Kritik am Trainer ist in Ordnung, hab ich hier auch schon geäußert. Ist auch sicher legitim, wenn hier viele Leute seine Ablösung fordern. Aber alles hat seine Grenzen. Es kann doch nicht sein, dass auch bei einer 2:0 Führung bei jeder mißlungenen Aktion sofort zig Leute "Neuhaus-raus" brüllen. Insbesondere im Block D hatte man das Gefühl, dass ein Teil der Zuschauer nur auf einen Fehlpaß oder sonst was gelauert hat, um dann gegen den Trainer krakeelen zu können. Wahrscheinlich würden diese Leute den Trainer auch dafür verantwortlich machen, wenn sie ihr Pils mit zu viel oder mit zu wenig Schaum bekommen. @ Thokau Du hast absolut Recht, wenn du an die letzte Saison erinnerst. Wenn ich nur an das Spiel gegen Ahlen denke. Das war das schlimmste Gegurke, was ich in den letzten Jahren im GMS gesehen habe und das wir mit Glück durch ein Stolpertor von diesem Fußballlegastheniker Schoof 1:0 gewonnen haben. Trotz des Grottenkicks wurde 90 Minuten gefeiert und die Mannschaft so sehr angefeuert, dass Gelsdorf nach dem Spiel Tränen in den Augen hatte. Es ist völlig klar, dass jedem von uns der Abstieg und seine Umstände noch in den Knochen stecken; und zwar tiefer, als viele das wahr haben wollen. Und es ist wohl auch so, dass bei jeder Pleite oder bei jedem schlechten Spiel der Ärger oder Frust bei vielen (auch bei mir) wieder hochkocht. Aber eine Reaktion wie am Freitag kann nicht die Konsequenz daraus sein. Wir wollen alle wieder nach oben. Man kann sich trefflich darüber streiten, ob das mit diesem Trainer gelingen kann. Es ist aber mit Sicherheit nicht förderlich, schlechte Aktionen fast schon herbei zu sehnen, um dann zu pfeifen und den Trainer übelst zu beschimpfen. Vielmehr sollten wir wieder dahin kommen, auch nach mißlungenen Aktionen zu unterstützen und ihr das Gefühl zu geben, dass sie sich auch mal einen Patzer (Langerbein) leisten kann, ohne gleich ans Lattenkreuz genagelt zu werden. Jeder sollte sich daran erinnern, dass die gute alte Hafenstraßenatmosphäre schon zu manchem Aufstieg beigetragen hat

@ alle, die aus Frust momentan nicht mehr ins Stadion kommen wollen Also Leute; der ein oder andere hat sich hier ja dahingehend geäußert, wegen der im Augenblick gezeigten Leistungen der Mannschaft erst mal nicht mehr zur Hafenstraße kommen zu wollen. Das muß man so akzeptieren. Ich werde auch weiterhin dabei sein, auch wenn es zur Zeit wirklich keinen Spaß macht. Das gebe ich zu. Die Vorfreude beim Gang zum Stadion ist bei mir augenblicklich etwa so hoch, wie beim Gang zur Schicht. Aber für jeden halbwegs echten Rot-weißen, auch wenn er noch so frustiert ist, ist der Besuch des Spiels morgen doch wohl absolute Ehrensache. Schließlich wird morgen Fußballgott Ente Lippens geehrt und diese Ehrung sollte sich nicht unbedingt in einem leeren Stadion abspielen. Wenn es einer wirklich nicht aushalten solte, kann er nach der Ehrung ja wieder gehen :-) Obwohl ich als ziemlich abergläubischer Mensch ein Scheißgefühl habe. Als vor zwei Jahren Helmut Rahn nach seinem Tod geehrt wurde und seine Familie im Stadion war, haben wir danach in einem Grottenkick gegen Uerdingen 0:2 verloren und Harry Pleß wurde abserviert.....

So, so, 0:3 in Pauli, klingt ziemlich deutlich und ernüchternd. War nicht vor Ort, sondern nur am Live-Ticker. Danach hatten wir nicht viel zu bestellen. Bin mal auf die Berichte von den Leuten gespannt, die am Millerntor waren. 1:2 gegen Lübeck, 1:3 in Kiel, 0:1 in Berlin, jetzt 0:3 in Pauli. Das sind Ergebnisse gegen Mannschaften von den oberen Plätzen. Lediglich Jena haben wir 2:1 geschlagen, das 2:1 gegen Osnabrück ist aufgrund der Karten für Osna aus der Wertung (normal hätten wir da auch verloren) Woran liegt's? Ist natürlich einfach alles am Trainer festzumachen. Allerdings dämmert mir so langsam die Erkenntnis, auch vor dem Hintergrund der bisher abgelieferten Leistungen bei unseren gewonnenen Spielen, dass der Kader einfach nicht die Qualität hat, gegen die Mannschaften von oben zu bestehen. Sehe im Augenblick nicht viele Gründe, optimistisch in die Zukunft zu blicken.

