Ende August war es, als Nico Lucas nach 13 Jahren seinen Abgang von Rot-Weiss Essen bekanntgab und sich dem Regionalliga-Südwest-Vertreter VfR Aalen, wo auch der Ex-Essener Gino Windmüller aktiv ist, anschloss. Er spielte in den Planungen der RWE-Verantwortlichen um Manager Jörn Nowak und Christian Titz keine Rolle mehr.
Der Wechsel nach Baden-Württemberg sollte sich für den Essener Jungen, der bis dato nur für Rot-Weiss gespielt hatte, lohnen. Lucas machte sowohl sportlich als auch menschlich wertvolle Erfahrungen. "Die Zeit in Aalen war aufregend. Ich habe viele neue Dinge kennengelernt. Drei Tage nach der Unterschrift stand ich in Steinbach schon in der Startelf, noch als defensiver Mittelfeldspieler. Einige Wochen später wurde ich zum Linksverteidiger umfunktioniert. Das hat auch gut geklappt. Ich verlasse Aalen als ein noch flexiblerer Spieler als zuvor", blickt der 22-Jährige zurück.
Lose Anfragen sind vorhanden
Mittlerweile ist er wieder zurück im Ruhrgebiet und wohnt in Essen. 500 Kilometer beträgt die Entfernung von Essen nach Aalen. In Zukunft hofft Lucas, dass er sich ein paar Kilometer sparen kann. "Ich kann mir alles vorstellen. Das muss man ja auch als Profi. Aber wenn der neue Klub ein paar Kilometer näher an der Heimat Essen liegen sollte, dann wäre ich nicht unglücklich", sagt er.
Bis dato gibt es laut Lucas lediglich "lose Anfragen", auf Konkretes wartet er noch. Auch der technisch beschlagene und laufstarke Lucas, der sich im Zentrum am wohlsten fühlt, weiß, dass er in diesen schweren Zeiten Geduld mitbringen muss. "Corona hat alles verändert. Die Vereine sind vorsichtiger geworden und warten mit den Angeboten ab. Keiner weiß so richtig, wie es weitergeht. Corona erschwert die Planungen für Vereine und Spieler. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich einen guten neuen Klub finden werde", hofft, der Sohn von Jürgen Lucas, der mittlerweile Sportlicher Leiter beim Oberligisten ETB Schwarz-Weiß Essen ist.
Ende 2021 soll das Studium abgeschlossen sein
Auch wenn Lucas junior aktuell alles auf die Karte Fußball setzt und noch lange aktiv sein will, baut er sich im Hintergrund auch ein zweites Standbein auf. Nico Lucas befindet sich im 6. Semester eines Fern-Studiums im Sport-Management. "Das ist mir schon sehr wichtig. Corona hat ja gezeigt, dass sich das Leben schnell verändern kann. Ich will mir da mehrere Optionen schaffen. Ich hoffe, dass ich bis Ende 2021 das Studium abgeschlossen habe", sagt er.