Diese extrem brutale Abwärtsspirale ist wirklich beängstigend und mit Logik nicht zu erklären, zumal ja die wichtigsten Leistungsträger alle an Bord sind. Da ist der Oberpsychologe (wer auch immer) gefragt, dies zu ergründen und abzustellen. Einen direkten Abstieg halte ich auch heute noch für relativ unwahrscheinlich, aber auf unberechenbare Relegationsspiele habe ich auch absolut keinen Bock. Ich hoffe doch sehr, dass die Mannschaft den Ernst der Lage doch noch begreift und man noch die Kurve kriegt.

Verfolge dieses Trauerspiel aus dem Urlaub und bin einfach nur fassungslos. Zu allem Unglück führt Heidenheim gegen Fortuna.Es kommt eben alles zusammen. Von den nächsten vier Gegnern sind drei direkte Konkurrenten gegen den Abstieg. Tolle Aussichten.

Als neutraler Betrachter des Spiels hätte ich gestern wahrscheinlich ganz schnell den Fernseher ausgeschaltet, so fürchterlich langweilig war dieses Spiel. Aber der Zweck heiligt die Mittel im Überlebenskampf. Wichtig, neben dem Punktgewinn, war besonders die Tatsache, dass man mal wieder zu Null gespielt hatte. Darauf lässt sich aufbauen. Hoffen wir, dass diese zurückgewonnene Stabilität sich gegen Sandhausen fortsetzen wird und endlich mal wieder ein Dreier eingefahren werden kann.

Ich rechne mir in Berlin nichts aus, denn Union als selbsternannter Aufstiegsaspirant zu Beginn der Saison hat inzwischen auch den Ernst der Lage erkannt und wird Gas geben, damit da in der Tabelle nach unten nichts anbrennt. Mit einem Punkt wäre ich in dieser Situation natürlich hochzufrieden. Mit einem Auge schielt man natürlich auch auf die Ergebnisse auf den anderen Plätzen. Nichts für schwache Nerven. Das letzte Spiel vor ca. 2,5 Jahren hatte ich mir noch live in Berlin angeschaut, was nicht so prickelnd war (3:2 - Niederlage). Es kann nur besser werden.

Ein direkter Abstieg ist, trotz der extrem ärgerlichen Niederlage gegen Kaiserslautern, und auch wenn Darmstadt heute gegen Düsseldorf gewinnen sollte, immer noch ziemlich unwahrscheinlich. Das Schreckgespenst Relegation nimmt aber dafür immer deutlichere Konturen an. Wenn ich nur daran denke, dass wir noch bei den direkten Mitkonkurrenten Aue und Fürth spielen müssen, dann wird mir doch etwas mulmig. Die Tordifferenz hat man sich inzwischen auch kaputt gemacht. Die anderen restlichen Partien sind auch nicht ohne. Bei Union rechne ich mir schon gar nichts aus. Sandhausen hat schon öfters bewiesen, dass es ein unbequemer Gegner sein kann. Vielleicht hat der MSV doch öfters über seine Verhältnisse gespielt (vor allem auswärts in Sandhausen, Kaiserslautern, Bochum, Bielefeld und Darmstadt) als wir wahrhaben wollten. Nun wird man ausgerechnet im Duell mit dem Tabellenletzten auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt. Und das alles, obwohl man fast alle Leistungsträger an Bord hatte. Nicht hilfreich war bestimmt auch das Schielen nach Platz 3, besonders befeuert durch Ennatz, der doch lieber in solchen Situationen (besonders im Zeitraum kurz vor dem Spiel in Kiel) die Klappe halten sollte, so sehr er sich auch in der Vergangenheit um den Verein verdient gemacht hatte. Hilfreich in dieser Situation waren seine Kommentare und Interviews nun wirklich nicht. Ich hoffe, er lernt daraus. Die allgemeine Verunsicherung, die die Mannschaft ergriffen zu haben scheint, wieder in den Griff zu bekommen, ist für Gruev eine Herkulesaufgabe. Hoffentlich gelingt ihm das noch rechtzeitig.

