RWE: 1:2! Alemannia Aachen versaut harmlosen Essenern den Heim-Auftakt |
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Mit Niederlagen kann ich umgehen, die gehören zum Sport. Und jeder hat sicherlich Verständnis dafür, dass zu Saisonbeginn in einer neu formierten Mannschaft noch nicht alles funktionieren kann. Aber diese Vorstellung heute hat mich so entsetzt, dass sich zwei Fragen aufdrängen:
1. War das bereits das ganze Leistungspotential, das in der Mannschaft steckt?
Dann gewinnen wir in der gesamten Saison kein Spiel, ich möchte den Gedanken gar nicht weiterdenken.
2. Oder passt die Taktik nicht zur Mannschaft?
Dann sollte sich aber das Trainerteam schnellstens hinterfragen.
Niemand hat erwartet, dass Aachen vor ausverkauften Haus mit einem „Hurra-Fußball“ überrannt wird. Aber man hätte schon erwarten dürfen, dass man einem Aufsteiger mit Pressing und kontrollierten Angriffsfußball zeigt, wie schwer es in der 3. Liga ist (wir haben das auch lernen müssen). Und selbst, wenn dann etwas schief gelaufen wäre, jeder hätte das verziehen.
Stattdessen spielt man den gleichen defensiven Sicherheitsfußball mit dem Kurzpassspiel im Aufbau, der am Ende zumeist wieder bei Golz landet. Dabei hat der Gegner immer genug Zeit, sich so zu formieren, so dass es keine Anspielstationen gibt und irgendwann staunt, dass er in einem Auswärtsspiel nicht unter Druck gesetzt wird.
Die Taktik, den Gegner in den eigenen Strafraum zu locken, um dann über ein schnelles Umschaltspiel vorne für ein Überzahlspiel zu sorgen, überfordert leider die Möglichkeiten unserer Spieler. Und so wird dann aus dem Sicherheitsfußball plötzlich Hochrisikofußball im eigenem Strafraum, auf den sich der Gegner einstellt, geduldig auf den Fehler wartet und dann wie heute wieder ein Tor mit Ansage schießt, wir kennen das leidgeprüft aus der letzten Saison, es hat sich offensichtlich nichts geändert.
Ich hoffe inständig, dass das Trainerteam lernfähig ist und die Taktik den Möglichkeiten der Spieler anpasst und auch versteht, dass man ein Heimspiel vor ausverkauftem Haus mit entsprechender Taktik dazu nutzen, auch das Publikum „mitzunehmen“.
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RWE: Auch vereinslose Spieler sind ein Thema – "Alles andere wäre fahrlässig" |
Ich hoffe, dass wir bei einer etwaigen Verstärkung durch einen vertragslosen Spieler über jemanden reden, der uns in der Offensive weiterhilft und hoffentlich weiß, wo das Tor steht.
Wenn man in 10 Spielen ganze 9 Tore erzielt hat, können selbst Außenstehende erahnen, wo das Hauptproblem liegt.
Die Probleme in der Verteidigung sind trotz der verletzungsbedingten Ausfälle überschaubar.
Viel schlimmer ist, dass, egal verteidigt, nicht weiß, wohin mit dem Ball. Statt eines erwarteten schnellen Umschaltspiels wird der Ball in den meisten Fällen quergeschoben, weil es keine adäquaten Offensivspieler gibt, mit denen ein schnelles Umschaltspiel möglich ist. Und das hat jeder Gegner (bis auf Freiburg II) mittlerweile kapiert.
Wenn also jetzt tatsächlich Geld vorhanden ist, dass nicht wieder für einen Geschäftsstellenausbau oder einen neuen Rasen oder... ausgegeben wird, sondern tatsächlich in Spieler investiert werden sollte:
Bitte in der Offensive.
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RWE: Dabrowski "ernüchtert" nach verlorenem "Zermürbungskampf" |
Mit der Niederlage kann ich umgehen, aber das "wie" löst größte Sorgen aus, denn sechs erzielte Tore in sieben Spielen sprechen eine deutliche Sprache.
Auch ich erkenne natürlich, dass wir uns gegenüber der letzten Saison spielerisch verbessert haben, aber es war schon während und nach der letzten Saison allen klar, dass unser größtes Problem in der Offensive liegt.
