Erfahrungsgemäß kann ein Last-Minute-Sieg im Fußball viele Emotionen freisetzen. Ein Beispiel gefällig? Rot-Weiss Essen siegte in der Nachspielzeit, dank eines Doppelpacks von Ahmet Arslan, mit 2:1 gegen Viktoria Köln und brachte die Hafenstraße zum Beben. Die Stimmung war anschließend deutlich ausgelassener als beispielsweise beim souveränen 3:1-Heimerfolg vor eineinhalb Wochen gegen Borussia Dortmund II. "Diese Siege sind immer mit am geilsten", sagte Matchwinner Arslan.
Zum ersten Mal seit der Auswärtspartie in Unterhaching (01. September) stand Tobias Kraulich gegen die Kölner wieder in der Startelf. Der Sommerzugang von Dynamo Dresden rückte für José-Enrique Ríos Alonso in die Anfangsformation und verteidigte an der Seite von Kapitän Michael Schultz. Nach dem Spiel stellte sich der 25-jährige Innenverteidiger in den Essener Katakomben den Fragen der anwesenden Journalisten.
Tobias Kraulich über...
den 2:1-Heimsieg: "Das fühlt sich im Moment natürlich super an, ganz logisch. Es war ein ganz wichtiger Sieg, vor allem in der Phase, in der wir gerade waren. Das war dann auch Mentalitätssache. Fußballerisch war es nicht das, was wir können und wollen, so ehrlich müssen wir sein. Da ist jeder mit drin. Aber auch ein Drecksspiel kann Hafenstraßen-Fußball sein. Die drei Punkte haben jedem hier sehr gut getan. Mich freut es auch extrem für 'Ahmo'."
seinen Startelfeinsatz und wann er davon erfahren hatte: "Als Fußballer muss man immer bereit sein, denn ich habe von meinem Startelfeinsatz erst am Spieltag erfahren. Wir wissen alle, dass wir hinten rotieren können. Das wussten wir bereits vor der Saison. Mal hat 'Ene' (José-Enrique Ríos Alonso, Anm. d. Red.) gespielt, jetzt wieder ich. Man hat jetzt auch gesehen, als 'Ene' reingekommen ist, lief es besser, weil wir umgestellt haben. Da war die Dreierkette ein gutes Mittel."
die taktische Umstellung während der zweiten Halbzeit: "Ich glaube, dass uns die Umstellung insgesamt gut getan hat. Köln hat in der ersten Halbzeit gegen den Ball viele Körner gelassen. Das kann man schwierig über 90 Minuten durchziehen. Wir haben dann hinten Drei auf Zwei aufgebaut und im Zentrum zwei, dreimal gute Anspielstationen gefunden."
Für den Kopf war dieser Sieg vor der Länderspielpause und der Jahreshauptversammlung sehr wichtig. Trotzdem müssen wir weitermachen. Wir wissen ja auch, dass zumindest auf dem Papier die dicken Fische jetzt erst noch kommen. Ich glaube, dass gerade hier an der Hafenstraße alles möglich ist.
Tobias Kraulich.
die Bedeutung eines Last-Minute-Erfolgs: "Für den Kopf war dieser Sieg vor der Länderspielpause und der Jahreshauptversammlung sehr wichtig. Trotzdem müssen wir weitermachen. Wir wissen ja auch, dass zumindest auf dem Papier die dicken Fische jetzt erst noch kommen. Ich glaube, dass gerade hier an der Hafenstraße alles möglich ist. Wir werden auch wieder besseren Fußball spielen."
die kommende Drittliga-Aufgabe bei seinem Ex-Klub Dynamo Dresden: "Ich kann über Dresden nur Positives sagen. Sie haben mir eine große Chance geboten. Fakt ist aber, dass ich jetzt auf der anderen Seite stehe. So schön die Stimmung auch sein wird, auf dem Platz gilt dann alles für Rot-Weiss und nicht für Schwarz-Gelb. Die Vorfreude ist schon sehr groß und das will ich auch gar nicht runterreden, aber ich will da gewinnen."