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VfL: Tagebuch aus dem Trainingslager
Koller verteilt Schokoküsschen an die Fans

VfL: Tagebuch aus dem Trainingslager
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Wenn man den VfL Tag für Tag im Trainingslager in St. Gallen begleitet, dann hat man den Eindruck, die Schweiz hat momentan nur drei berühmte Sportler.

Wimbledon-Sieger Roger Federer, Fabian Cancellara, der bei der Tour de France das Gelbe Trikot trägt, und VfL-Coach Marcel Koller. Während die Beliebtheit des VfL-Trainers schon in Bochum kaum zu toppen ist, herrscht im Raum St. Gallen um den 55-fachen A-Nationalspieler eine regelrechte Euphorie. So widmete das Tageblatt Koller am Mittwoch auf Seite zwei einen riesigen Artikel und würdigte unter der Überschrift „Kopf des Tages“ seine sportlichen Erfolge.

Auch bei den VfL-Fans vor Ort ist Koller der Größte, erst recht, als er Dienstag pünktlich um Mitternacht mit einem riesigen Karton in die Hotelbar des Säntispark auftauchte und original Schweizer Schokoküsschen unter den rund 20 zumeist weiblichen Anhängern verteilte.

Die gute Laune bei Koller hatte auch noch einen anderen Hintergrund. Denn nach Reviersport-Informationen soll der VfL-Coach, der bereits seit vier Jahren an der Castroper Straße arbeitet, vor einer überraschenden Vertragsverlängerung stehen. Ein in St. Gallen bekannter Stadtbäcker verplauderte sich bei einem Glas Rotwein und verriet Vertragsinhalte des neuen „Werks“.

Demnach soll der Aufsichtsrat des VfL entschieden haben, dass sich der Kontrakt des Sportlehrers jeweils um ein Jahr verlängert, wenn die „Koller-Raus-Rufe“ im rewirpowerStadion die Lautstärkegrenze von 70 Dezibel überschreiten. Damit dürfte ja fast gesichert sein, dass Koller zumindest in den nächsten zehn Jahren in Bochum in Ruhe weiterarbeiten kann. Kein Zweifel, die Stimmung in der Schweiz ist bei Mannschaft, Fans und Umfeld äußerst gelöst.

Derweil geriet Routinier Christoph Dabrowski über den Transfer- und Gehälterwahnsinn in der Fußballbundesliga ins Sinnieren: „Wie willst du Otto-Normalverbraucher erklären, dass ein Spieler pro Tag 10.000 Euro und mehr verdient?“ Dabrowski allerdings weist daraufhin, dass es im Profifußball auch ganz andere Zahlen gibt: „Als ich ins Jugendinternat von Werder Bremen kam, hatte ich freies Wohnen, Essen und bekam hundert Mark Taschengeld.“

Inzwischen sind es für den 31-jährigen Routinier ein paar Euro mehr geworden, wobei die VfL-Profis bei Weitem nicht die Gehälter ihrer Kollegen aus Gelsenkirchen oder Dortmund erreichen.

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