"Was er mit dem Ball macht, das ist unglaublich. Es gibt wirklich kaum eine Trainingseinheit, die er mit seinen 40 Jahren verpasst. Das sagt viel über ihn als Spieler aus." Wenn's um Klimczok geht, dann übt sich Cem Kara in Superlativen. Der Sportliche Leiter des SV Schermbeck schwärmt vom Routinier, der nun schon seit 2010 im Trog spielt.
Mit dem Klub ist Klimczok ab- und wieder aufgestiegen. Beim Sportverein ist er gesetzt. Trotz, oder gerade wegen seines Alters. "Ich genieße jeden Tag und jedes Training. Das ist halt mein Charakter", so Klimczok. 17 von 18 möglichen Partien hat er in dieser Spielzeit absolviert.
Kein Wunder, Klimczok schaut nicht gerne von außen zu. Und hat von seinem Ehrgeiz nichts eingebüßt: "Ich bin fußballverrückt." Doch klar, das Alter, er wird im Mai 41 Jahre alt, geht auch am Mittelfeldspieler nicht spurlos vorbei. Selbst kleinere Verletzungen wie ein Pferdekuss setzen ihn länger außer Gefecht, als das noch vor wenigen Jahren der Fall war. "Gott sei Dank bin ich bislang von größeren Verletzungen verschont geblieben."
Aus Polen zu Eintracht Nordhorn
Der Pole kam um die Jahrtausendwende nach Deutschland, landete bei Eintracht Nordhorn, damals in der Oberliga beheimatet. Weiter ging es 2005 zum BV Cloppenburg, mit dem er den Landespokal holte und dadurch das Erstrunden-Ticket des DFB-Pokals löste. Cloppenburg empfing den 1. FC Nürnberg und verlor mit 0:1 gegen den späteren Pokalsieger. Für Klimczok eines der Karrierehighlights.
Das nächste folgte in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. Fortuna hieß seine nächste Station. Über den 1. FC Kleve landete er schließlich in Schermbeck. Und ist dort nicht wegzukriegen.
Er will seine Erfahrung noch lange weiterben
"Ich versuche, den jungen Spielern meine Erfahrung weiterzugeben. Es gibt verschiedene Spielertypen. Einige nehmen alles auf, andere machen dieselben Fehler zehnmal. Aber junge Spieler müssen Fehler machen", so Klimczok. Mit der aktuellen Ausbeute, Schermbeck ist Zehnter in der Oberliga, kann Klimczok gut leben. "Auch nächste Saison wollen wir so gut wie möglich spielen."
An ein Ende der Laufbahn, daran denkt Klimczok noch lange nicht. Deshalb hat er sich keine wirklich großen Gedanken darüber gemacht, was danach für ihn ansteht: "Ich will erst einmal solange spielen, wie es geht!" Und wenn dann doch irgendwann das Unvermeidliche, das Ende der Karriere, ansteht? Dann findet Kara für Klimczok bestimmt eine neue Aufgabe in Schermbeck.