Den entscheidenden Foulelfmeter für Ratingen verwandelte der eingewechselte Ali Can Ilbay erst zwei Minuten vor dem Ende.
„Serien interessieren mich überhaupt nicht. So etwas wirft unser junges Team natürlich wieder zurück, weil wir zumindest den Punkt am Ende einfach mitnehmen müssen“, ärgerte sich Sebastian Michalsky über die neuerliche Pleite. Der Kapitän blickte bereits nach vorne: „Mit TuRU Düsseldorf erwartet uns kommende Woche eine gestandene Oberliga-Mannschaft. Mit unserem jungen Team können wir eigentlich jeden schlagen“, wollte der 36-jährige Routinier den Kopf nicht direkt in den Sand stecken. Die Oberbilker kommen ebenfalls angeschlagen mit einer 0:8-Packung gegen Bocholt an den Uhlenkrug (Sonntag, 15 Uhr).
In der Tabelle sind die Essener allerdings nach einem guten Saisonstart inzwischen nur noch drei Punkte vom ersten Abstiegsrang entfernt. Vier der vergangenen fünf Partien gingen verloren. Das weiß auch vom Dorp. „Wir sind so gut in die Partie reingekommen und hatten das Spiel unter Kontrolle. Dann erzielen wir sogar die verdiente Führung und lassen den Gegenspieler beim Ausgleich sträflich frei laufen“, ärgerte sich der ETB-Trainer über die Nachlässigkeit seiner Hintermannschaft. „Auch bei der Elfmetersituation kurz vor dem Ende sehen wir einfach nicht glücklich aus“, schüttelte vom Dorp den Kopf. Ob das Leder beim 1:1 durch Fynn Leon Eckhardt vollständig hinter der Linie war, sei mal dahingestellt. Unterschiedliche Meinungen gab es dazu im weiten Rund. „Es ist im Nachhinein müßig, darüber zu diskutieren“, wollte der Gästetrainer sich nicht dazu äußern.
Hasenpflug ist stolz auf seine Mannschaft
Die Ratinger freuten sich über den nächsten Heimsieg. „Wir haben kein gutes Spiel abgeliefert und dennoch gewonnen. Das spricht für die Mentalität meiner Mannschaft“, freute sich Martin Hasenpflug nach den 90 Minuten. Besonders die späte Aufholjagd imponierte dem Ratinger Trainer. „Dieses Mal haben wir die Partie sogar nach einem Rückstand noch komplett gedreht. Die Führung für den ETB lag auch nach dem Ausgleich noch in der Luft. Nach der Englischen Woche ein großer Kraftakt meines Teams“, war Hasenpflug am Ende zufrieden, wenngleich sein Team sich in den nächsten Wochen noch steigern muss.
Ähnlich wie die Essener, die gegen TuRU schon fast unter Zugzwang stehen. Der verbitterten Miene von Trainer vom Dorp dürfte nur nach einem Heimsieg ein fröhlicherer Ausdruck verliehen werden. Der Saisonstart am Uhlenkrug war so vielversprechend.