Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
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Jozef Kotula kommt von Wilhelmshaven, rechtes Mittelfeld, 31 Jahre
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Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
22.05.2007 - Ein Kommentar über die Zukunft von RWE
Quo vadis RWE?
Es ist wieder passiert, wieder muss unser geliebter RWE nach nur einem Jahr im Profifußball den bitteren Weg in die Regionalliga antreten, wieder stehen Verantwortliche und Fans vor einem Scherbenhaufen, wieder wird der aktuelle Kader wohl größtenteils zerfallen. Und all das passiert ausgerechnet oder besser ungeachtet unseres 100jährigen Vereinsjubiläums, wo vollkommen losgelöst von den tristen letzten Jahren und der aktuellen sportlichen Misere noch einmal groß aufgefahren wurde und man sich medienwirksam als schlafender Riese unter den Traditionsvereinen präsentierte.
Doch sind wir das? Sind ausgerechnet wir aus der Metropole mitten im Pott, umgeben von Bochum, Schalke, Dortmund und Duisburg, wirklich nur ein schlafender Riese unter den vielen Traditionsvereinen, die sich in den unteren Ligen und der Fußballprovinz unserer Republik tummeln?
Ich denke die Antwort ist ja! Ja, wir sind ein Verein mit großer Tradition, RWE hat viele auch über die Grenzen des Ruhrgebiets heraus und teilweise sogar international bekannte Fußballer hervorgebracht. Doch das allein, nein, das allein reicht einfach nicht, um endlich wieder zu alter Größe zurückzufinden. Nach turbulenten Jahren, geführt wie ein schlechter Kegelclub mit Bilanzlotterie und Zwangsabstieg, scheint sich der Verein zumindest was das oberste Management angeht, in den letzten Jahren gefangen zu haben. Rolf Hempelmann und Nico Schäfer leisten, soweit man das überblicken kann, einen hervorragenden Job.
Aber warum geht es dann nicht aufwärts? Janßen schuld? Köstner schuld? Die Mannschaft nur Söldner? Der DFB mag uns nicht und schenkt dem MSV daher einen Elfer? Vielleicht ist es doch das Management um Hempelmann und Köstner?
Alles Quatsch!
Wenn die Leute, die jetzt alle, wie bei jedem Misserfolg, auch außerhalb des Sports, wie die Mäuse aus den Löchern kommen und wie wild Köpfe fordern und jeden in Frage stellen, vor der Verpflichtung von Olaf Janßen gewusst hätten, dass seine Einkäufe nicht alle ein glückliches Händchen beweisen würden, wären sie wohl Hellseher! Wir alle waren doch froh, mit Janßen endlich auch sportlich professionell aufgestellt zu sein.
Nach dem Rauswurf von Uwe Neuhaus wünschten sich die Fans und das gesamte Umfeld eben keine neue Lösung à la RWE mit Bonan, Schreier und Co. RWE reagierte und verpflichtete mit Lorenz Günter Köstner zwar keinen Startrainer, jedoch immerhin den einzigen Trainer, der es in den letzten Jahren geschafft hatte, eine Truppe mit der Punkteausbeute nach einer Hinrunde noch zu retten. Zur Erinnerung: Der KSC, ebenfalls mit einer jungen unerfahrenen Truppe, steht nächste Saison in Liga 1. Wer hätte vorher wissen können, dass scheinbar Janßen und Köstner kein vernünftiges Wort miteinander reden können. Wer hat vorher gewusst, dass LGK RWE womöglich eher dazu nutzt, sich sportlich, nach Pleiten mit Dresden und Hoffenheim, nochmal ins Gespräch zu bringen und die Arbeit des Vereins wie ein „Waschweib“ in wirklich jedes Mikro und jede Kamera zu kritisieren, ohne dabei jedoch jemals konkret zu werden? Immerhin hat Köstner, nachdem er den halben Kader rauswarf, aus dem übrigen überwiegend jungen und unerfahrenen Haufen noch eine Truppe zusammenbekommen, die den 1.FC Köln 5-0 abfertigte, die nach über zehn Jahren ohne Auswärtssieg im Profifußball bei Spitzenreiter Karlsruhe und auch noch in Fürth gewann.
