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Der Bauch gab den Weg vor

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BVB II: Demirbay schlug top-Angebot der Borussia aus
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Kerem Demirbay hat nur ein Jahr benötigt, um in der dritten Liga seine Bundesligatauglichkeit – oder zumindest das Potenzial dazu – unter Beweis zu stellen.

Und das auch über die Grenzen des Reviers hinaus. Im hohen Norden Deutschlands, beim Hamburger SV, wurde man auf den jungen Deutsch-Türken aufmerksam und verpflichtete ihn. Demirbay sei ein „Riesentalent“, erklärte HSV-Sportdirektor Frank Arnesen und er sei froh, den 19-Jährigen nun mit einem Vertrag bei den „Rothosen“ ausgestattet zu wissen.

Der BVB wollte ihn unbedingt halten

Froh wäre auf der anderen Seite auch Borussia Dortmund gewesen, den U20-Nationalspieler der Türkei über den Sommer hinaus an sich binden zu können. Man habe sich intensiv um Demirbay bemüht, sagt beispielsweise Ingo Preuß. Der Teammanager der Dortmunder U23 führt aus: „Wir haben ihm ein top Angebot und eine top Perspektive geboten. Mehr kann man eigentlich nicht machen.“

Zur Person Kerem Demirbay (*3. Juli 1993 in Herten) Position: Defensives Mittelfeld Bisherige Stationen: FC Schalke 04 Borussia Dortmund SG Wattenscheid 09 (51 Spiele, 17 Tore) Borussia Dortmund U19 (20 Spiele, 7 Tore) Borussia Dortmund II (16 Spiele, 2 Tore)

Die vorherrschende Vermutung bei den Westfalen, weshalb der defensive Mittelfeldspieler das Angebot der Hansestädter annahm, obwohl er auch in Dortmund in die erste Mannschaft eingebaut werden sollte: Zu hohe Konkurrenzdichte im Mittelfeld. Und da dürften U19-Trainer Sascha Eickel (siehe Nachgefragt auf dieser Seite!) und Preuß auch den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Schließlich ist der Kader von Jürgen Klopp auf der Position des Sechsers mit Routinier Sebastian Kehl, Sven Bender, Ilkay Gündogan und Rückkehrer Nuri Sahin schon ausreichend besetzt.

Der HSV musste sich gedulden

Das weiß auch Demirbay, der offensichtlich auch die Fähigkeit zur angemessenen Selbsteinschätzung hat: „Jeder Fußballer will spielen“, sagt er. „Das Interesse des HSV bestand schon seit einiger Zeit, aber ich wollte erstmal versuchen, mich bei der Borussia durchzusetzen.“ In der Drittliga-Reserve gelang ihm das auch im Handumdrehen. Trainer David Wagner setzte ihn in 16 von 21 Ligaspielen ein – allerdings selten auf der vom Spieler favorisierten Position im defensiven Mittelfeld, sondern weiter vorne. Wo Hamburgs Trainer Thorsten Fink ihn einsetzen wird, weiß Demirbay freilich nicht, aber: „Ich habe mich natürlich mit Fink und Arnesen unterhalten. Ansprüche kann ich keine stellen, aber mein Bauch sagt mir einfach, dass es der richtige Weg ist.“

„Hamburg hat die Kurve gekriegt“

Dabei hat sich der Linksfuß nicht gerade den einfachsten Klub ausgesucht. Sportlich hinkt der Bundesliga-Dino seit Jahren den Erwartungen hinterher und die Vereinsführung machte in der Vergangenheit regelmäßig durch Indiskretionen und Uneinigkeiten auf sich aufmerksam. „Man kann aber an der Tabelle sehen, dass Hamburg die Kurve bekommen hat. Außerdem haben die eine super Mannschaft“, ist sich der aus Gelsenkirchen-Buer kommende 1,85-Meter-Mann sicher. Für ihn ist es das erste Mal, dass er auf Dauer das Ruhrgebiet verlässt, in Hamburg kennt er – auch in der Mannschaft – noch niemanden. „Im Sommer wechselt aber auch Hakan Calhanoglu vom Karlsruher SC zum HSV. „Wir beide kennen uns aus der Nationalmannschaft und sind sehr gut befreundet.“ Dass diese Personalie „einer der kleinen Bausteine“ ist, aus denen sich ein Wechsel zusammensetzt, das glaubt auch Preuß.

Wechsel im Winter kein Thema

Dass der Transfer aber nicht schon im Winter über die Bühne gehen würde, sei von Beginn an klar gewesen, erklärt der Teammanager: „Darüber haben wir gar nicht gesprochen. Außerdem denke ich, dass er das halbe Jahr in der dritten Liga braucht, um für die Bundesliga bereit zu sein.“ Auch für Demirbay selbst stellte sich gar nicht die Frage nach dem Zeitpunkt: „Ich habe hier ja noch einen Job zu erledigen. Wir werden alles versuchen, den Klassenerhalt zu schaffen.“ Und wenn dann der Verbleib in der 3. Liga für die Dortmunder U23 sicher gestellt ist, kann er sich guten Gewissens gen Hamburg verabschieden, um sich dort ins Bundesligawagnis zu werfen.

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