@ Ronaldo Echt ne interessante Statistik. Man vergißt doch sehr schnell. Tja, außer der Tatsache, dass die Mannschaft spielerisch meistens nicht überzeugt hat, kann man dem Trainer da wohl wirklich nicht viel vorwerfen.

Hab jetzt intensiv alle Kommentare zum Spiel bzw. zu Neuhaus gelesen. Ich habe gestern eine Mannschaft gesehen, die alles gegeben hat und von der sich keiner hat hängen lassen. Im letzten Jahr haben wir da doch noch andere Erfahrungen machen müssen. Sofafussel hat völlig recht, dass die Tore für WAT aus individuellen Fehlern entstanden sind, wie sie leider immer mal wieder vorkommen. Und hätte Ristau vor der Pause aus 3 Metern nicht den Keeper angeschossen und wäre das Tor von YM gegeben worden (war der Ball eigentlich wirklich aus?), wär die ganze Sache anders gelaufen. Ich denke mal, dass jeder davon begeistert war, wie die Truppe nach der Pause mit Vollgas aus der Kabine gekommen ist. Ohne den Patzer von Bemben hätten wir das Spiel klar für uns entschieden, da wette ich drauf. Fakt ist aber auch, dass die Roten nach guten Spielen am Anfang der Saison keinen guten mehr Fußball spielen. Irgendwann habe ich gestern aufgehört, die ständigen Quer- und Rückpässe zu zählen. Selbst bei mehrfachen Konterchancen war es doch so, dass man sich diese Chancen durch eben diese Quer- und Rückpässe selbst wieder vermasselt hat. Jetzt stellt sich die Frage, was der Grund für die fußballerisch schlechten Leistungen in den letzten Spielen ist. Liegt es am Trainer oder tatsächlich daran, dass die Mannschaft sich erst noch finden muß. Ich muß zugeben, dass meine große Karriere in der B-Jugend von Kray 04 ein abruptes Ende genommen hat. Von daher bin ich nicht unbedingt der Experte und weiß auch nicht, wie lange eine Mannschaft braucht, um sich einzuspielen. Ich würde aber zumindest im Laufe der Saison eine stetige Leistungssteigerung erwarten und die kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Der Verweis auf unsere Punktzahl und den Tabellenplatz ist mir zu einfach. Wäre gestern nicht in der letzten Minute der Ausgleich gefallen und hätte Osnabrück vor 14 Tagen das Spiel komplett beendet, hätten wir jetzt 4 Punkte weniger auf dem Konto und der Baum würde richtig brennen.

[quote=Essener72][quote=martin5578]Und warum? Weil sie zu 95 % alles Söldner sind und Ehre und Treue für sie Fremdwörter sind :!:[/quote] Man braucht sich ja nur die Arschlöcher der letztjährigen Mannschaft ansehen. Das Problem ist mittlerweile wohl, das der Fan den Fußball sowie seinen Verein glorifiziert und es für ihn eine Herzenssache ist ins Stadion zu gehen, auf der anderen Seite die Vereine aber zu Unternehmen geworden sind, mit austauschbaren seelenlosen Spielern, für die Fußballer sein nur ein Beruf und keine Berufung mehr ist.[/quote] Da hast du kurz und knapp den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Zeiten, in denen man sich als Fan nicht nur mit dem Verein, sondern auch mit den Spielern identifizieren konnte, sind schon lange vorbei. Da muß ich (wieder mal) an früher denken, als Spieler bis zu 10 Jahren für Rot-Weiß gespielt haben. Und das, obwohl die Mannschaft wiederholt aus der 1. Liga abgestiegen ist. Lippens, Fürhoff, Bast, Dörre, Blasey und wie sie alle hießen. Insbesondere bei Typen wie Hansi Dörre hatte man das Gefühl, dass die ihr RWE-Trikot auch beim Geschlechtsverkehr nicht ausziehen. Das war ja bei anderen Vereinen auch nicht anders (ich meine jetzt die langjährige Vereinszugehörigkeit), z. B. Beckenbauer, Maier, Müller bei Bayern, Overath, Weber in Köln, Grabowski, Hölzenbein in Frankfurt, Vogts, Wimmer in Gladbach usw. Heute gibt es so etwas nicht mehr bzw. es ist die absolute Ausnahme. Aber wie gesagt, das ist kein Problem speziell von RWE, sondern es betrifft alle Vereine bzw. deren Fans. Aber auch wenn die letztjährige Mannschaft von vielen jetzt als Söldnertruppe und Arschlöcher beschimpft wird, wird doch wohl keiner ernsthaft glauben, dass die aktuelle Truppe an der Hafenstraße spielt, weil es alles Rot-Weiße mit Herzblut sind. Die spielen hier, weil sie hier gutes Geld verdienen und die sportliche Perspektve sehen. Dazu kommt bei dem ein oder anderen sicher auch der Bock darauf, vor der Kulisse an der Hafenstraße zu spielen. Das ist eben heute so, man kann einzelne Spieler symphatisch finden, aber großartig identifizieren kann man sich da mit keinem. Wenn es mit dem Aufstieg nicht klappen und der Etat gekürzt werden sollte, wird ein Großteil der Mannschaft im nächsten Jahr woanders spielen. Das dürfte doch wohl jedem hier klar sein. Aber auch Spieler ohne rot-weißes Herzblut können alles geben, weil sie nämlich ganz ordentlich dafür bezahlt werden. Und bei der aktuellen Mannschaft ist mir noch keiner aufgefallen, der sich hat hängen lassen. Also hoffen wir darauf, dass die aktuellen "Söldner" auch im nächsten Jahr für Rot-Weiß spielen, weil sie vorher den Aufstieg geschafft haben.