Die Mannschaft schuld? Mal ehrlich: als Olaf Janßen vor der Saison vollmundig verkündete, RWE hätte in dieser Saison mit dem Abstieg nichts zu tun, wer wollte ihm da widersprechen? Thomas Kläsener, Arie van Lent, Holger Wehlage, Michel Bemben und Mac Younga-Mouhani, alles gestandene Profis. Dazu hatten wir mit Karim Zaza einen Torwart mit Champions-League-Erfahrung, mit Pascal Bieler, Baris Özbek und Serkan Calik so viele U21-Nationalspieler wie kein anderer Zweitligist und mit Paulo Sergio immerhin einen Spieler, der zumindest vom Namen her unvergleichbar in Liga 2 war.
Gestern las ich im RWE-Forum Vorwürfe, der Schiedsrichter hätte mit seinem wohl eher fragwürdigen Elfmeterpfiff Essens Abstieg besiegelt. Mal ehrlich: Hat uns der MSV gestern in Liga 3 geschossen oder die sportlich ebenfalls abgestiegenen oder beinahe abgestiegenen Burghauser und Offenbacher mit Sonntagsschüssen kurz vor Schluss? Ist nicht das unsägliche Auftreten bei Heimspielen viel eher Schuld am sportlichen Scheitern!?
Es ist so leicht, nachher mit dem Finger auf alle zu zeigen und zu sagen: „Hätte der Janßen mal anders eingekauft, hätte man einen anderen Trainer geholt, hätte der Spieler nur durchgespielt“, doch keiner von uns hat doch bei den Rahmenbedingungen gedacht, dass wir in der schwächsten Saison seit Gründung der 2. Bundesliga sportlich nicht würden bestehen können.
Doch nun lautet die Frage, wie schon so oft in den letzten Jahren: Wie geht es weiter, RWE?
Zuerst sollten wir die Fehler analysieren, die gemacht wurden:
- Trotz offensichtlicher Mängel im Offensivbereich wurden weiterhin fleißig Abwehrspieler und Torhüter verpflichtet. Für einen Aufsteiger in eine Liga ist dies sicherlich nicht unbedingt falsch, dennoch muss man auch offensiv eine gewisse Qualität haben, um in einer höheren Liga zu bestehen. O. Janßen sollte aus diesem Fehler gelernt haben, die Mannschaft in Zukunft variabler zusammenzustellen und Positionen nach (finanzieller) Möglichkeit doppelt abzusichern.
- Auch wenn ich LGK persönlich für keinen schlechten Trainer halte, vor allem im Umgang mit einer jungen Truppe, dürfte, wie man so schön sagt, das „Tischtuch zerschnitten sein“ zwischen dem Verein samt sportlicher Leitung und ihm. Daher ist eine Trennung unumgänglich. Man sollte nun aber darauf achten, nicht in den üblichen RWE-Klüngel zu verfallen und einen neuen Uwe Neuhaus als Hauslösung zu verpflichten, ob er nun Schreier, Bonan oder wie auch immer heißt. Man sollte versuchen, einen möglichst unbefleckten erfahrenen Trainer von außerhalb zu bekommen. Lösungen à la Finke, Heiko Weber (Jena) oder ähnlichen „hausgemachten Lösungen“ funktionieren nur in Vereinen mit einem relativ ruhigen Umfeld, nicht jedoch in einem Verein mit so einem gewaltigen Fanlager und „Vereinsumfeld“.
