Ein Blick auf die bisherigen Testspielergebnisse des SC Düsseldorf-West vermittelt den Eindruck, die Mannschaft sei Top in Form. Davon will Trainer Marcel Bastians allerdings nichts wissen. „Die Gegner waren alle niedriger als wir anzusiedeln, sodass man davon ausgehen sollte, dass wir den Großteil gewinnen.“ Für den Oberliga-Aufsteiger gab es in acht Partien sieben Siege und ein Unentschieden.
„Es ist schon noch ordentlich Sand im Getriebe“, stellt er fest. Das liege zum einen daran, dass der SC fast durchtrainiert und somit eine lange Vorbereitung in den Knochen hat. Zum anderen kann sich sein Team noch nicht so richtig einspielen. „Wir wechseln natürlich viel durch, weil immer nur 15 Spieler mit zum Spiel dürfen. Da spielen in jedem Spiel andere Leute.“
Der Großteil des Teams kennt sich zumindest noch aus der letzten Saison, in der Mann gemeinsam den Aufstieg meisterte. Lediglich vier Spieler haben den Verein verlassen. Miles Adeoye (VfB Solingen), Top-Torjäger Ismail Cakici (TuRu Düsseldorf), Lucas Reinert (unbekannt) und Bastian Levels (ETB SW Essen), der Bruder vom Ex-Gladbacher Tobias Levels. Dazu muss Bastians in der kommenden Saison ohne Nico Stillgert auskommen. Der 23-Jährige hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen.
Die Verluste sollen durch sechs Neuzugänge aufgefangen werden. Von Daud Gergery (1. FC Monheim), Janos Kömmerling (Fortuna Düsseldorf A-Jugend) und Paul Odendahl (1. FC Mönchengladbach) erwartete sich der Coach eine sofortige Hilfe. Die anderen Spieler sind perspektivische Verstärkungen.
SC Düsseldorf-West: Bastians war klar gegen eine 23er-Liga
Doch auch diese Spieler wird es in einer Saison mit 44 Spieltagen brauchen. Bastians war von Beginn an gegen diese Variante. Besonders um Corona-Fälle während der Saison macht er sich Sorgen. „Wir haben ja jetzt bei Fortuna Düsseldorf gegen Meerbusch gesehen, wie schnell das gehen kann. Da ist es nur rausgekommen, weil die Profis täglich getestet werden. Das ist bei uns nicht der Fall.“ Sollte es zu Corona-Fällen kommen, fehle der zeitliche Puffer, um die Spiele nachzuholen.
Sportlich fällt es dem Trainer schwer einzuschätzen, wie weit seine Mannschaft im Vergleich zur Konkurrenz ist. „Wir sind der dritte Aufsteiger. Wir stellen uns auf jeden Fall zunächst hinten an und versuchen unsere Punkte einzusammeln.“
Um am Ende die Klasse zu halten, müsse der SC vor allem gegen die direkten Konkurrenten punkten. Am ersten Spieltag wartet gleich eine harte Nuss auf den SC Düsseldorf-West. Der Aufsteiger ist zu Gast bei TVD Velbert (6. September, 15.15 Uhr). „Wir sind der krasse Außenseiter. Das wird gleich eine große Herausforderung.“
Bastians hofft, dass die Velberter am ersten Spieltag noch nicht im Rhythmus sind. „Das könnte ein Vorteil für uns sein. Vielleicht können wir dann ein Pünktchen mitnehmen.“
Autor: Dennis Zaremba