Regionalliga: 85 Prozent unzufrieden mit Aufstiegs-Modus |
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Hallo gprovinzial,
erst einmal vielen Dank für Ihren sachlichen Beitrag. Gerne stelle ich zur Information nachfolgend die komplette Erklärung des SFV-Verbandstages zur Lage der Regionalligen vom Oktober 2014 zur Verfügung, in der am Ende auch die Regionalliga-Struktur trotz des problematischen Aufstiegsmodus in der Gesamtbewertung sehr positiv gesehen wird, und gehe dann noch auf Ihre Punkte 3. Liga und Fans ein.
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Erklärung des SFV-Verbandstages:
„Nach Abschluss von zwei Regionalligaspielzeiten zieht der Süddeutsche Fußball-Verband ein sehr positives Zwischenfazit zu der mit Beginn der Spielzeit 2012/2013 eingeführten Spielklassenstrukturreform und spricht sich uneingeschränkt vorrangig aus nachfolgenden Gründen für die Beibehaltung von zwei Regionalligen auf dem Gebiet der Regionalverbände Süd und Südwest aus:
1. Amateurspitzenfußball, der nahezu keine Fernsehgelder erhält, muss bezahlbar und für die Vereinsführungen verantwortbar sein. Amateurspitzenfußball findet nur ausnahmsweise im Fernsehen statt, er benötigt deshalb regionale Identität und Attraktivität. Die oberste Liga des Amateurspitzenfußballs verträgt nur eine begrenzte Anzahl von II. Mannschaften der Vereine der Bundesligen. Vorrangig aus diesen Gründen wurde die dreigleisige Regionalliga auf dem DFB-Bundestag 2010 abgeschafft und die gleichen Gründe stehen noch heute einer Reduzierung der Regionalligen entgegen.
2. Eine ganzheitliche Betrachtung der heutigen Struktur der Regionalligen muss neben den Aspekten der Eliteförderung und eines durchlässigen Übergangs vom Amateur- und Profifußball in besonderem Maße auch die Interessen der regionalen Amateurspitzenvereine berücksichtigen, die zu großen Teilen infrastrukturell den Weg in eine nationale Profiliga nicht mehr antreten können und wollen.
3. Es ist eine unvermeidbare Schwäche der aktuellen Ligastruktur, dass die Meister der Regionalligen nicht direkt in die 3. Liga aufsteigen können. Sie ließe sich spieltechnisch nur durch die Einführung einer zweigleisigen 3. Liga oder eine Rückführung der Regionalligen auf vier Ligen mit verstärktem Abstieg aus der 3. Liga beheben.
4. In den Regionalverbänden Süd und Südwest sind knapp 49% aller deutschen Vereine und Seniorenmannschaften und 52% der Mitglieder des DFB organisiert. Dies bedeutet, dass bei einer Rückführung von fünf auf vier Regionalligen weiterhin zwei Regionalligen im Gebiet der Regionalverbände Süd und Südwest zu bilden wären.
Ohne der am DFB-Bundestag 2010 beschlossenen und nunmehr anstehenden Evaluierung der Regionalligastruktur vorgreifen zu wollen, stellt sich die nach mehrfachen früheren Regionalligaänderungen, die sich sämtlich nicht bewährt haben, eingeführte aktuelle Regionalligastruktur angesichts der bislang gemachten guten Erfahrungen aus Sicht des Süddeutschen Fußball-Verbandes in der Gesamtbewertung als sehr positiv dar.“
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Die danach erfolgte Evaluierung hat keinen mehrheitsfähigen Reformvorschlag erbracht. Der DFB-Bundestag hat im November 2016 daher auch keine Änderungen am System beschlossen.
Zur 3. Liga: Der neue Fernsehvertrag für die 3. Liga ist aus meiner Sicht sehr positiv zu sehen. Erstmals werden alle 380 Spiele der 3. Liga pro Saison live produziert und über die Telekom-Plattformen übertragen. Hinzu kommt weiterhin die Berichterstattung der ARD-Rundfunkanstalten mit bis zu 86 Live-Spielen pro Saison und Highlight-Berichterstattung in den Dritten Programmen sowie der ARD-Sportschau. Durch die neue Vertragssituation können ab der Saison 2018/2019 mehr Gelder an die Drittligisten ausgeschüttet werden. Das ist wichtig, weil sich so die (nicht einfache) wirtschaftliche Situation für die Klubs der 3. Liga verbessert, was absolut notwendig ist. Würde man eine zweigleisige 3. Liga einführen und das Geld dann auf 36 oder 40 Vereine aufteilen, hätte man nichts gewonnen und die Situation für den einzelnen Drittligisten wäre schlechter als vorher. Auch die Aufsteiger aus den Regionalligen würden dann weniger Geld bekommen, als wenn sie in eine eingleisige 3. Liga mit nun erhöhten TV-Geldern aufsteigen.
Fans: Selbstverständlich darf man den Fan, wie Sie richtig schreiben, nicht vergessen. Wir haben zur Attraktivitätssteigerung der Regionalliga Bayern deshalb beschlossen, den zweiten uns zur Verfügung stehenden DFB-Pokal-Startplatz in Bayern an den Bayerischen Amateurmeister zu vergeben, das ist die beste Amateurmannschaft (Zweite Mannschaften ausgenommen) der Regionalliga Bayern. Wir haben also den Kampf um die Meisterschaft und Relegations-Teilnahme (die enteilten Hachinger sind dieses Jahr eine Ausnahme), den Kampf um die Bayerische Amateurmeisterschaft und den Kampf gegen den Abstieg (Direkte Absteiger: Platz 17-18) bzw. gegen die Abstiegsrelegation (Teilnehmer Relegation: Platz 15-16). Das ist aus meiner Sicht für den Fußball-Fan schon attraktiv. Man darf nicht vergessen, dass für viele Vereine die Regionalliga auch das Maximum dessen ist, was sie erreichen können, und jedes Spiel in dieser Liga für sie ein Highlight ist. In der Bundesliga kann der FC Bayern München auch nicht mehr weiter aufsteigen.
Beste Grüße
Thomas Müther
Pressesprecher Bayerischer Fußball-Verband
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