- Es muss endlich eingestanden werden, dass Abstiege nicht immer nur kurzzeitige und schnell zu beseitigende Betriebsunfälle sind, sondern man dauerhaft aktuell im Profifußball nicht bestehen kann. Jetzt muss die ganze Konzentration auf die Qualifikation zur eingleisigen Dritten Liga gelegt werden. Hier muss sich dann in den nächsten zwei Jahren behauptet werden und erst dann darf sich, auf solider sportlicher Basis, wieder um einen Aufstieg bemüht werden. Ansonsten ist die sportliche Berg- und Talfahrt langfristig nicht zu überleben.
- Es darf im Verein nun keinesfalls alles auf den Kopf gestellt werden. Rolf Hempelmann und Nico Schäfer müssen zum Weitermachen bewegt werden. Der Verein muss seinen Mitarbeiterstab so wie sein Umfeld nun gezielt verstärken und Fehlbesetzungen wie Jaritz und Co. müssen durch Leute ersetzt werden, die das, was sie da tun, wirklich auch mal gelernt haben. Die Zusammenarbeit mit den Fans muss intensiviert werden anstatt sie durch schwachsinnige Einzelaktionen à la „Ultrastark“ weiter zu zerstören.
- Es muss schleunigst die entsprechende Ausstattung des Mediencenters verbessert werden, vielleicht sollte man hier über eine Erweiterung der Zeltlösung in der Westkurve nachdenken, um dort mehr Platz für Journalisten zu haben.
- Die Arbeit des Fanprojektes sollte ebenfalls mal hinterfragt werden, da sowohl der Fanbeauftragte als auch das Fanprojekt an sich aktuell teilweise wohl recht wenig mit der Arbeit am Fan und dessen Betreuung besonders bei Auswärtsspielen beschäftigt sind. Hier sind die meisten anderen „schlafenden Riesen“ der Traditionsvereine sicherlich schon deutlich weiter.
- Es muss weiterhin eine Lösung in der Stadionfrage angestrebt werden. Wenn ein Stadion an der Hafenstraße auf lange Sicht finanziell einfach nicht zu stemmen ist, muss dies endlich auch offen gesagt werden, anstatt bei jeder Krise oder nächsten politischen Wahl wieder mit utopischen Plänen beim „Pöbel“ punkten zu wollen. Wenn RWE es alleine nicht schafft, muss man, so schmerzlich es auch sein mag, die Lösung „Zusammenarbeit Moskitos“ oder, für viele Fans sicherlich ein Graus, eine Zusammenarbeit mit dem Nachbarn aus Oberhausen durchdacht werden. Denn sind wir doch mal ehrlich: Lieber langfristig Profifußball in einer gemeinsamen „Ruhrarena“ als irgendwann dauerhaft in der Bedeutungslosigkeit von Liga 4 oder tiefer zu versinken.
- Und auch wir Fans, auch wir müssen etwas tun: Wir müssen endlich verstehen und akzeptieren, dass unser RWE eben nicht ein kleiner schlafender Superclub ist, sondern ein ziemlich maroder und in die Jahre gekommener Traditionsverein, der zwar wahrscheinlich nicht zuletzt noch deswegen lebt, weil er eine unerschrockene Horde treuerster Fans hinter sich weiß. Doch es reicht aktuell einfach nicht für die 2. Liga oder mehr! Wir können uns nicht mit Köln, Duisburg, Bochum, GE, Dortmund oder sonst wem messen. Unsere Messlatte ist nun mal der WSV oder die Berliner Union. Wir müssen geduldig werden und dürfen eben nicht wie Lemminge den Dünnbrettbohrern blindlings folgen, die jetzt wieder überall aus ihren Löchern hervor kriechen und uns das Blaue vom Himmel versprechen. Wir müssen endlich auch akzeptieren, dass wir erst mal ein paar Jahre sportlich und im Umfeld solide Aufbauarbeit leisten müssen, bevor wieder große Ziele in Angriff genommen werden können. Es tut weh, sich so was einzugestehen, aber es ist sicherlich auf Dauer erfolgreicher für uns und unsere Liebe.
