zur Vorsaison problematisch ist, sagt Degelmann: „Gerade für uns, die mit 16 Neuzugängen arbeiten, ist diese Unterbrechung noch heftiger, als wenn man einen eingespielten Kader hat.“
Sonderlich großen Handlungsspielraum bietet sich dem Hammer Trainer nun nicht. „Wir haben die Möglichkeit, per Video die Einheiten zu bewerten. Wir schreiben den Jungs auch individuelle Trainingspläne, aber die Möglichkeiten sind da auch begrenzt.“
Um das Ruder in der Oberliga nun doch noch herumzureißen, benötigt die Degelmann-Elf ein schnelles Erfolgserlebnis. „Wir hoffen, dass sich die Mannschaft zeitnah auch belohnt. Der Rückstand, der jetzt schon da ist, türmt sich sonst immer weiter auf.“
Seinen Spielern will er in dieser schwierigen Tabellensituation vor allem mit auf den Weg geben, Ruhe und Lockerheit zu bewahren: „Das Nervenkostüm spielt eine wichtige Rolle, auch mit Drucksituationen richtig umzugehen. Deshalb bringe ich eine gewisse Lockerheit mit.“ Ob es am Ende für den Klassenerhalt ausreicht, bleibt vorerst abzuwarten. Degelmann vermutet allerdings nicht, dass die Saison in diesem Jahr noch fortgesetzt wird.
Autor: Kai Fedrau