Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]

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Böse Nachrichten zum neuen Stadion, im neuen Spiegel (10/09) ist ein Bericht zum neuen geplanten Bau: "Luxuslogen für Amateurkicker".

Auch wenn der Artikel teils tendenziös ist, weil er unterschlägt, dass die Stadt jahrelang nichts in die Immobilie investiert hat und daher ein Neubau nur bedingt - wenn überhaupt - teurer käme, sind 2 Dinge enthalten, die Sprengstoff darstellen (wenn fundiert). Der Artikel ist im RWE-Forum eingestellt (woher ihn Viva Assindia wohl auch rübercopiert hat... Zwinker):

(1)
Bis vergangenen Freitag drohte sogar der Verlust der DFB-Lizenz. Ein internes Papier der Unternehmensberatung Roland Berger vom 18. Februar belegt die brisante Lage. Demnach sahen sich die Wirtschaftsprüfer des Clubs bis dato außerstande, die notwendigen Testate für den Lizenzantrag der kommenden Saison 2009/2010 auszufertigen - weil in der Vereinskasse eine „Liquiditätslücke von 1,3 Millionen Euro" klaffte.
Diese Hürde wurde in letzter Minute genommen, beteuert Thomas Strunz, ehemaliger Nationalspieler und Geschäftsführer Sport bei RWE. Über den Berg ist der Verein aber noch lange nicht.

(2)
Geschäftsführer Strunz, als langjähriger Profi des FC Bavern München das bekannteste Fußballergesicht von RWE, mag indes nur nach vorn schauen und nach oben: Erst kommt das Stadion und dann der Aufstieg. Sorgen um die Finanzierung macht er sich nicht. Strunz: „Unsere Sponsoren lassen uns nicht im Stich." Die großen Essener Industriekonzerne teilen so viel Optimismus offensichtlich nicht. Sie sehen das teure Fußballabenteuer eher skeptisch. Der Mischkonzern Evonik hat gerade seine in Aussicht gestellte Beteiligung am Stadion-neubau in Höhe von acht Millionen Euro gestrichen.


Zuletzt modifiziert von sumatra am 01.03.2009 - 21:11:10
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Ein leider typischer Artikel, geschrieben von Leuten, die offenkundig nicht besonders viel Ahnung haben von dem, worüber sie gerade schreiben... VeraergertVeraergertVeraergert Man könnte ganz andere Beispiele anführen, wie und wo öffentliche Gelder verschwendet werden, ganz abgesehen von der einfachen Additionsrechnung, daß die Unterhaltkosten für die jetztige Bruchbude im Laufe einiger Jahre höher sind als die einmalige Investition in ein zukunftsfähiges Projekt. Aber soviel Nachdenken kann man anscheinend von einigen Vertretern der schreibenden Zunft nicht erwarten... VeraergertVeraergertVeraergert
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Im gewissen Sinne kommt man doch ins grübeln bei derartigen Artikeln, denn die
Ausführungen sind nicht gerade unlogisch. Was die finanzielle Seite von RWE be-
trifft, ist es doch schockierend,dass gewisse "Negativ-Grenzen" wieder erreicht
sind.........klar, der Schnitt der Zuschauer ist dahin.

Hab mir so meine Gedanken gemacht über die Abgabe der Lizenzunterlagen durch
N. Schäfer - auch für die dritte Liga. Da müssen ja konkrete Dinge stehen in
finanziellen Dingen? Frage bei mir......"woher kommen die verbindlichen Zusagen??"

Bin nur dafür verantwortlich was ich schreibe - nicht dafür,
was andere verstehen!!!!
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Zitat - geschrieben von Viva Assindia

Die Presse ist fast schon interessanter:

Luxuslogen für Amateurkicker
Trotz leerer Kassen will die Stadt Essen für ihren viertklassigen Fußballverein Rot-Weiss ein neues Stadion bauen. Ein Investitionsprogramm der absurden Art.

Deutschland wird mit dem Rotstift regiert. Die Weltfinanzkrise schlägt durch bis in die kleinste Gemeinde. Hunderttausende fürchten um ihre Jobs. Schwimmbäder und Bibliotheken werden dichtgemacht; Leistungen für die Bürger zusammengestrichen; was nicht unbedingt sein muss, wird aufgeschoben.

Nur in Essen - 580000 Einwohner, über drei Milliarden Euro Schulden - scheinen die schlechten Zeiten noch nicht angekommen zu sein. Die Stadtväter der Industriemetropole debattieren dieser Tage, ob ihr neues Fußballstadion für 18000 oder besser gleich für 30000 Besucher ausgelegt werden soll. Ob die Parkplätze für die VIPs reichen. Und wie viel Luxus die Sponsoren in ihren Logen erwarten.

Der Fußballverein Rot-Weiss Essen war früher eine feine Adresse. In den fünfziger Jahren schoss die Fußball-Legende Helmut ..Boss" Rahn den Club einmal sogar zur Deutschen Meisterschaft. Doch zuletzt rutschte RWE bis ins Amateurlager ab, misst sich jetzt in der Regionalliga West mit dem BV Cloppenburg, Wormatia Worms und den Sportfreunden Lotte. Die Spiele im baufälligen Georg-Melches-Stadion besuchen im Schnitt 7800 Zuschauer. Trotzdem will eine Allparteien-Allianz im Stadtrat diese Woche den Neubau einer Fußballarena beschließen, für bis zu 40 Millionen Euro.

Der Plan ist skurril. Denn nicht nur sportlich steckt RWE tief in der Krise, auch unter finanziellen Gesichtspunkten ist der Viertligist ein Desaster. Entgegen allen öffentlichen Beteuerungen ist er finanziell stark angeschlagen. Zwischen sechs und acht Millionen Euro, das geht aus Prüfberichten hervor, die dem SPIEGEL vorliegen, sollen die Stadt Essen, deren Tochterfirmen sowie Sponsoren nach internen Planungen aufbringen, um den Spielbetrieb und die Rückkehr ins Profi-Geschäft auf Sicht zu garantieren.