Martin Noll
Einmal Rot-Weiß - immer Rot-Weiß Quelle JaWattDenn
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22.05.2007 - Ein Kommentar über die Zukunft von RWE
Quo vadis RWE?
Es ist wieder passiert, wieder muss unser geliebter RWE nach nur einem Jahr im Profifußball den bitteren Weg in die Regionalliga antreten, wieder stehen Verantwortliche und Fans vor einem Scherbenhaufen, wieder wird der aktuelle Kader wohl größtenteils zerfallen. Und all das passiert ausgerechnet oder besser ungeachtet unseres 100jährigen Vereinsjubiläums, wo vollkommen losgelöst von den tristen letzten Jahren und der aktuellen sportlichen Misere noch einmal groß aufgefahren wurde und man sich medienwirksam als schlafender Riese unter den Traditionsvereinen präsentierte.
Doch sind wir das? Sind ausgerechnet wir aus der Metropole mitten im Pott, umgeben von Bochum, Schalke, Dortmund und Duisburg, wirklich nur ein schlafender Riese unter den vielen Traditionsvereinen, die sich in den unteren Ligen und der Fußballprovinz unserer Republik tummeln?
Ich denke die Antwort ist ja! Ja, wir sind ein Verein mit großer Tradition, RWE hat viele auch über die Grenzen des Ruhrgebiets heraus und teilweise sogar international bekannte Fußballer hervorgebracht. Doch das allein, nein, das allein reicht einfach nicht, um endlich wieder zu alter Größe zurückzufinden. Nach turbulenten Jahren, geführt wie ein schlechter Kegelclub mit Bilanzlotterie und Zwangsabstieg, scheint sich der Verein zumindest was das oberste Management angeht, in den letzten Jahren gefangen zu haben. Rolf Hempelmann und Nico Schäfer leisten, soweit man das überblicken kann, einen hervorragenden Job.
Aber warum geht es dann nicht aufwärts? Janßen schuld? Köstner schuld? Die Mannschaft nur Söldner? Der DFB mag uns nicht und schenkt dem MSV daher einen Elfer? Vielleicht ist es doch das Management um Hempelmann und Köstner?
Alles Quatsch!
Wenn die Leute, die jetzt alle, wie bei jedem Misserfolg, auch außerhalb des Sports, wie die Mäuse aus den Löchern kommen und wie wild Köpfe fordern und jeden in Frage stellen, vor der Verpflichtung von Olaf Janßen gewusst hätten, dass seine Einkäufe nicht alle ein glückliches Händchen beweisen würden, wären sie wohl Hellseher! Wir alle waren doch froh, mit Janßen endlich auch sportlich professionell aufgestellt zu sein.
Nach dem Rauswurf von Uwe Neuhaus wünschten sich die Fans und das gesamte Umfeld eben keine neue Lösung à la RWE mit Bonan, Schreier und Co. RWE reagierte und verpflichtete mit Lorenz Günter Köstner zwar keinen Startrainer, jedoch immerhin den einzigen Trainer, der es in den letzten Jahren geschafft hatte, eine Truppe mit der Punkteausbeute nach einer Hinrunde noch zu retten. Zur Erinnerung: Der KSC, ebenfalls mit einer jungen unerfahrenen Truppe, steht nächste Saison in Liga 1. Wer hätte vorher wissen können, dass scheinbar Janßen und Köstner kein vernünftiges Wort miteinander reden können. Wer hat vorher gewusst, dass LGK RWE womöglich eher dazu nutzt, sich sportlich, nach Pleiten mit Dresden und Hoffenheim, nochmal ins Gespräch zu bringen und die Arbeit des Vereins wie ein „Waschweib“ in wirklich jedes Mikro und jede Kamera zu kritisieren, ohne dabei jedoch jemals konkret zu werden? Immerhin hat Köstner, nachdem er den halben Kader rauswarf, aus dem übrigen überwiegend jungen und unerfahrenen Haufen noch eine Truppe zusammenbekommen, die den 1.FC Köln 5-0 abfertigte, die nach über zehn Jahren ohne Auswärtssieg im Profifußball bei Spitzenreiter Karlsruhe und auch noch in Fürth gewann.