Umso unverständlicher war und ist es für mich, dass dort nicht entsprechend reagiert wurde. Oder konnte man wirklich nicht?
Wenn man halbwegs objektiv und ohne Spielerbashing die Situation nach sieben Spielen beurteilt, dann stellt man sicherlich fest, dass die Hoffnung, dass Young den von uns allen herbeigesehnten Durchbruch noch schafft, wohl vergeblich sein wird, dass Doumbouya mit seinen technischen Problemen und mangelndem Torinstinkt keine Verstärkung in der 3. Liga ist, von Müsel weiterhin keine Torgefahr ausgehen wird und Berlinski weiterhin vorbildlichen, aber vergeblichen Einsatz zeigen wird. Und warum man eine für unsere Verhältnisse hohe Ablösesumme für einen Stürmer zahlt, den man anschließend auf der Bank lässt, weil alle vorgenannten Spieler offensichtlich besser sind, will sich mir immer noch nicht so ganz erschließen.
Sicherlich sind alle charakterlich einwandfrei und sie werden im Stadion auch von mir angefeuert - aber zur Wahrheit gehört eben auch, dass es bei einigen offensichtlich trotz größten Einsatzes für die 3. Liga nicht ganz reicht.
Diese mangelhafte Offensive hat uns (wie heute) schon etliche Punkte gekostet. Und ich kann im Moment nicht sehen, woher ich die Hoffnung nehmen soll, dass sich das in der Hinrunde mit diesem Personal plötzlich ändern soll. Drücken wir uns mal die Daumen, dass ich mich irre.
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HSV vor RWE: Hrubesch - "Das alte Stadion wäre für uns die absolute Hölle gewesen" |
[quote=Oppa Tom]
Pokalfinale 1994. Ja, daran kann selbst ich mich gut erinnern.
Meine Herzdame und ich fanden die Hin- und Rückfahrt fast ebenso unvergesslich, wie das Erlebnis im Stadion.
Alles eine einzige friedliche Party mit unseren Fußballfreund/innen von Werder Bremen. An nahezu jeder Autobahnraststätte.
So stimmungs- und friedvoll könnte es für mich immer sein. Das sind echte Fußballfeste. Ganz ohne Hass und Gewalt.
[/quote]
Oppa, ich war auch dabei. Und genau so wars. Einfach nur traurig, dass solche Feiertage, an die man sich noch fast 30 Jahre später gerne zurückerinnert, offensichtlich heute kaum noch möglich sind.
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RWE: Niederlage im letzten Test - Rot-Weiss Essen unterliegt Verl mit 0:1 |
Normalerweise interessieren mich die (Tor-)Ergebnisse von Testspielen nicht.
Wie der Name schon sagt, sie sind zum Testen: Man probiert Spieler auf verschiedenen Positionen aus, man integriert neue Spieler, man probiert Spielsysteme, Spielzüge und Standards aus, man übt Laufwege ein usw. Und von mir aus kann man auch ausprobieren, ob man ohne Torwart und statt dessen mit 11 Feldspielern spielt, auch wenn letzteres sinnfrei erscheint. Man probiert bzw. testet eben und wenn das Ergebnis 0:5 lautet, dann ist das eben so, wen interessiert das.
Irgendwann hat man dann eigentlich genug gesehen und weiß, (natürlich ohne Garantie) was funktionieren kann und was eher nicht. Daraus zieht man die Lehren und versucht, mit den gewonnen Erkenntnissen eine Mannschaft einzuspielen.
Was heute getestet wurde, hat sich mir nicht erschließen wollen. War es das Ziel zu versuchen, ob es möglich ist, über 120 Minuten keine Torgefahr zu entwickeln? (Ja, ja, ich weiß, gegen Ende gab es tatsächlich noch Torchancen.) War es wieder das Ziel (wie in der letzten Saison) einzuüben, sich in der eigenen Hälfte einzuigeln in der Hoffnung, vorne hilft dann im Verlauf des Spiels der himmlische Beistand?
Wenn ich REVIERSPORT richtig verstanden habe, dann sollte das heute gegen einen Ligagegner die Generalprobe für den Saisonstart sein.
