Höhenflug der HabichteMit der berühmten "dritten Halbzeit" feierte der VfB Habinghorst am Sonntag die Tabellenführung in der Fußball-Landesliga 3. Doch schon tritt Trainer Dieter Beleijew auf die Eurphoriebremse: "Es ist nur eine Momentaufnahme, aber eine schöne".
„Spitzenreiter! Spitzenreiter!” Gerade hatte Gordon Schwarze die Nachricht von den Ergebnissen nach Maß auf den anderen Schauplätzen der Fußball-Landesliga bekommen, und prompt posaunte es der VfB-Kapitän heraus.
„Spitzenreiter, Spitzenreiter”. Die komplette Mannschaft stimmte den Jubelgesang an und läutetet die berühmte „dritte Halbzeit” im Vereinsheim des VfB Habinghorst ein.
Mittendrin ein Trainer, der bei aller Euphorie den Bodenkontakt nicht verliert. „Das ist eine super Sache”, so Dieter Beleijew, „ich gönne das der Mannschaft. Die Tabellenführung ist der Lohn für die harte Arbeit in der Vorbereitung”.
Ja, die Quälerei hat sich gelohnt. „Die Mannschaft ist fit, das hat man deutlich gesehen”, ergänzt der VfB-Trainer, „dieses Team ist intakt”. Und Beleijew betont weniger die Tatsache, dass seine Truppe bereits den vierten Saisonsieg eingespielt hat, sondern streicht heraus, dass man mit der DJK TuS Hordel einen hoch gehandelten Gegner bezwungen hat. Und das sicher mit 4:0.
Trotzdem: Wer sonst als der Trainer „himself” sorgt dafür, dass im Habichthorst alle schön auf dem Teppich bleiben: „Wir stehen bestens da”, so Beleijew, „aber es ist nichts weiter als eine Momentaufnahme.”
Kurz freuen, den Schaum der dritten Halbzeit abputzen, weitermachen. Das ist die Devise. Denn schon der nächste Gegner am Sonntag, der unbequeme Aufsteiger SW Eppendorf (11. Platz), wird dem VfB vorführen wollen, was jetzt Sache ist: Ein Spitzenreiter ist immer der Gejagte.
Freut sich über die Tabellenführung: VfB-Trainer Dieter Beleijew. - Foto: Thomas Gödde/HG Da wird sich schon zeigen, ob die Mannschaft mit der neuen Rolle umgehen kann. Beleijew analysiert: „Wir sind im Moment eine funktionierende Einheit”. Dass ein gutes Team Berge versetzen kann, ist nun allseits bekannt. Aber es muss noch eine andere Antwort für den Höhenflug der Habinghorster Habichte geben. Die lieferte Beleijew im Nachsatz: „Wir konnten zum dritten Mal in Folge mit der gleichen Mannschaft spielen und das war ein wertvoller Vorteil. Außerdem haben bis jetzt alle Neuverpflichtungen eingeschlagen.”
Damit hat der VfB-Coach sicherlich Recht. Die Abwehrreihe mit Gordon Schwarze, Bathiyar Ay, Björn Schmidt und Raphael Schmieja funktioniert tadellos. „Raphael fühlt sich richtig wohl bei uns”, streicht Beleijew heraus. Der 20-jährige Schmieja kam vom SV Sodingen und war in Herne kein Stammspieler mehr. „Hier bei uns hat er aber wirklich alle überzeugt."
Auch für Vadim Glöckner, der von Wacker Obercastrop zum VfB gekommen war, findet Beleijew lobende Worte: „Vadim bindet immer zwei Abwehrspieler und macht die Räume frei für die anderen.” Eine Taktik, die bislang gut aufgegangen ist. Doch bei allem Einzellob bleibt festzuhalten: Jeder Spieler ist nur ein Teil des großen Ganzen. Und das funktioniert halt derzeit wie geschmiert.
Nun gilt es, die Momentaufnahme zu verinnerlichen. Vielleicht wird es ja eine Daueraufnahme. „Spitzenreiter, Spitzenreiter” – das klingt doch gut.
Quelle: WAZ Castrop-Rauxel, 21.09.2009, Jörg Bollenbach
Ich kann nur dazu sagen: "Bravo Jungs! Alle Achtung, hätte nicht gedacht, dass es so gut läuft diese Saison! Spitzenreiter, Spitzenreiter” – das klingt wirklich gut".
Trainer Beleijew tritt auf die Bremse:
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