Vier Redakteure und „eine Handvoll Autoren“ haben „ein Netzwerk von Schalke-Fans, die weder sich, noch ihr Fan-Dasein all zu ernst nehmen, über sich selbst und andere lachen können und dies auch regelmäßig tun“ erschaffen – so beschreiben es die Macher selbst. Kreativität und Originalität wird im Web0.4 besonders groß geschrieben. So sorgte Andreas Linke vor dem DFB-Pokalfinale für Aufmerksamkeit, als er ankündigte, dass er sich im Falle einer Schalker Niederlage gegen den MSV Duisburg von einem Affen tätowieren lassen würde. Nach dem 5:0-Triumph blieb die Nadel allerdings kalt und Linke, Chef des Web0.4-Projekts, konnte sich neuen Ideen widmen.
Til feat. Hula (Foto: TiL).
Eine davon sind die Themenwochen, die der Blog bestimmten Schalker Spielern widmet. „Wir wollten Joel Matip die Anerkennung zuteil werden lassen, die er verdient hat. Denn er kam aus unserer Sicht viel zu schlecht weg“, blickt Linke auf die erste Themenwoche zurück. Und nach dem Motto „Wenn schon, denn schon!“ produzierte das Web0.4-Team mit Lars Detke, alias TiL („The incredible Lars“), gleich eine dazu passende musikalische Hommage, Videoclip inklusive.
„Das war eigentlich eine Schnapsidee“, berichtet Detke – nach dem gelungenen Experiment war aber allen Beteiligten klar, dass zu Ehren von Kyriakos Papadopoulos ein zweiter Streich folgen musste. „TiL“ brütete einen weiteren Hip-Hop-Song aus und die Kumpels, die schon beim ersten Mal ein sehen- und hörenswertes Kleinod gebastelt hatten, schlugen sich erneut die Freizeit um die Ohren.
Video schlägt ein wie ein Bombe
Das Resultat schlug im Internet ein wie die berühmte Bombe. Spätestens, als immer mehr griechische Facebook-User das Video abfeierten, war klar, dass sich der Aufwand gelohnt hatte. „Wie lange ich an so einem Song schreibe, kann ich gar nicht sagen. Nach rund zwei Wochen dürfte das Stück fertig gewesen sein“, erklärt Detke.
Kyriakos Papadopoulos wird im Video von Sven Specke verkörpert.
Gut, dass seine Mitstreiter genauso verrückt sind wie der Gelsenkirchener. Allen voran Regisseur und Kameramann Timo Josefowicz, der in ein paar Nachtschichten wirklich vorzeigbare Kurz-Filme gezaubert hat. Dann wäre da noch Simon Knöß, ein alter Arbeitskollege Detkes: „Er ist ein herausragendes Schauspiel-Talent“, sagt Detke, „die Hautfarbe passte zwar nicht, aber trotzdem konnte nur er als Matip-Darsteller fungieren.“ Im „Papa“-Clip mimt er den Gegenspieler des griechischen Hünen, der auf Schalke längst Kult-Staus inne hat. Papadopoulos selbst wird von Sven „Schnegge“ Speck gedoubelt. „Eigentlich ist er leidenschaftlicher Dortmund-Fan“, verrät Detke. Der 30-Jährige hat aber selbst „eine Leiche im Keller“. Vor seinem ersten Besuch im Parkstadion drückte er ebenfalls dem Erzrivalen die Daumen.
Aber Schubladendenken ist bei dieser Combo nicht gefragt, bester Beweis ist Hannes „Hula“ Koch. Lange Haare und Ramones-T-Shirt weisen den Mitstreiter als Freund von harten Gitarren-Klängen aus. Vielleicht geht es ja beim nächsten Mal in eine etwas rockigere Richtung, denn die kommende Themenwoche – und damit auch das nächste Video – ist längst in Planung. „Ich darf schon verraten, das jetzt Julian Draxler an der Reihe ist. Das lag ja auf der Hand, damit haben wir dann die Torschützen aus dem Spiel gegen Stuttgart komplett“, sagt Detke.
Der Veranstaltungstechniker am Gelsenkirchener Consol-Theater fiebert vorher aber einem anderen Ereignis entgegen. Mittlerweile ist auch der Verein auf seine einfallsreichen Fans aufmerksam geworden und hat ein Treffen mit Matip und Papadopoulos arrangiert. „Ich bin mal gespannt, ob die unsere Videos überhaupt schon gesehen haben“, grübelt Detke. Gut, dass RevierSport den entsprechenden Link gleich mitliefert!
Das Web0.4 im Netz (inklusive Links zu den Videos): web04.de/category/web-0-4-kreativ/musik/