Nochmals: Ich hätte auch mit einem 0:5 leben können, wenn ich denn in dieser Generalprobe irgendeinen Fortschritt seit der letzten Zittersaison hätte erkennen können.
Habe ich aber nicht.
Mir wird vor der neuen Saison Angst und Bange, dass wir nahtlos an die Rückrunde der letzten Saison anknüpfen.
Drücken wir uns aber mal ganz fest die Daumen, dass meine Sorgen unberechtigt sind.
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RWE: JHV im Liveticker |
Auch ich bin entsetzt. Ein GF, der die Zahlen nicht nicht im Blick hat und ein Aufsichtsrat, der offensichtlich alles abnickt. Liebe Leute...
Auch einen anderen Aspekt sollte man nicht außer Acht lassen: Die desaströse Kommunikationspolitik.
Jetzt erklärt sich endlich, warum man glaubte, mit der spielerisch limitierten Regionaligamannschaft fast ohne Neuzugänge in der 3. Liga bestehen zu können. Und jetzt erklärt sich auch, warum es im Winter keine Transfers gab, obwohl alle die Sturmmisere gesehen haben, und plötzlich erklärt sich auch der verkauf von Heber.
Eine klare Kommunikation mit dem Hinweis, dass man kein Geld für Verstärkungen habe, hätte zwar für Unmut gesorgt, aber dazu geführt, dass die Fans noch enger an die Mannschaft und den Trainer gerückt werden, im Wissen, dass aus dieser (ich entschuldige mich schon an dieser Stelle) "Gurkenelf" von keinem Trainer mehr rauszuholen war. Statt dessen erklären Uhlig und Dabrowski im Winter, dass sie mit dem Kader zufrieden seien und wundern sich plötzlich, dass die Fans in der Folge plötzlich Schritt für Schritt an deren Fußballverstand zweifeln und sich auf Dabrowski einschießen.
Unabhängig von den Finanzen - es gibt auch eine Menge Nachholbedarf bei der Kommunikation mit den Mitgliedern und Fans.
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Auswärts geht nicht viel: Rot-Weiss Essen kassiert 1:3-Pleite bei Wehen Wiesbaden |
Bis zur Verletzung von Kefkir war das sowohl technisch als auch kämpferisch eine sehr ansprechende Partie. Offensichtlich hat Dabrowski so langsam einen spielerischen Matchplan in die Mannschaft einimpfen können.
Bis dahin war ich trotz des blöden Gegentores am Ende der 1. Halbzeit sehr angetan.
Aber, und da bin ich auch bei den Kritikern: Die seltsamen Wechsel und die die dadurch offensichtlich verursachte Systemumstellung haben die Mannschaft völlig verunsichert.
Kaum waren Heber und Young auf dem Feld, und nein, es gibt jetzt kein Spieler-Bashing, war die Verunsicherung greifbar.
Viel schlimmer finde ich aber, das nach dem 2:1 und selbst nach dem 3:1 kein Aufbäumen zu sehen war. Ab dem Zeitpunkt haben wir die Offensive eingestellt.
Entweder müssen wir uns eingestehen, dass wir die Spieler für solche Situationen nicht haben, was erschreckend wäre. Und nein, ich erwarte in solchen Situationen auch keine Überraschungssiege, sondern ein nur "Aufbäumen". Allerdings sollte der Trainer mal hinterfragen, warum das so ist und schnellstens Korrekturen finden.
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RWE-Kommentar: Die lange Suche nach der richtigen Mischung |
@ Zebra
Lies meinen letzten Abschnitt noch einmal.
Wir sind doch beide der gleichen Meinung und ich kann Deine Argumentation 1:1 übernehmen.
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RWE-Kommentar: Die lange Suche nach der richtigen Mischung |
Ich befürchte, dass ein Trainer, ob er nun Klopp, Tuchel oder Nagelsmann heißt, auch nicht viel mehr aus der Mannschaft herausholen würde.
Für mich, der RWE seit den Bundesligazeiten begleitet, liegen die Probleme viel tiefer und sind schon von grundsätzlicher Art: Es geht um die mangelnde Lernfähigkeit.
