Was Andreas Vindheim am Samstagabend beim 5:0-Sieg des FC Schalke 04 gegen Erzgebirge Aue zeigte, war wohl der Inbegriff eines Traum-Debüts.
An vier der fünf Treffer war der Winter-Neuzugang (kam leihweise von Sparta Prag) beteiligt. Drei Treffer bereitete Vindheim vor, das zwischenzeitliche 2:0 erzielte der norwegische Außenspieler selbst.
"Ich hätte mir keinen besseren Start erträumen können", sagte der 26-Jährige nach der Partie am Mikrofon von Sky. "Ich bin sehr glücklich, dem Team mit meinen Torbeteiligungen geholfen zu haben. Die drei Punkte waren aber das wichtigste."
Wenn S04 im bisherigen Saisonverlauf über die Außenbahnen gefährlich wurde, dann zumeist durch Top-Vorlagengeber Thomas Ouwejan auf dem linken Flügel. Das war bei Vindheims Debüt - beim 1:1 gegen Kiel vor einer Woche saß er noch auf der Bank - ganz anders.
Und genau das war offenbar der Gedanke hinter seiner Verpflichtung. "Er gibt uns mit seinen Flanken mehr Spielraum, in der Art und Weise, wie wir die Gegner bespielen wollen", erklärte S04-Coach Dimitrios Grammozis.
"Wir waren zuletzt sehr linkslastig", präzisierte Sportdirektor Rouven Schröder bei Sport1. Daher habe der Klub einen Spieler verpflichten wollen, der von der rechten Seite scharfe Bälle hereinbringt. "Es war ein grandioser Auftritt. Der Junge ist angekommen."
Vor der Führung durch Simon Terodde und dem 5:0 durch Marvin Pieringer hatte Vindheim flache Pässe in Aues Strafraum gespielt, die jeweils von einem gegnerischen Bein abprallten und Schalkes Angreifern vor die Füße fielen. Dem 3:0 von Danny Latza war eine maßgeschneiderte Halbfeld-Flanke vorausgegangen.
"Ich habe versucht, offensiv zu unterstützen durchs Flanken und Überladen", erklärte Vindheim. "Ich habe gemacht, was der Coach von mir verlangt hat." Und bei seinem eigenen Treffer? "Ich wollte eigentlich zu Rodrigo (Zalazar, d. Red.) rüberlegen", sagte Vindheim, der nach einem Zuspiel von Terodde plötzlich freie Bahn zum Aue-Tor hatte. "Aber mein Kontakt war zu schlecht. Deshalb musste ich ihn selbst aufs Tor bringen."
Mit seinem Auftritt sammelte er gute Argumente für einen erneuten Startelf-Einsatz gegen Jahn Regensburg in zwei Wochen. Zumal sein Konkurrent Reinhold Ranftl zuletzt eher blass blieb. Bis zum Saisonende ist Vindheim ausgeliehen, im Vertrag ist eine Kaufoption verankert.
Sein Ziel für die nächsten Monate auf Schalke formuliert er klar: "Wir haben alle Möglichkeiten aufzusteigen. Das ist die Ambition des Vereins und auch meine. Es gibt aber keine einfachen Spiele in dieser Liga. Wir müssen jetzt weitermachen."