Mit zahlreich aufgehängten Flugblättern taten die Frankfurter Ultras am Donnerstagabend unmittelbar vor dem Europa-League-Spiel gegen FC Arsenal ihren Unmut kund. Unter dem Titel "Nein zu Möller!" erklärten sie, warum der gebürtige Frankfurter und ehemalige Eintracht-Profi keine gelungene Wahl als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums darstelle.
"Eine solche Verpflichtung darf noch nicht einmal ein Gedankenspiel sein. Für Andreas Möller ist bei der Eintracht kein Platz!", heißt es in der Stellungnahme. Begründet wird das mit seiner Vita - obwohl Möller seine ersten fußballerischen Schritte bei der Eintracht absolvierte und dort im Herrenbereich Fuß fasste.
"Lügen, gebrochene Absprachen und distanzierende Aussagen"
So sei Möller danach "nur noch durch Lügen, gebrochene Absprachen und distanzierende Aussagen", aufgefallen. Schon 1987 hatte sich der spätere Welt- und Europameister zur Eintracht bekannt, um schließlich in der Winterpause doch zu Borussia Dortmund zu wechseln. Als Möller 1990 nach Frankfurt zurückkehrte, hätte er verkündet, im Herzen Borusse zu sein.
Als die Eintracht 1992 die mögliche Deutsche Meisterschaft verspielte, hätten die um Möller und dessen Berater entstandenen Querelen eine entscheidende Rolle beim Scheitern gespielt. Trotz vorheriger Treuebekenntnisse wechselte der Mittelfeldspieler im Sommer zu Juventus Turin. "Eine damals vereinbarte Strafzahlung im Falle eines Wechsels wollte er nicht zahlen, stattdessen traf man sich vor Gericht wieder", schreiben die Frankfurter Ultras weiter.
Nicht verziehen haben die Frankfurter Fans dem heute 52-Jährigen zudem eine Aussage, die er kurz vor dem DFB-Pokalfinale 2017 zwischen dem BVB und den Frankfurtern in einem Interview tätigte: "Zur Eintracht habe ich keine Verbindung, mit Frankfurt habe ich nichts zu tun".
Am Ende des Statements stellen die Ultras zudem die Frage, was einen Mann wie Möller fachlich als Leiter eines Jugendleistungszentrums befähigt und ob er ernsthaft als Vorbild für junge Spieler dienen soll. "Unabhängig davon, ist er aber vor allem moralisch schon lange bankrott. Wer zur Eintracht keine Verbindung und mit Frankfurt nichts zu tun hat, der sollte dann auch keinen Posten bei uns bekommen", heißt es abschließend.