Früh stand fest, dass sich das Schlusslicht der 3. Liga auf drei Kandidaten festgelegt hatte. Timo Rost (Spielvereinigung Bayreuth), Andreas Golombek (zuletzt Sportfreunde Lotte) und Karsten Neitzel (Rot-Weiss Essen) wurden zu Gesprächen eingeladen. Aus diesem Trio wollte Jena ursprünglich den neuen Trainer auswählen.
Schnell führte die Fährte zu Rost. Er galt als Wunschkandidat. Letztendlich sagte der Ex-Profi, der den Regionalliga-Bayern-Vertreter Bayreuth erfolgreich trainiert, ab. Wie die "Ostthüringer Zeitung" berichtet, hatten Rost und dessen Berater zu hohe finanzielle Forderungen gestellt. Zuletzt hatten auch die Gespräche wegen der Provisionsforderung des Rost-Beraters gestockt.
Neitzel traf sich mit Jena-Bossen in Belgien - Golombek wurde am Montag abgesagt
Nach der Rost-Absage galt Neitzel als Favorit auf den Trainerstuhl in Jena. Der gebürtige Dresdener hatte sich vor einigen Tagen mit den Jena-Bossen um Geschäftsführer Chris Förster, Präsident Klaus Berka und den belgischen Investor Roland Duchatelet in Belgien getroffen. "Die Gespräche verliefen sehr gut. Ich wusste aber auch, dass Timo Rost der Wunschkandidat ist. Nach dessen Absage habe ich mir aber schon Hoffnung auf den Job gemacht", berichtet der Ex-RWE-Trainer unserer Redaktion.
Und so kam es auch, wie es sich Neitzel erhoffte: Nach Jenas 1:3-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern, der zehnten Pleite im elften Saisonspiel, erhielt Neitzel am Samstagabend einen Anruf. "Chris Förster hatte erst meinen Berater angerufen und diesem erklärt, dass ich am Sonntag zur Vertragsunterschrift nach Jena kommen kann. Danach hatte ich mit Förster persönlich Kontakt und er sagte mir, dass Jena sich für mich entschieden hätte. Ich habe mich natürlich gefreut", erzählt Neitzel. Der ehemalige RWE-Trainer verrät: "Eine halbe Stunde später rief Förster nochmal an und sagte mir, dass etwas dazwischen gekommen sei und sich die Gremien nicht mehr einig seien. Das Thema war dann für mich erledigt. Am Ende war ich eben nur für eine halbe Stunde Jena-Trainer."
Neitzel ergänzt: "Der FC Carl Zeiss Jena ist für mich, unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit, als traditionsreicher ostdeutscher Verein immer eine interessante Adresse. Ich hätte gerne für den Verein gearbeitet."
Nun ist Rico Schmitt im Gespräch
Golombek, der ebenfalls mit den Jena-Verantwortlichen ein Gespräch führte, wurde seitens des FC Carl Zeiss am Montag abgesagt. Aktuell gelten nach Informationen der "Ostthüringer Zeitung" Rico Schmitt (zuletzt VfR Aalen) und Ersan Parlatan (Berliner AK) als aussichtsreichste Kandidaten. Aber das waren Rost, Neitzel und Golombek ja auch schon...