[quote=avontante] [quote=meisizebra] Ich schaue immer auf die Tabelle [/quote] Ich mache mir auch keine großen Sorgen. Hier ist ja nicht nur zu beachten, wie groß der Punkteunterschied ist, sondern auch wie viele Mannschaften tatsächlich zwischen uns und dem Relegationsrang liegen. Sehr unwahrscheinlich, dass die sich nun alle an uns vorbei schieben. [/quote] Das mag ja alles stimmen, aber wenn Aue morgen gegen Fürth gewinnen sollte, dann trennen uns vom Relegationsplatz lediglich lumpige vier Pünktchen. Die Tordifferenz wird auch zusehends schlechter. Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber da müssen ganz schnell noch ein paar Punkte her, um endgültig Ruhe zu bekommen. Sollten sich solche desolaten Leistungen wie in Kiel oder wie heute in Braunschweig in der 1.HZ noch häufiger wiederholen, dann könnte es noch ungemütlicher werden, als wir uns zurzeit vorstellen wollen.

Es scheint den Anhängern ebenso zu gehen wie der Mannschaft. Der Elan ist zurzeit nicht besonders berauschend. Dabei fängt gerade jetzt der interessante Abschnitt der Rückrunde an. Die unten stehenden Mannschaften geben auf einmal Gas (z.B. Bochum, Fürth). Andere dagegen bauen merklich ab (z.B. Ingolstadt und leider auch der MSV). Ich wäre vom Ergebnis her heute mit einem langweiligen 0:0 durchaus zufrieden. An mehr wage ich gar nicht zu hoffen. Zu groß waren doch die Enttäuschungen der letzten Wochen. Hoffen wir auf einen endlich wieder einmal gelungenen Auftritt der Zebras. Die Braunschweiger werden dem MSV alles abverlangen, da auch sie noch lange nicht gerettet sind.

Es ist zum K-t.en mit den Elfern in letzter Zeit. Auf der einen Seite werden gegen den MSV Elfer knallhart gepfiffen, die zumindestens teilweise fragwürdig, bzw. unglücklich waren (Nürnberg, Kiel), auf der anderen Seite wird ein glasklarer Elfer für den MSV heute nicht gepfiffen. Dadurch wurde das Spiel ganz klar durch den Schiri in eine für den MSV neagative Richtung beeinflusst. Ich will nicht beim Schiri allein die Schuld für die heutige Pleite suchen, aber wer weiß, welche Wendung dieses Spiel noch erfahren hätte, wenn der MSV zum Ausgleich gekommen wäre... Ärgerlich war natürlich auch wieder einmal das unbeholfen wirkende Abwehrverhalten (Nauber) kurz vor dem 0:1. Auch hat sich Flekken beim 0:2 nicht mit Ruhm bekleckert, als er sich den Ball durch die Beine schießen ließ. Ansonsten war die zweite HZ ganz OK. Dass das nötige Glück heute fehlte, damit muss man zähneknirschend leben. Gegenüber dem Kiel-Spiel eine klare Steigerung, auf der man aufbauen kann.

Hoffen wir, dass Bomheuer und Hajri wieder hundertprozentig fit sind und der MSV-Abwehr wieder zur alten Stabilität verhelfen werden. Vor allem gilt es von der ersten Sekunde an hochkonzentriert zu Werke zu gehen und sich nicht, wie im Hinspiel in Düsseldorf, in den ersten Minuten wieder überrollen zu lassen. Besonders aufpassen muss man auf die sehr wendigen und gefährlichen Raman und Hennings. Dieses Spiel bietet natürlich die große Chance, sich für das Kiel-Desaster zu rehabilitieren.

[quote=jorghino] Vielleicht hat die Niederlage ganz andere Ursachen. 2 oder 3 Mann fehlten schon mit Grippe, vielleicht waren ja noch andere Spieler angeschlagen. Hinzu kommt der eiskalte Wind. Und wenn dann nicht 100 % fit ist kann dann so eine Leistung herauskommen. [/quote] Wenn diese Theorie stimmen sollte, dann zeigt uns das, dass der Kader vor allem im Abwehrbereich qualitativ nicht so aufgestellt ist, dass man solche Ausfälle ohne weiteres kompensieren kann. Für die nächste Saison bedeutet das u.a., dass man auf der Innenverteidiger- und auf der rechten Außenverteidigerposition auf alle Fälle nachbessern muss. Bajic, Hajri und Klotz haben ihren Zenit überschritten und dürften in der nächsten Saison wahrscheinlich keine Rolle mehr spielen. Blomeier und Poggenberg sind noch nicht so weit, wie man angenommen hatte.