Nachdem unter Titz wenigstens noch ein halbes Saisonziel erreicht wurde (Niederrheinpokalsieger), verpasste man anschließend unter Neidhart die beiden Saisonziele (Aufstieg und Pokal).
Letztendlich hat das aber auch niemand übel genommen, weil man darauf vertraute, dass seitens der Verantwortlichen aus den Fehlern gelernt würde. Aber statt dessen feierte man sich für die beste Punkteausbeute, bei der man sonst eigentlich aufgestiegen wäre. Motto: "Alles gut".
By the way: Wer hat eigentlich damit begonnen, Trainer nach Punkte-pro-Spiel-Schnitt (PPS) zu beurteilen? Mich erinnert das immer daran, dass man Schachspieler, die Spiele nicht gewinnen, danach beurteilt, wie viele Figuren sie ihrem Gegner bei der Niederlage zuvor abgenommen haben.
In der letzten Saison wurden dann mit der "fast" gleichen Mannschaft und der identischen Taktik schon wieder die Saisonziele (Pokalsieger) verfehlt, wenn, ja wenn Münster sich nicht so dämlich in Wiedenbrück angestellt hätte.
Natürlich habe auch ich den Aufstieg auch ausgiebig gefeiert.
Und ich habe gehofft, dass die Verantwortlichen aus den vielen "Gurkenspielen" der letzten beiden Saisons gelernt haben, wenn ich als Beispiel mal an das Spiel in Hamborn mit dem Eigentor in der letzten Minute erinnern darf.
Als ehemaliger GF - und vielleicht kann ich deshalb Anton Leopolds Aussagen häufig gut nachvollziehen - rede ich dann einen so glücklichen Sieg nicht schön, sondern frage mich, was trotz des Sieges falsch gelaufen ist und was man trotz aller Euphorie besser machen muss. So funktioniert eigentlich das erfolgreiche Geschäftsleben.
Übrigens, viele haben auch hier im Forum genau darauf hingewiesen, wurden aber als "Nicht-Rot-Weisse", ewige Meckerer "Wir haben doch gewonnen" usw. diffamiert.
Das ist die Vergangenheit, aber wir sollten nicht vergessen, wo all die heutigen und für alle sichtbaren Probleme ihren Anfang genommen haben. Und in jedem Wirtschaftsbetrieb ist es üblich, dass sich die Verantwortlichen auch für die Geschäftsergebnisse verantworten müssen.
Was heißt das für die nächsten Spiele?
Ein Trainer, der voller Euphorie zu einer Aufstiegsmannschaft kommt, stellt plötzlich "vor Ort" fest, dass die Qualität in der Mannschaft für die 3. Liga aus den gerade genannten Gründen nicht reicht. Das führt wiederum dazu, dass er keinen klar erkennbaren Spielstil einüben kann, sondern eine Baustelle nach der anderen schließen muss, wobei immer neue Baustellen aufgemacht werden müssen.
Ich bin weder für noch gegen Dabrowski, denn für diese Mannschaftszusammenstellung sind andere in der Verantwortung.
Eine mangelnde Einstellung o.ä. kann man der Mannschaft bisher nicht vorwerfen, außer, dass einige Spieler in der Liga sicherlich überfordert sind. Die einzige Frage, die sich die "RWE-Familie" jetzt stellt ist: Wie geht es weiter?
Und wenn ich das Osnabrück-Spiel als Maßstab nehme: So sicherlich nicht.
Auch wenn die Mannschaft um den Abstieg spielt, es kann nicht sein, dass in 90 Minuten nicht eine ernsthafte Torchance herausgespielt wird. Und sicherlich kann man der Mannschaft auch das unter Neidhart offensichtlich ausgesprochene Verbot, dass man nicht aus der "zweiten Reihe" schießen darf, aufheben.
Aber, und so komme ich auf meinen Anfang zurück, auch die Kopps. Tuchels und Nagelmanns würden an dieser Mannschaftszusammenstellung verzweifeln...
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RWE-Beben! Münster will Grote - Essen lässt Kapitän nicht gehen |
@ Kalle K 19.59
Dem ist nichts hinzuzufügen.
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