Die Mannschaft schuld? Mal ehrlich: als Olaf Janßen vor der Saison vollmundig verkündete, RWE hätte in dieser Saison mit dem Abstieg nichts zu tun, wer wollte ihm da widersprechen? Thomas Kläsener, Arie van Lent, Holger Wehlage, Michel Bemben und Mac Younga-Mouhani, alles gestandene Profis. Dazu hatten wir mit Karim Zaza einen Torwart mit Champions-League-Erfahrung, mit Pascal Bieler, Baris Özbek und Serkan Calik so viele U21-Nationalspieler wie kein anderer Zweitligist und mit Paulo Sergio immerhin einen Spieler, der zumindest vom Namen her unvergleichbar in Liga 2 war.
Gestern las ich im RWE-Forum Vorwürfe, der Schiedsrichter hätte mit seinem wohl eher fragwürdigen Elfmeterpfiff Essens Abstieg besiegelt. Mal ehrlich: Hat uns der MSV gestern in Liga 3 geschossen oder die sportlich ebenfalls abgestiegenen oder beinahe abgestiegenen Burghauser und Offenbacher mit Sonntagsschüssen kurz vor Schluss? Ist nicht das unsägliche Auftreten bei Heimspielen viel eher Schuld am sportlichen Scheitern!?
Es ist so leicht, nachher mit dem Finger auf alle zu zeigen und zu sagen: „Hätte der Janßen mal anders eingekauft, hätte man einen anderen Trainer geholt, hätte der Spieler nur durchgespielt“, doch keiner von uns hat doch bei den Rahmenbedingungen gedacht, dass wir in der schwächsten Saison seit Gründung der 2. Bundesliga sportlich nicht würden bestehen können.
Doch nun lautet die Frage, wie schon so oft in den letzten Jahren: Wie geht es weiter, RWE?
Zuerst sollten wir die Fehler analysieren, die gemacht wurden:
- Trotz offensichtlicher Mängel im Offensivbereich wurden weiterhin fleißig Abwehrspieler und Torhüter verpflichtet. Für einen Aufsteiger in eine Liga ist dies sicherlich nicht unbedingt falsch, dennoch muss man auch offensiv eine gewisse Qualität haben, um in einer höheren Liga zu bestehen. O. Janßen sollte aus diesem Fehler gelernt haben, die Mannschaft in Zukunft variabler zusammenzustellen und Positionen nach (finanzieller) Möglichkeit doppelt abzusichern.
- Auch wenn ich LGK persönlich für keinen schlechten Trainer halte, vor allem im Umgang mit einer jungen Truppe, dürfte, wie man so schön sagt, das „Tischtuch zerschnitten sein“ zwischen dem Verein samt sportlicher Leitung und ihm. Daher ist eine Trennung unumgänglich. Man sollte nun aber darauf achten, nicht in den üblichen RWE-Klüngel zu verfallen und einen neuen Uwe Neuhaus als Hauslösung zu verpflichten, ob er nun Schreier, Bonan oder wie auch immer heißt. Man sollte versuchen, einen möglichst unbefleckten erfahrenen Trainer von außerhalb zu bekommen. Lösungen à la Finke, Heiko Weber (Jena) oder ähnlichen „hausgemachten Lösungen“ funktionieren nur in Vereinen mit einem relativ ruhigen Umfeld, nicht jedoch in einem Verein mit so einem gewaltigen Fanlager und „Vereinsumfeld“.
