In der Zeit traf er in 91 Partien zehn Mal. Erst später in Wattenscheid und nun in Ahlen entdeckte der Routinier sein echtes Knipser-Gen. Am Wochenende gibt es das Wiedersehen mit Oberhausen. RS unterhielt sich mit dem 33-Jährigen. Lars Toborg, ist RWO für Sie noch ein besonderer Gegner?
Nicht mehr so sehr. Aus meiner Zeit kommen einem noch ein paar Leute bekannt vor. Daher ist es kein ganz alltägliches Match, aber das Kribbeln hält sich auch in Grenzen.
Warum trafen Sie erst nach Ihrer RWO-Zeit permanent zweistellig? Damals habe ich auch viel gearbeitet, aber neben mir gab es immer einen klassischen Strafraumstürmer. In den letzten Jahren kam dann die Reife und Abgezocktheit dazu.
Und so konnten Sie für Ihren Sportlichen Leiter Stefan Grädler eine Wette gewinnen, indem Sie schon zwölf Treffer erzielen konnten. Das hat mich gefreut, denn das zeugt ja auch von Vertrauen, wenn man mir das zutraut.
Warum läuft es derzeit nicht ganz rund in Ahlen? Zum Ende der Rückrunde ging uns etwas die Luft aus. Da mussten wir dem hohen Tempo Tribut zollen. Wir waren am Limit, dann muss man mit so etwas mal rechnen. Zuletzt gegen 1860 war es ein sehr schwaches Spiel von uns. Da kommt auch die enge Personaldecke durch. Wir haben in der Vorbereitung teilweise mit 15 oder 16 Mann trainiert. Jetzt fehlen immer noch wichtige Leute. So etwas kann man mal kompensieren, aber nicht auf Dauer. Behält man in Ahlen trotz der fünf Pleiten aus den letzten sechs Partien die Ruhe? Ja, denn man muss immer wissen, wo man herkommt. Und wir haben trotz unserer geringeren Möglichkeiten noch nie etwas mit dem Abstieg zu tun gehabt. Auch, weil wir nach schwächeren Begegungen immer wieder gekommen sind. Wir werden auch gegen Oberhausen ganz anders auftreten als in München.
Hat man trotzdem weiter den Blick nach unten?
Angst haben wir nicht. Wir haben viele junge Leute, die machen sich darüber keinen Kopf. Nicht, weil sie überheblich sind, sondern weil sie von ihrer Ausrichtung her nicht zu viel darüber nachdenken.Trotzdem muss man als Aufsteiger immer den Blick nach unten haben, auch wenn wir uns nicht als reinen Abstiegskandidaten sehen. Wie schätzen Sie RWO ein? Die Mannschaft hat sich gefangen. Im Hinspiel waren sie fast 60 Minuten das bessere Team. RWO hat an Qualität dazu gewonnen. Wir wissen, dass sie auswärts mittlerweile viel kompakter stehen. Es wird nicht einfach, die Defensive zu knacken.