Elf Jahre Stand Felix Passlack bei Borussia Dortmund unter Vertrag, absolvierte - unterbrochen von einigen Leihen - 55 Pflichtspiele für die Profis. Im Sommer 2023 kehrte er dem BVB schließlich endgültig den Rücken und schloss sich dem VfL Bochum an.
Am Freitag, bei der 2:4-Niederlage, war es das erste Mal, dass er nicht in einem gelben Trikot auf dem Rasen des Signal Iduna Parks stand. „Es war ein wichtiges Spiel für mich, sehr emotional. Es war auch ein schönes Gefühl, mit 8000 Bochumern im Rücken“, sagte er mit einem Lachen nach dem Spiel.
Obwohl der 26-Jährige zuvor die wohl beste Leistung seiner VfL-Karriere zeigte, war ihm sonst nicht sonderlich zu Lachen zumute. Zum einen, weil seine Mannschaft eine 2:0-Führung verspielte und weiter auf den Sieg warten muss. Zum anderen, weil ausgerechnet er an alter Wirkungsstätte einen Anteil daran hatte, dass der BVB das Spiel drehen konnte.
Beim Stand von 2:1 für den VfL brachte er den an diesem Tag unaufhaltsamen Serhou Guirassy in der 60. Minute im Strafraum zu Fall - Elfmeter. Es war das erste und womöglich einzige Mal, dass er an diesem Tag zu spät kam. Emre Can glich aus und das Unheil nahm seinen Lauf.
„Im Spiel habe ich gedacht, ich berühre den Ball zuerst. Ich habe aber eben die Bilder gesehen - klarer Elfmeter. Ich komme einen Schritt zu spät,“ gestand Passlack.
Das werden wir ansprechen, da habe ich volles Vertrauen in das Trainerteam. Sie haben uns heute gut eingestellt, das haben wir auch gesehen
Felix Passlack
Zuvor hatte der VfL Bochum ein sehr ordentliches Auswärtsspiel geliefert. „Die erste Halbzeit muss unser Maßstab sein für die nächsten Wochen sein“, fand er. „Wir haben gut gespielt, hatten guten Ballbesitz, haben gut verteidigt, standen gut im Block und hatten gute Pressingsituationen. Wenn wir das 3:0 machen, dann kippt die Stimmung hier im Stadion. Das hat man schon beim 0:2 gemerkt, da gab es einige Pfiffe. Wenn wir mit 3:0 oder selbst 2:0 in die Pause geben, dann gibt es hier ein anderes Spiel.“
Gab es allerdings nicht. Wieso? „Uns war klar, dass der BVB mehr Druck aufbauen und schneller spielen würde, gerade über die Außen. Ich fand unsere Abstände nicht mehr ganz so eng. Wir hatten nicht mehr so guten Ballbesitz, kamen nicht in die gegnerische Hälfte.“ Der Druck wurde größer. Zu groß für den VfL, der nach dem 2:2 den zweiten Guirassy-Treffer schlucken musste und so am Ende mit leeren Händen da stand.
Und dennoch blickte Passlack optimistisch nach vorne: „Wenn man die erste Halbzeit sieht, gab es viele positive Sachen. Trotzdem müssen wir auch die zweite Halbzeit ansehen, was nicht gut war“, sagte er und ergänzte: „Das werden wir ansprechen, da habe ich volles Vertrauen in das Trainerteam. Sie haben uns heute gut eingestellt, das haben wir auch gesehen.“ mit gp