Dafür gibt es was aktuelles in NRZ und WAZ:
Wiedersehen mit Super Mario
Essen, 24.09.2008, Von Kai Süselbeck,
Mario Basler, von 1989 bis 1991 für RWE am Ball, kehrt Samstag als Trainer mit Eintracht Trier an die Hafenstraße zurück.Trainer Michael Kulm tüftelt am System, das das erwartete Abwehr-Bollwerk knacken soll
FUSSBALL REGIONALLIGA Super Mario kehrt zurück: Mario Basler, von 1989 bis 1991 Jungprofi bei RWE, tritt am Samstag (14 Uhr) als Trainer von Eintracht Trier an der Hafenstraße an. So undiszipliniert sich Basler als Spieler auch oft gebärdete: als Trainer schwört er auf Disziplin, vor allem in taktischer Hinsicht. Und deshalb erwartet Kulm am Samstag für seine Mannschaft wie für die Fans eine Geduldsprobe.
"Vielleicht wollen sie uns ja überraschen", sagt er zu der voraussichtlichen Taktik des Gegners. "Aber wir müssen darauf vorbereitet sein, dass der Gegner tief gestaffelt hinten drin stehen wird." Denn das ist eine der Stärken von Eintracht Trier: "Das sind routinierte Leute, die taktisch diszipliniert agieren. Es wird schwer werden, die entscheidende Lücke zu finden. Wenn wir mal Raum haben, müssen wir entschlossen schnell und tief spielen."
Für diese Aufgabe sieht er seine Truppe trotz des aktuellen Krankenstandes gut aufgestellt. Michael Lorenz wird nach seinem Innenbandriss im Knie vom Spiel in Köln noch vier bis sechs Wochen fehlen. Samet Alpay (Schmerzen in der Kniekehle), Sascha Mölders und Robert Mainka absolvierten gestern noch Einzeltrainings. Ob er Mainka gegen Trier aufstellen wird, will Kulm erst am Samstag entscheiden. "Aus heutiger Sicht würde ich sagen: eher nein. Er trägt nach seiner Schultereckgelenksprengung eine Manschette. Aber es geht auch um die Schmerzen und um den Schutz des Spielers. Wir wissen: Robert kommt über die Zweikämpfe und wird auch entsprechend oft gefoult. Was passiert, wenn er wieder auf die Schulter stürzt?"
Gut also, einen Trumpf in der Hinterhand zu haben. Bora Karadag, der Junge aus der eigenen Jugend, hat gegen Köln ein gutes Spiel gezeigt. Überhaupt: Die Spieler aus der zweiten Reihe hätten sich so gut reingekämpft, dass der Sportliche Leiter Thomas Strunz "keinen Qualitätsverlust" ausmacht. Das sagt er natürlich mit Blick auf die Kritiker, die vor der Saison fehlende Alternativen auf den Schlüsselpositionen bemängelt haben.
So hat Michael Kulm die Möglichkeit, trotz des Ausfalls von vier Leistungsträgern die Aufstellung relativ frei nach seinen taktischen Vorstellungen gestalten zu können. Entschieden ist noch nichts, versichert er: "Über das System mache ich mir noch Gedanken." Doch er rechnet, siehe oben, mit einem Geduldsspiel. Deshalb hofft er nicht nur auf eine erneut große Kulisse an der Hafenstraße (Prognose von Vorstandsmitglied Nico Schäfer: 9000 plus x"
, sondern auch auf unverzagte Unterstützung, wenn nicht frühzeitig das erste Tor fällt.
Gegenwind aus dem Gästeblock ist eher wenig zu erwarten. Nach Angaben der Trierer Geschäftsstelle wird die Eintracht am Samstag rund 250 Fans mitbringen. Und natürlich Mario Basler.
Basler: Ich drücke RWE die Daumen
RWE, 24.09.2008, THOMAS SCHRÖER,
FUSSBALL-REGIONALLIGA. "Super-Mario" kehrt am Samstag als Cheftrainer von Eintracht Trier an die Hafenstraße zurück.
Am Samstag kehrt Mario Basler an die Hafenstraße zum Duell gegen Fußball-Regionaligist Rot-Weiss Essen (14 Uhr, Georg-Melches-Stadion) zurück. Der 39-Jährige, von 1989 bis 1991 Spieler bei RWE, fungiert seit wenigen Wochen als Cheftrainer des Regionalligisten Eintracht Trier, bei dem er den glücklosen Werner Weiß ablöste. Unter Basler holten die Mosel-Kicker vier Punkte (Sieg in Worms, Remis gegen Münster).
NRZ: Bestehen noch Kontakte zu RWE? Wann waren Sie zuletzt an der Hafenstraße?
Basler: Ich muss gestehen, dass es seit meiner aktiven Zeit bei RWE das erste Mal ist, dass ich wieder nach Essen komme. Ich war seitdem weder als Spieler, noch als Spieler oder als Zuschauer an der Hafenstraße.
NRZ: Also gar keine Verbindung mehr zu Rot-Weiss?