- Es muss endlich eingestanden werden, dass Abstiege nicht immer nur kurzzeitige und schnell zu beseitigende Betriebsunfälle sind, sondern man dauerhaft aktuell im Profifußball nicht bestehen kann. Jetzt muss die ganze Konzentration auf die Qualifikation zur eingleisigen Dritten Liga gelegt werden. Hier muss sich dann in den nächsten zwei Jahren behauptet werden und erst dann darf sich, auf solider sportlicher Basis, wieder um einen Aufstieg bemüht werden. Ansonsten ist die sportliche Berg- und Talfahrt langfristig nicht zu überleben.
- Es darf im Verein nun keinesfalls alles auf den Kopf gestellt werden. Rolf Hempelmann und Nico Schäfer müssen zum Weitermachen bewegt werden. Der Verein muss seinen Mitarbeiterstab so wie sein Umfeld nun gezielt verstärken und Fehlbesetzungen wie Jaritz und Co. müssen durch Leute ersetzt werden, die das, was sie da tun, wirklich auch mal gelernt haben. Die Zusammenarbeit mit den Fans muss intensiviert werden anstatt sie durch schwachsinnige Einzelaktionen à la „Ultrastark“ weiter zu zerstören.
- Es muss schleunigst die entsprechende Ausstattung des Mediencenters verbessert werden, vielleicht sollte man hier über eine Erweiterung der Zeltlösung in der Westkurve nachdenken, um dort mehr Platz für Journalisten zu haben.
- Die Arbeit des Fanprojektes sollte ebenfalls mal hinterfragt werden, da sowohl der Fanbeauftragte als auch das Fanprojekt an sich aktuell teilweise wohl recht wenig mit der Arbeit am Fan und dessen Betreuung besonders bei Auswärtsspielen beschäftigt sind. Hier sind die meisten anderen „schlafenden Riesen“ der Traditionsvereine sicherlich schon deutlich weiter.
- Es muss weiterhin eine Lösung in der Stadionfrage angestrebt werden. Wenn ein Stadion an der Hafenstraße auf lange Sicht finanziell einfach nicht zu stemmen ist, muss dies endlich auch offen gesagt werden, anstatt bei jeder Krise oder nächsten politischen Wahl wieder mit utopischen Plänen beim „Pöbel“ punkten zu wollen. Wenn RWE es alleine nicht schafft, muss man, so schmerzlich es auch sein mag, die Lösung „Zusammenarbeit Moskitos“ oder, für viele Fans sicherlich ein Graus, eine Zusammenarbeit mit dem Nachbarn aus Oberhausen durchdacht werden. Denn sind wir doch mal ehrlich: Lieber langfristig Profifußball in einer gemeinsamen „Ruhrarena“ als irgendwann dauerhaft in der Bedeutungslosigkeit von Liga 4 oder tiefer zu versinken.
- Und auch wir Fans, auch wir müssen etwas tun: Wir müssen endlich verstehen und akzeptieren, dass unser RWE eben nicht ein kleiner schlafender Superclub ist, sondern ein ziemlich maroder und in die Jahre gekommener Traditionsverein, der zwar wahrscheinlich nicht zuletzt noch deswegen lebt, weil er eine unerschrockene Horde treuerster Fans hinter sich weiß. Doch es reicht aktuell einfach nicht für die 2. Liga oder mehr! Wir können uns nicht mit Köln, Duisburg, Bochum, GE, Dortmund oder sonst wem messen. Unsere Messlatte ist nun mal der WSV oder die Berliner Union. Wir müssen geduldig werden und dürfen eben nicht wie Lemminge den Dünnbrettbohrern blindlings folgen, die jetzt wieder überall aus ihren Löchern hervor kriechen und uns das Blaue vom Himmel versprechen. Wir müssen endlich auch akzeptieren, dass wir erst mal ein paar Jahre sportlich und im Umfeld solide Aufbauarbeit leisten müssen, bevor wieder große Ziele in Angriff genommen werden können. Es tut weh, sich so was einzugestehen, aber es ist sicherlich auf Dauer erfolgreicher für uns und unsere Liebe.
Martin Noll
Einmal Rot-Weiß - immer Rot-Weiß
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