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Hertha: Wirbel um geplante Meisterfeier im Roten Rathaus
Senat: "Haben Balkon nicht reserviert"

Hertha: Wirbel um geplante Meisterfeier im Roten Rathaus
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Kaum hat Hertha BSC Berlin erstmals in seiner Vereinsgeschichte in einer Bundesliga-Rückrunde die Tabellenspitze erobert, scheint die Hauptstadt die erste Meisterfeier nach 78 Jahren kaum erwarten zu können.

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit plane laut Medienberichten bereits die Party für den 23. Mai und habe den Balkon im Roten Rathaus reserviert. Während Herthas Spieler, Trainer und Manager nach dem 2:1-Sieg über Bayern München bescheiden auftraten und das Wort Titel kaum in den Mund nahmen, stieß eine vorzeitig geplante Party nicht überall auf Zustimmung. Steigt Berlin der Erfolg zu Kopf?

Senatssprecher Richard Meng bemühte sich um Klarstellung: "Wir haben den Balkon nicht reserviert. Wir brauchen es gar nicht, weil der immer frei ist. Wenn Hertha Meister wird, können wir dort spontan feiern." Doch schon vor Monaten war der Balkon Thema. Wowereit hatte Herthas Manager Dieter Hoeneß bei einem Besuch stolz den Anbau präsentiert. Dabei betonte der "Regierende", dass man sich freuen würde, wenn dort mal eine Meisterfeier stattfinden könnte. Aus seinem Optimismus in Sachen Fußball machte der SPD-Politiker auch am Samstag nach dem Triumph über die Bayern keinen Hehl: "Jetzt hat Hertha auch die Chance, um die deutsche Meisterschaft mitzuspielen."

Hoeneß, der stets die hohe Erwartungshaltung in der Hauptstadt geißelte und vor falscher Euphorie warnte, konnte der Idee von der Meisterfeier wenig abgewinnen. "Mit diesem Thema befasse ich mich wirklich nicht", sagte der 56-Jährige der Bild. Doch trotz aller Warnungen wird die Stadt mehr und mehr vom Virus Meisterschaft erfasst. Samstag ermunterten in der Ostkurve des Olympiastadions Schilder mit dem populären Obama-Slogan "Yes, we can" zu mehr Selbstvertrauen.

Vor dem Brandenburger Tor ließen sich Fans mit Meister-Pappschalen fotografieren. Der symbolträchtige Bau hat längst auch für die Hertha eine besondere Bedeutung. Auf jeder Mitgliederversammlung wird Hoeneß darauf angesprochen, was denn aus seinem Plan geworden sei, einmal mit der Meisterschale dort durchzufahren.

Für zusätzliche Fußball-Euphorie sorgt an Spree und Havel zurzeit Union Berlin. Herthas Stadtrivale aus dem Bezirk Köpenick baute am Wochenende mit dem 1:0-Sieg über Kickers Offenbach seine Tabellenführung in der 3. Liga aus und beglückt mit seinen Aufstiegsambitionen verstärkt die Fußball-Fans im Ostteil der Stadt. Berlin, bislang eher Vorreiter in Sachen Politik oder Kultur, befindet sich mittlerweile auch in Sachen Fußball auf dem Weg zu einer echten Metropole.

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