Basler: Nein. Wenn man mal davon absieht, dass ich RWE die Daumen im Aufstiegskampf drücke. Dieser Klub gehört in den bezahlten Fußball, und der fängt für mich in der Dritten Liga an. Darüber hinaus sollte sich Essen längerfristig im Profifußball etablieren. Natürlich würde ich gern einen Punkt aus Essen mitnehmen. Aber danach können die Rot-Weißen, bis auf das Rückspiel in Trier, jedes Spiel gewinnen."
NRZ: Ihre erste Station als Cheftrainer war Jahn Regensburg. Anschließend ging's als Co-Trainer zum Zweitligisten TuS Koblenz. Warum nun der Abstieg in die Vierte Liga?
Basler: Als mich Triers Manager Kartz anrief und mir das Angebot machte, zur Eintracht zu wechseln, habe ich eine Nacht drüber geschlafen und dann zugesagt. Ich sehe Trier nicht als Rückschritt, sondern als einen Schritt nach vorn. Der Klub hat Tradition, ein tolles Publikum. Hier kann eine Menge entstehen. Der Klub gehört in die Dritte oder Zweite Liga.
NRZ: Mit Mario Basler als Trainer?
Basler: Warum nicht? Mein Vertrag läuft zunächst einmal bis 2010. In dieser Saison zählt allein der Klassenerhalt. Danach wollen wir einen großen Schritt nach vorn tun. Und danach wird man weiter sehen, was machbar ist. Mich hat es jedenfalls unheimlich gekribbelt, Chef zu sein, allein die Verantwortung für eine Mannschaft zu tragen. Ich habe von Uwe Rapolder viel gelernt, zudem ist Trier meine erste Station als Fußball-Lehrer.
NRZ: Haben Sie RWE beim Spiel in Köln gesehen?
Basler: Nein, aber ich habe die Essener beobachten lassen. Natürlich muss man über den jeweiligen Gegner informiert sein. Aber für mich ist es wichtiger, das Spiel nicht nach dem Gegner auszurichten.
NRZ: Was rechnen Sie sich in Essen aus?
Basler: Keine Frage, wir sind krasser Außenseiter. Aber wir wollen uns achtbar aus der Affäre ziehen. Und vielleicht können wir ja einen Punkt mitnehmen. Wenn's sogar mehr werden, würden wir uns auch nicht dagegen wehren.
Thomas Strunz setzt gegen Trier voll auf die Karte "12. Mann"
RWE, 24.09.2008,
Beim Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen hofft man am Samstag im Heimspiel gegen Eintracht Trier (14 Uhr, Georg-Melches-Stadion) auf eine stattliche Kulisse. "9000 plus x, das wäre was", meinte Vorstandsmitglied Nico Schäfer. ...
... Und Thomas Strunz, Geschäftsführer Sport, ergänzte: "Wir gehen als Tabellenführer in die Partie, Trier kommt mit Trainer Mario Basler als Zugpferd. Für unser Gemeinschaftswerk - Manschaft, Trainer und Fans - brauchen wir die Unterstützung der Zuschauer. Nicht nur zahlenmäßig, sondern auch als echter Rückhalt." * Drei Tage lang hatte die Mannschaft trainingsfrei, am Dienstag begann mit Volldampf die Vorbereitung auf Trier. Trainer Michael Kulm: "Zuletzt hatten wir 18 Tage am Stück trainiert, da taten die drei Tage gut, um aufzutanken."
* Mit Michael Lorenz, der mit seinem Innenbandriss im Knie rund vier bis sechs Wochen ausfällt, Samet Alpay (Bänderverletzung in der Kniekehle) und Dennis Bührer (gesperrt) stehen zwei Akteure auf keinen Fall gegen Trier zur Verfügung. Nicht im Mannschaftstraining sind derzeit zudem Sascha Mölders (Bänderriss) und Robert Mainka (Schultereckgelenksprengung). Während Mölders, wie schon in Köln, mit großer Wahrscheinlichkeit spielen kann, ist der Einsatz Mainkas äußerst fraglich.
* Robin Himmelmann, Oliver Ritz und Arda Yavuz standen in der U 20-Niederrheinauswahl, die im Test als Vorbereitung auf den Länderpokal den Mittelrhein mit 1:0 besiegte.
* Bei der 2:3-Niederlage einer RWE-Auswahl gegen Niederrheinligist VfB Speldorf - Tore durch Türkeri und Stiepermann - wirkten aus dem Regionalliga-Kader Türkeri, von der Gathen und Bührer mit.
* Mit Willi Vordenbäumen vollendete einer der "Großen" von Rot-Weiss sein 80. Lebensjahr. Der Jubilar, 1953 von Katernberg zu RWE gewechselt, verbrachte acht Spielzeiten an der Hafenstraße. Als Teil der Meistermannschaft von 1955 absolvierte er 192 Pflichtspiele, darunter die zwei einzigen Europapokalduelle der Vereinsgeschichte, und erzielte 52 Tore. Nach seiner aktiven Zeit war Vordenbäumen noch zwei Mal als Trainer an der Hafenstraße tätig. In den Spielzeiten 68/69 und 70/71 saß er für 19 Spiele auf der RWE-Bank.
* Die C-Junioren treten heute (18.30 Uhr) in der Regionalliga bei Preußen Münster an. (tom)