"Natürlich ist der Pokal nicht mit der Liga zu vergleichen, aber die sechs Tore gegen TuRU Düsseldorf haben sechs Offensivspieler erzielt“, gab MSV-Trainer Ilia Gruev bereits vor der Partie beim FSV Frankfurt zu bedenken. Verbunden mit der Hoffnung, das im Pokal erarbeitete Selbstbewusstsein mit an den Bornheimer Hang zu transportieren.
Nach der Rotation im Pokalspiel in der Landeshauptstadt vertraute der Duisburger Chefcoach bis auf drei Positionswechsel der Elf aus dem letzten Meisterschaftsspiel gegen Halle. Der zuletzt auf Grund eines Magen-Darm-Effekts ausgefallene Tim Albutat rückte für Martin Dausch in die Startformation. Außerdem ersetzte Tugrul Erat Thomas Bröcker und Kingsley Onuegbu stürmte an Stelle von Zlatko Janijc.
Und eben jenes zuvor angesprochene Selbstbewusstsein sah man den Zebras zu Beginn durchaus an. Onuegbu hätte seine Zebras bereits nach zwei Minuten in deutlich ruhigeres Fahrwasser lenken können. Der Nigerianer versuchte frei vor dem Tor jedoch noch seinen Sturmpartner Simon Brandstetter in Szene zu setzen, was allerdings misslang. Nicht nur wegen dieser Großchance sah es zunächst danach aus, dass der MSV das Team der Stunde aus Frankfurt dominieren könnte. Nach 20 Minuten kamen aber auch die Hessen besser in die Partie und bliesen dadurch den Meiderichern deutlich den Wind aus den Segeln. Es entwickelte sich ein durchaus ansehnliches Spiel, das allerdings wenige Höhepunkte zu bieten hatte.
Folgerichtig ging es mit einem 0:0 in die Pause. Aber auch nach Wiederanpfiff sahen die 4.639 Zuschauer im Frankfurter Volksbank Stadion das gleiche Spiel. Beide Teams egalisierten sich über weite Strecken, der letzte Pass fand nur sporadisch einen Abnehmer. So war es beispielsweise Yannick Stark, der nach einer guten Stunde den Kasten von Mark Flekken nur um Millimeter verfehlte. Nur wenige Minuten später dann erneut die riesige Gelegenheit für Onuegbu, den MSV in Führung zu bringen. Das Zielwasser scheint den Zebras in der Liga allerdings abhanden gekommen zu sein. Dies zeigte sich spätestens in der 65. Minute, in der die Zebras eine Dreifach-Chance vergaben: Nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld setzte Bomheuer den Ball per Kopf an den Pfosten. Von da prallte das Leder zu Wiegel, der erst aus 16 Metern abzog, an Pirson scheiterte und das Spielgerät danach mit einem Fallrückzieher erneut aufs Tor brachte: Erneut war es Pirson, der den Einschlag verhinderte.
Und da dies die letzte gefährliche Aktion der Zebras war, trennten sich die beste Offensive und die stabilste Defensive der Liga schiedlich-friedlich mit einem torlosen 0:0. Dabei hatten die Meidericher noch reichlich Glück: Denn in der Nachspielzeit kam Flekken übermotiviert aus seinem Kasten und kam nicht an den Ball. Dusel für den Holländer, dass Stark aus 20 Metern nicht das leere Tor treffen konnte. Durch das Remis bleibt der MSV Duisburg dennoch Spitzenreiter der 3. Liga. Festzuhalten bleibt aber: Vier Spiele, viermal kein eigenes Tor. Demzufolge auch vier Spiele in Folge ohne eigenen Sieg. Denn wie sagte der im Ruhrgebiet nur allzu gut bekannte Aleksandar Ristic: "Man kann nicht gewinnen, wenn man keine Tore schießt."