Es ist meistens zu viel verlangt, wenn man in einem Sportforum bei den dort anwesenden Usern großen politischen Sachverstand unterstellte.
Dennoch sollte man es trotzdem wagen, über den sportlichen Tellerrand hinaus zu sehen.
Die Spielpläne der Ligen für die kommende Sasion nehmen an, dass die energiepolitische Situation u. a. in Deutschland die gleiche ist wie in den Vorjahren.
Der DFB hat sich schon in der Vergangenheit bisher nicht gerade ausgezeichnet, rechtzeitig gesellschaftliche und politische Entwicklungen erkennen zu können.
Die Spielpläne sehen vor, dass selbst in der 4. Liga die Vereine durch halb Deutschland reisen müssen, z. B. Essen ins Rhein-Main-Gebiet.
Je geringer die Ligaklasse, desto weniger haben die Vereine Geld für Reisen zur Verfügung.
Gleichzeitig explodieren die Energiepreise, Firmen müssen Arbeitsplätze abbauen und damit auch Fans entlassen.
Man fragt sich: Wer soll denn eigentlich in diesem energiepolitischen Umfeld noch das Geld haben, diese Reisen zu Auswärtsspielen zu bezahlen? Eine Fahrt von Essen nach Salmrohr etc. dürfte in der kommenden Saison zu verzichtbaren Luxusartikeln gehören.
Der einfache Fan, und selbst bei Bundesligavereinen, dürfte bisher schon nicht gerade Großverdiener gewesen sein.
Eine Eintrittskarte zzgl. Kosten Auswärtsreise sind dann eher nicht lebensnotwendig, wenn der Fan bisher schon kaum mit seinen Lebenshaltungskosten über die Runde kam.
Wenn man dann auch noch einkalkuliert, dass auch in Kürze Sonntagsfahrverbote wegen der Energiekrise durchaus wieder möglich erscheinen, fragt man sich, wie dieser Ligabetrieb überhaupt aufrecht erhalten bleiben kann.
Sehr grau ist also die Theorie mit den geplanten Spielansätzen für die kommende Saison, wenn sich gleichzeitig rasant die Welt mit den Rahmenbedingungen ändert.
Man wünschte sich, dass bei den Sportverbänden und auch bei den Medien (z. B. beim RS, der über solche Themen berichten könnte) mehr politischer Sachverstand und Realismus bestünden.
Zuletzt modifiziert von ThiloUhlenhorst am 07.07.2008 - 09:18:09