Es ist wie verhext: Die Hammer SpVg kann in der Oberliga Westfalen einfach nicht gewinnen. Das 2:3 am dritten Spieltag bei der TSG Sprockhövel war nicht nur die dritte Saisonniederlage, sondern auch das insgesamt 23. Spiel am Stück, das die Jungs von der Jürgen-Graef-Allee nicht für sich entscheiden konnten. Dabei war man beim ehemaligen Regionalligisten aus Sprockhövel ganz dicht dran: Zwei Tore der Gastgeber in der 84. und 90. Minute sorgten jedoch für den Genickbruch bei der Spielvereinigung.
„Es ist natürlich eine Mega-Enttäuschung“, sagte Degelmann nach dem Spiel bei der TSG. Er fügte hinzu: „So ein Spiel darfst du nicht verlieren. Wenn das Ding unentschieden ausgeht, kann ich damit vielleicht noch leben, so aber war es überhaupt nicht verdient, dass wir die Punkte komplett hergeben“, sah der Coach über weite Strecken der Partie spielerische Vorteile für sein Team.
Von einem Fehlstart möchte Degelmann mit Blick auf die kommenden Englischen Wochen jedoch noch nicht sprechen: „Wir haben jetzt viele Spiele binnen weniger Tage vor der Brust. Danach werden wir sehen, wo wir stehen. Bisher haben wir drei Spiele verloren, das ist aber noch kein Beinbruch. Trotzdem sollten wir jetzt anfangen, so schnell wie möglich Punkte zu sammeln und endlich mal wieder zu gewinnen“, gibt der 37-Jährige die Marschroute vor.
Degelmann selbst übernahm die Hammer SpVg erst zwei Spieltage vor dem Corona-Lockdown, seine persönliche Bilanz lautet daher fünf Niederlagen in fünf Spielen. Trotz der Tatsache, dass er als Coach der Westfalen bisher noch punktlos ist, bleibt er optimistisch: „Es bringt ja jetzt nichts, zu hadern. Das Positive kann auch sein, dass viele der aktuellen Spieler diese ewige Sieglosserie gar nicht miterlebt haben, da sie erst im Sommer zu uns gekommen sind. Die Stimmung in der Mannschaft ist daher nach wie vor gut, im Endeffekt wollen wir alle nur Fußball spielen. Die Enttäuschung nach der Last-Minute-Niederlage zeigt ja nur, wie sehr wir auf einen Erfolg brennen.“
Bereits am Donnerstag empfängt der aktuelle Tabellenletzte der Oberliga Westfalen TuS Ennepetal, der Gegner kommt bisher noch ungeschlagen daher. „Ennepetal hat eine gestandene Mannschaft, die seit Jahren nahezu in der Konstellation zusammenspielt. Sie kommen über ihre großgewachsenen Spieler, eine hohe Physis und eine enorme Robustheit. Wir gehen mit dem Fakt im Hinterkopf in das Spiel, dass wir gegen Sprockhövel über 84 Minuten stark gespielt haben“, beschreibt Degelmann den Mutmacher für die Partie gegen die von Alexander Thamm trainierte TuS.
Autor: Leon Peters