Am 03.12. war im REVIERSPORT folgendes zu lesen:
[
color=B]Klub wagt den Neuanfang
Hinter dem Landesligisten Hombrucher SV liegen turbulente Wochen. Erst wurden der Mannschaft von Trainer Samir Habibovic sechs Punkte abgezogen, dann warf ihr Vorsitzender Rolf Schuchmann der Mannschaft vor, sie diene nicht als Vorbild und kündigte einen Rückzug des Vorstandes an. Und es kam noch dicker, als bekannt wurde, dass der Verein auch finanziell in der Klemme steckt. Der sportliche, finanzielle und strukturelle Scherbenhaufen ist mittlerweile zusammengekehrt. Beim "HSV" kehrt die Hoffnung zurück.[/color]Dies ist nicht der gesamte Text, sondern nur die Einleitung. Der Trainer hatte auf Befragen eines REVIERSPORT-Redakteurs auf dessen Fragen geantwortet. Unter dem Link ist sowohl der weitere Text, als auch meine "Gegendarstellung" abgebildet:
reviersport.de/68203---hombrucher-sv-sai son-finanziell-gerettet-update.htmlAls Person ist man austauschbar. Dies gilt für jeden Ehrenamtler, Trainer und auch Spieler. Es wird auch weiterhin Nachfolger geben für die, die zur nächsten JHV nicht mehr antreten werden. Der Nächste hat auf jeden Fall auch erst mal eine Chance verdient. Nach großen Erfolgen im Aufbau des Jugendbereiches und einer der verantwortlich handelnden Personen bei der Fusion (2002) der beiden Hombrucher Clubs, bin ich mittlerweile zu diversen Erkenntnissen gekommen, die mich letztlich zu dem auch für mich schwierigen Schritt bewogen. Es sind etliche Begleitumstände, die ganz sicher nicht nur den Offiziellen beim HSV das Leben so schwer machen:
1. Der immense Aufwand der Sponsorensuche und -findung. Mittlerweile ist die Landesliga nur noch 7. Spielklasse (von 11). Eine adäquate Gegenleistung für die Sponsorengelder ist definitiv nicht zu erbringen. Geldgeber sind mit dem Verein verbundene Gönner und Mäzene. Mit der Fusion haben sich einige entscheidende Gönner vom Hombrucher Fußball verabschiedet. Neue sind bis vor einigen Wochen nicht dazugekommen.
2. Der Zuschauerschwund. In Hombruch haben wir seit der Fusion keine 100 zahlenden Zuschauer bei den Partien. Der Zuschauerrückgang ist auch kein Hombrucher Problem. Ich stand erst vor wenigen Wochen mit 45 Gleichgesinnten in Sodingen auf dem Sportplatz. 45 aus beiden Fanlagern! Mit ganz wenigen Ausnahmen (Eving, Aplerbeck in der letzten Saison) überschritten wir die genannte Zuschauerzahl. Die Gründe sind vielfältig. Der Fernsehsport "Fußball" (einschl. des internationalen Fußballs) ist unaufhaltsam auf dem Vormarsch. 1998 gelang der DFL der Durchbruch bei den sonntäglichen Übertragungsrechten. Der DFB hat, was die Vermarktung der Bundesliga angeht, nichts zu melden. Die DFL vergibt die Lizenz zum Geld drucken nur an die Proficlubs. Dabei stören dann auch nicht die Befindlichkeiten der Amateure. Es heißt dann so schön, die Amateurvereine sollten bei den Anstoßzeiten flexibler handeln. Ab nächster Saison kommen dann noch die neuen Anstoßzeiten hinzu: Samstag, um 18:30 Uhr ein "Topspiel der Woche" und Sonntag, um 15:30 Uhr sowie um 17:30 Uhr jeweils ein BL-Spiel. Der Freitag bleibt ebenfalls mit 20:30 Uhr als Spieltag erhalten. Wohin bitte, sollen wir mit den Amateurspielen ausweichen?
3. Die Kosten rund um eine Landesligamannschaft. Die Gelder, die derzeit benötigt werden, um eine schlagkräftige LL-Truppe um den Aufstieg mitspielen zu lassen sprengt den Rahmen (siehe Punkt 1). Landesligafußball ist nicht mal mehr mittelklassig (7. Klasse von 11). So kann es nicht weitergehen! Es muss dringend ein Umdenken in den Vorstandsetagen derVereine stattfinden. Auch an dieser Stelle sei erwähnt, dass es sich nicht um ein "Hombrucher" Problem handelt. Stress und eine Menge Unzufriedenheit bei den verantwortlichen Personen sind mit der ständigen "Geldsuche" verbunden. Man bedenke, dass bis auf ein paar Spieler, keiner für sein ehrenamtlches Engagement bekommt. Ganz ehrlich: Wie soll ich den anderen Teams (Kreisliga A-Team mit Spitzenplätzen und ein Frauen-Landesligateam) dies an den Verstand bringen, dass über 90 % der verfügbaren Mittel in die sog. Vorzeigemannschaft gesteckt wird?! Wohlgemerkt: LL - 7. Spielklasse.
4. Ehrenamtliches Engagement. Ich möchte hier an dieser Stelle nicht in den "Eingeweiden" wühlen. Das Engagement ist einfach nur als unzureichend und um in Schulnoten zu sprechen, 6-. Ausgenommen von ganz, ganz wenigen Personen.
Zusammengefasst kann ich für mich nur folgendes konstatieren: Ein Produkt (1. Mannschaft), welches am Markt (Zuschauerresonanz und mögliches Sponsoring), keinen Erfolg hat, muss ich vom Markt nehmen bzw. so verändern, dass es sich wieder rechnet. Zumindest in Hombruch wäre das dann nicht mehr Landesliga!
Mit sportlichen Grüßen
Rolf Schuchmann