na also, wer in der Hölle von Essen-West besteht, ist auch in Wattenscheid nicht chancenlos :-)

[quote=Essener72][quote=RWE-Nate]Den Verein scheint das jedenfalls nicht zu interessieren :twisted:[/quote] Was soll der Verein denn Deiner Meinung nach machen? Und selbst wenn der Verein was unternehmen würde, kämen ja doch wieder die Kritiker, das der Verein sich in alles einmischen und die Fans bevormunden würde.[/quote] absolute Zustimmung, für die Stimmung im Stadion ist nicht der Verein zuständig. Der Verein hat mit der Neuordnung der Fanblöcke lediglich eine Auflage des DFB umgesetzt. Ob das nun gut oder schlecht gemacht worden ist, haben wir hier schon zur Genüge durchgekaut. Für die Stimmung sind aber nach wie vor die Zuschauer zuständig, egal wo sie stehen oder sitzen, oder wünscht sich jemand einen "offiziellen" Stimmungsmacher vom Verein. Ehrlich gesagt, war mir da in den letzten beiden Jahren schon dieser unerträgliche Alex Jacob zu viel. Sicher ist die Stimmung auch vom Geschehen auf dem Rasen abhängig und bei einem Grottenkick wie z. B. gegen Leverkusen kann man sich nur schwer aufraffen. Ich bin zwar selbst seit Jahren nur Tribünenhocker, aber weil ich die gute alte Westkurve noch erlebt habe, fände ich einen "Umzug" des Fanblocks auf die Ost absolut gut. Der alte Platz auf der Nord ist nun mal definitiv weg und die einfache Verlagerung nach rechts hat es meiner Meinung nach nicht gebracht. Auf der Ost hätte man dagegen wieder einer richtige Fankurve hinter dem Tor, wo sie ja eigentlich auch hingehört. Hab im Pokal gegen Cottbus ausnahmsweise wieder mal gestanden, eben auf der Ost. Man ist so nah am Spielgeschehen, dass man das Gefühl hat, man könnte dem Torwart den Nacken kraulen. Wenn sich der Fanblock da aufbauen würde, wäre das mit Sicherheit absolut stimmungsfördernd.

@ sofafussel Stimme dir insofern absolut zu, dass es nichts bringt, hier einzelne Personen an die Wand zu nageln. Ich mache mir nur generell so meine Gedanken über die Spielstärke unserer Truppe. Es gibt außer uns noch vier andere Mannschaften, die den Anspruch haben, oben mit zu spielen und auf zu steigen, nämlich Lübeck, Kiel, Pauli und Osna. (vielleicht kommt noch der ein oder andere im Laufe der Saison dazu) Gegen drei davon haben wir jetzt gespielt, gegen Lübeck und in Kiel haben wir verloren. Gegen Osna gab es zwar drei Punkte, aber jeder weiß, dass wir bei "normalem" Spielausgang 0:1 verloren hätten. Du hast recht; keiner von denen hat uns an die Wand gespielt, aber wir konnten sie auch nicht schlagen bzw. auch nur einen Punkt holen. Nur mit Pech kann man das wohl nicht erklären. Ich finde es deswegen einfach zu kurz gegriffen, wenn man nur auf die nackte Punkteausbeute sieht. Wir haben doch alle gegen Cottbus gesehen, zu welcher Leistung die Mannschaft fähig ist. Ich frage mich, warum diese Leistung seit dem in keinem Spiel auch nur annähernd abgerufen werden konnte. Grunsch hat sicher recht, dass das Umfeld in Essen "ungeduldig" ist. Ich möchte aber nicht wissen, was passiert wäre, wenn es gestern tatsächlich beim 0:1 geblieben wäre.

@Happo Mit deinen Tips hast du ja zumindest bei der Zuschauerzahl ganz gut gelegen. Über die restlichen Tips breiten wir mal gnädig den Mantel des Schweigens. :-)