Beim Trainingsstart am Mittwoch konnten sich die Fans des VfL Bochum einen ersten Eindruck der Neuzugänge verschaffen. Wenn am Samstag bei Oberligist Rot Weiss Ahlen das erste Testspiel der Vorbereitung ansteht (14 Uhr, RS-Liveticker), gibt es auch erste Kostproben unter Wettkampfbedingungen.
Viele Blicke werden sich sicherlich auf Ibrahima Sissoko richten. Mit der Verpflichtung des ablösefreien 26-Jährigen setzte der Revierklub ein Ausrufezeichen - Sissoko ist im besten Alter, malischer Nationalspieler und kann auf mehrere Jahre als Stammspieler in der französischen Ligue 1 zurückblicken.
Und der defensive Mittelfeldspieler gilt als der wertvollste Profi im Bochumer Kader. Er ist als Leistungsträger im Team von Neu-Trainer Peter Zeidler eingeplant. Wobei Sissoko selbst beim Trainingsstart eher zurückhaltende Ziele formulierte: "Ich möchte viele Spiele machen, mit Bochum in der Liga bleiben und mich weiterentwickeln."
Dafür hat der gebürtige Franzose die Bundesliga als passende Liga auserkoren. Die Castroper Straße ist seine erste Station im Ausland. Diese sei stärker als das französische Oberhaus, so Sissokos Eindruck als Beobachter. "Es geht disziplinierter zu - im Training, in den Spielen. Es ist sehr laufintensiv, man braucht viel Ausdauer. Und es gibt viele Topmannschaften - wie Bayern, Leverkusen oder Dortmund."
Der 1,93-Meter-Mann kann im Mittelfeld flexibel zum Einsatz kommen. Am liebsten aber spielt er auf der Sechs. "Das sieht der Trainer auch so." Ob er das defensive Mittelfeld alleine hinter zwei Achern besetzt oder einen Partner neben sich hat, sei für ihn nicht entscheidend.
Womöglich setzt Zeidler ja sogar auf eine französische Doppel-Sechs mit Sissoko und Kapitän Anthony Losilla. "Toto ist ein guter Typ", sagt der Neuzugang über seinen Landsmann. "Er hilft mir und es macht es einfacher für mich, dass er Französisch spricht." Auch mit dem Trainer oder Abwehrmann Noah Loosli kann sich Sissoko auf seiner Muttersprache unterhalten. Er meint aber auch: "Auf dem Platz werden wir uns alle gut verstehen."
Dennoch lernt der einmalige Nationalspieler Malis bereits Deutsch - aktuell noch mithilfe einer App, bald dann mit einem Lehrer. Er hofft, sich in rund einem halben Jahr auf dem Platz verständigen zu können. Und natürlich hilft das Überwinden der Sprachbarriere auch bei der Eingewöhnung.
Noch wohnt Sissoko mit seiner Frau im Hotel, die Wohnungssuche läuft - und von Sportdirektor Marc Lettau gab es bereits Restaurantempfehlungen. Was einem guten Start im Ruhrgebiet ebenfalls zuträglich wäre: erfolgreiche Auftritte mit dem VfL. Damit kann Sissoko am Samstag in Ahlen anfangen.