Im Juli 2022 verkündete Rot-Weiss Essen den Abgang von U19 Top-Talent Joshua Quarshie zur TSG Hoffenheim. "Joshua ist kurzfristig mit der Bitte auf uns zugekommen, den Wechsel zur TSG Hoffenheim zu ermöglichen. Auch wenn wir uns sehr gefreut hätten, mit ihm weiterzuarbeiten, haben wir gemeinsam entschieden, die Freigabe für den Schritt zu einem Erstligisten zu erteilen", begründete Essens NLZ-Leiter Christian Flüthmann damals die Entscheidung des Klubs. Über die Transfermodalitäten hatten beide Vereine Stillschweigen vereinbart.
Quarshie wechselte 2020 von Fortuna Düsseldorf in die Jugend von RWE und absolvierte für die Rot-Weissen wettbewerbsübergreifend 21 Pflichtspiele. In der vergangenen Saison bildete der 18-Jährige mit dem jetzigen Essener Profi Mustafa Kourouma ein sehr starkes Innenverteidigerduo. Das war ein Grund dafür, dass die U19 in der Junioren-Bundesliga auf Platz sechs landete und im Finale gegen den MSV Duisburg den Niederrheinpokal gewann. Zum Vergleich: In dieser Spielzeit ist die A-Jugend Vorletzter, ein Abstieg droht.
In Hoffenheim kam Quarshie bislang – unter seinem alten und neuen Trainer Vincent Wagner – 13-Mal für die U23 in der Regionalliga Südwest zum Einsatz. Am letzten Spieltag vor der WM-Pause feierte der Innenverteidiger dann tatsächlich sein Bundesliga-Debüt – mit nur 18 Jahren.
Er ist ein Rohdiamant, der noch geschliffen werden muss. Die TSG steht für eine gute Ausbildung von Talenten und sorgt für die Durchlässigkeit.
André Breitenreiter über Quarshie.
Bei der 1:2-Heimniederlage der TSG gegen den VfL Wolfsburg wurde er in der Nachspielzeit für Dennis Geiger eingewechselt, konnte aber mit seinen Mitspielern in den verbliebenden drei Minuten nicht die vierte Heimniederlage des Tabellenelften verhindern. Trotzdem war sein erster Bundesliga-Einsatz natürlich ein besonderer Moment für den deutschen U19-Nationalspieler.
Hoffenheim-TrainerAndré Breitenreiter, der 2015/16 den FC Schalke 04 coachte, lobte den 1,96-Meter großen Abwehrspieler bereits in einem Interview mit dem "kicker": "Er ist ein Rohdiamant, der noch geschliffen werden muss. Die TSG steht für eine gute Ausbildung von Talenten und sorgt für die Durchlässigkeit. Dafür stehe ich auch als Trainer. Wir versuchen, junge Leute weiter zu integrieren, um sie zu Bundesligaspielern auszubilden."
Es wird spannend, wie es für den talentierten Innenverteidiger weitergeht. Eine Sache ist klar: Joshua Quarshie kann sich jetzt schon Bundesliga-Spieler nennen.