Götze-Hammer: Ein Kommentar |
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Man kann das sicher alles so sehen. Und auch ich finde, dass Herr Hoeneß sich mit seiner Ungleichheitsdebatte eher zurückgehalten hätte. Trotzdem muss man schlichtweg akzeptieren, dass Profi-Vereine heute Unternehmen sind und auch als solche Geführt werden (müssen). Und die Spieler sind eben die Arbeitnehmer, die, wie viele andere auch, die beste berufliche Perspektive suchen. Und da haben einige Vereine (und viele Fans) einfach ein (Verständnis)problem mit. Profi-Fußball ist halt nicht mehr wie früher Kreisliga mit höherem Etat. Barca, Real, Manu, München und letztlich auch Dortmund sind ein Stück weit internationale Unternehmen und internationale Marken. Wenn man sich als Verein nicht so aufstellen will, dann darf man auch nicht klagen. Und das ist in der Bundesliga nicht in erster Linie eine Frage des schon vorhandenen Kapitals sondern professioneller Strukturen in den Vereinen. Vielleicht wäre ja Götze auch bei Dortmund geblieben, wenn die nicht die ganze Zeit das Image der bodenständigen Riuhrpott-Truppe heucheln würden; das ist ein Team, dass seinen Spielern 5 Mios Gehalt zahlen und trotzdem noch profitabel sein kann, nämlich ganz bestimmt nicht (mehr). Und ich glaube, dass ein Herr Watzke von der gleichen unternehmerischen Qualität wie ein Uli Hoeneß ist (die Steuerangelegenheit mal außen vor gelassen). Und natürlich wird er versuchen wollen, mit Dortmund etwas Vergleichbares aufzubauen. Oder glaubt jemand, die Dortmunder würden "Nein" sagen, wenn irgendein großer Autohersteller ihnen ein Sponsoring über drei Jahre in Höhe von 200 Mio. Euro anbietet? Wohl kaum... Wenn wir das alles abstoßend finden, dann gucken wir demnächst alle dritte Liga oder drunter und hoffen, dass keiner der Vereine jemals in den "echten" Profifußball aufsteigt...
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