Schalke-Fanblog
Vor was haben wir eigentlich Angst?

Sportlich könnte es für Königsblau in diesen Tagen kaum besser laufen. Nun wird es Zeit, dass die Fans emotional mitziehen und die Angst vorm "M-Wort" ablegen.

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Moin lieber Thorsten,

ich muss ehrlich gesagt mir selber an die Nase packen, dass ich zu den großen Teil der Zweckpessismisten gehöre. Sicherlich kann man mir einen großen Vorwurf daraus machen, nicht tatsächlich über die mögliche Meisterschaft reden zu wollen. Es mag vielleicht auch sein, dass ich mit meiner etwas leiseren Stimme meinen Verein nicht so unterstütze, wie du es dir vielleicht etwa wünschst.

Allerdings sind es, wie du es schon gesagt hast, unter anderem die letzten Jahren. Die ganzen Vizemeisterschaften stinken auch mir. In zwei Fällen war es zu dem verdammt knapp, was heute noch unheimlich schmerzt. Allerdings weiß ich auch, dass wir zwar einen nicht so schönen, aber dafür einen erfolgreichen Fußball spielen. Wieso also nicht ins Stadion gehen und aus voller Inbrunst der Überzeugung über die Meisterschaft singen?

Ich kann es dir nicht wirklich erklären. Für mich kann ich es nur so erklären, dass ich meine ersten bewußten Fußballerfahrungen in den 80er gemacht habe. Während du das Spiel gegen Köln zum Einzug ins Pokalfinale 1972 als erstes Spiel gesehen hast, blieb mir nur das Relegationsrückspiel 1983 gegen Uerdingen und der damit verbundene Abstieg in die 2. Liga vergönnt. Vielleicht habe ich dort meine Bescheidenheit mit Schalke aufgetragen bekommen.

Für mich gilt daher, dass ich lieber von Spiel zu Spiel denke und auf die nötige Punkte für die CL hoffe. Trotzdem werde ich mir deinen Beitrag zu Herzen nehmen und demnächst etwas großspuriger im Stadion auftreten. Sollte es mit dieser verdammten Schale endlich klappen, werde ich wie ein Verrückter feiern und meine Erinnerungen an Uerdingen endgültig los werden.

Gruß
Dirk