Essen ist einfach keine Sportstadt mehr. Den Handballverein TUSEM Essen, der vor Jahren ein Spitzenverein mit Happe und Co. war, gibt es in dieser Form auch nicht mehr. Im Sommer 2007 gab es diese legendäre Niederlage gegen den VfB Lübeck und man verpasste die Qualifikation in die 3. Liga. Der anschließende Niedergang ist bekannt. Das ist jetzt bald 10 Jahre her und die Fans haben seither ein Leidensweg hinter sich. Nun kämpft man gegen den Abstieg in die 5. Liga. Wuppertal, SW Essen, Westfalia Herne etc. geht es derzeit noch schlechter. Von den Ruhrgebietsstädten geht es Essen noch relativ gut. Man sollte mal nach Duisburg-Marxloh gucken. Ich meine, in Zeiten wie diesen, wäre ein Abstieg in die 5. Liga, wenn er schon nicht vermeidbar ist, noch nicht die größte Katastrophe. Deutschland insgesamt steht derzeit auf der Kippe, der Orient begehrt Einlass, Steuererhöhungen stehen an, politischer will ich hier nicht werden. Die guten Zeiten sind eben vorbei in jeder Beziehung.

Drei Mannschaften stehen als Absteiger mehr oder weniger fest, Ahlen kommt auch nicht mehr ran, Köln II hat schon zu viele Spiele absolviert, wird noch überholt in der Tabelle und bei Wiedenbrück zeigt die Kurve eindeutig nach unten, die Mannschaft ist platt. Bei Düsseldorf II kann man verlieren, letzte Woche war der Tabellenführer in Essen und man holte einen Punkt. Das Restprogramm spricht eindeutig für RWE. Man wird sich retten. Allerdings sollte man mit diesem Trainer nach der Saison nicht weiter machen.

Immer wenn man denkt, RWE rutscht auf einen Abstiegsplatz, kommt rechtzeitig ein überraschender Sieg. Absteigen wird RWE mit Sicherheit nicht.

Bochum liegt schon wieder hinten. Es ist ein grausamer Kick. Auch Verbeek konnte aus Ackergäulen keine Springpferde machen.

Siewert ist ein guter Mann und hat einen Bezug zum Ruhrgebiet. Er war schon mehrfach auf dem Mount Everest und hat in seinem Wohnzimmer eine Nachbildung des letzten Grubenpferdes Tobias, das 1966 in die Rente ging. Man sollte jetzt nicht unüberlegt handeln.

Bochum kommt nun in der Tabelle an, wo es hingehört.

Es war ein reinrassiges Derby, das immer eigene Gesetze hat. Außerdem ist RWE gestern in der Tabelle nach oben geklettert. Was wollt Ihr eigentlich noch, dürfte sich der RWE-Trainer denken.

Es war ein unterhaltsamer Nachmittag, was beide Teams ablieferten. Die Zuschauerresonanz war auch ganz ansprechend. Selbst der RWO-Präsident hat ganz vernünftige Aussagen im TV gegeben, als es um die wirtschaftliche Unterstützung durch OB-Unternehmen ging. Drei Punkte hinter dem Tabellenführer lassen alle Chancen auf die Meisterschaft offen.

Hervorragende Serie derzeit bei RWO. Dieser Mannschaft ist sportlich alles zuzutrauen.

Schnellstmöglich 40 Punkte anstreben, damit man wenigstens nicht noch in den Abstiegskampf hineingezogen wird. Seit der eigene Trainer die Limitiertheit der Bochumer Mannschaft feststellte, geht es gnadenlos abwärts. Bochum sollte froh sein, dass man Anfang der Saison schon relativ viele Punkte eingefahren hat, die im Abstiegskampf helfen werden.