Bis vergangenen Freitag drohte sogar der Verlust der DFB-Lizenz. Ein internes Papier der Unternehmensberatung Roland Berger vom 18. Februar belegt die brisante Lage. Demnach sahen sich die Wirtschaftsprüfer des Clubs bis dato außerstande, die notwendigen Testate für den Lizenzantrag der kommenden Saison 2009/2010 auszufertigen - weil in der Vereinskasse eine „Liquiditätslücke von 1,3 Millionen Euro" klaffte.

Diese Hürde wurde in letzter Minute genommen, beteuert Thomas Strunz, ehemaliger Nationalspieler und Geschäftsführer Sport bei RWE. Über den Berg ist der Verein aber noch lange nicht. Damit es die Mannschaft bei Fertigstellung der Arena überhaupt noch gibt, wollen die Retter den Verein in einer konzertierten Aktion erst mal „schuldenfrei stellen". Laut der Berger-Berechnung wären dazu 3,1 Millionen Euro fällig, Lizenzrettung eingerechnet.

Weitere vier Millionen Euro sind nötig für den Rückkauf von Fernseh- und anderen Rechten, die RWE vor gut zehn Jahren an den Medienunternehmer Michael Kölmel abgetreten hat. Die zehn Millionen Euro, die der Rechtehändler damals gezahlt hatte, waren ganz rasch in den laufenden Spielbetrieb abgeflossen.

Die beträchtlichen Altlasten des Vereins scheinen die Essener Stadtväter nicht zu stören. Für sie geht es um große Gefühle, Traditionen und verletzte Eitelkeiten. „RWE braucht ein vernünftiges Stadion", sagt Stadtdirektor Christian Hülsmann und schaut grimmig aus dem 12. Stock des Essener Rathauses. In der Ferne kann er die weiß leuchtende Schalke-Arena erkennen.

Und so können die Planungen zur Entschuldung von RWE und zur Finanzierung des Stadions gar nicht ehrgeizig genug sein. Mehrere hunderttausend Euro hat allein die Projektbegleitung „Fußball in Essen -Zukunftsszenarien für RWE" durch die Berater von Roland Berger gekostet.

Mit den Gegenwartsszenarien in Essen sind solche Investitionen kaum vereinbar. Erst kürzlich demonstrierten Tagesmütter vor dem Rathaus gegen den Dumpinglohn von 1,89 Euro pro Kind und Stunde, den sie von der Stadt bekommen. Wie es in Schulen der Reviermetropole aussieht, machte jüngst die ARD-Sendung „Hart aber fair" am Beispiel der Dürerschule anschaulich: abgestützte Decken, aus denen nackte Elektrokabel ragen. Während der Renovierung war das Geld ausgegangen.

Dennoch soll in dieser Woche die schöne teure RWE-Welt im Rat abgesegnet werden. Wie genau die Finanzierung aussehen wird, ist noch unklar. Sicher scheint nur, dass die Stadt für rund 20 Millionen Euro eine ihrer attraktivsten Immobilien verscherbeln will: das Hotel Handelshof, das einst Heinz Rühmanns Eltern betrieben haben. Und sicher scheint auch, dass die örtliche Sparkasse und kommunale Betriebe wie die Stadtwerke, Reinigungs- und Entsorgungsbetriebe als Sponsoren der viertklassigen Fußballtruppe zur Kasse gebeten werden.

Doch welchen Wert haben Banden- oder Trikotwerbung bei einem Amateurteam? Warum sollte sich jemand am Auftritt des 1. FC Kleve erfreuen, wenn er nach ein paar Minuten Autofahrt echte Bundesliga-Dramen in Bochum, Dortmund oder auf S05 erleben kann?

Geschäftsführer Strunz, als langjähriger Profi des FC Bavern München das bekannteste Fußballergesicht von RWE, mag indes nur nach vorn schauen und nach oben: Erst kommt das Stadion und dann der Aufstieg. Sorgen um die Finanzierung macht er sich nicht. Strunz: „Unsere Sponsoren lassen uns nicht im Stich." Die großen Essener Industriekonzerne teilen so viel Optimismus offensichtlich nicht. Sie sehen das teure Fußballabenteuer eher skeptisch. Der Mischkonzern Evonik hat gerade seine in Aussicht gestellte Beteiligung am Stadion-neubau in Höhe von acht Millionen Euro gestrichen.

FRANK DOHMEN. BARBARA SCHMID - DER SPIEGEL 10/2009


Tja, für diesen Artikel gilt im Prinzip das gleiche, wie für die Aussagen des WAZ-Chefredakteurs Reitz vor einiger Zeit.

Man kann sich darüber ärgern oder die Verfasser verfluchen und ihnen die Pest an den Hals wünschen, aber sie stehen mit ihrer meinung mit Sicherheit nicht alleine.
Und selbst wenn man unterstellt, dass insbesondere Reitz und vielleicht sogar die Herrschaften Dohmen und Schmid vom Spiegel ausgewiesene RWE-Hasser sind,
dürften ihre Argumente angesichts der katastrophalen Haushaltslage der Stadt bei vielen Menschen außerhalb dieses Forums große Zustimmung finden.
Ich bin echt mal gespannt, wie das nächste Woche im Rat ausgehen wird.
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Zitat - geschrieben von RWE-Andreas
Aber soviel Nachdenken kann man anscheinend von einigen Vertretern der schreibenden Zunft nicht erwarten

Einerseits, aber das ist letztlich erwartbar. Der Tenor ist jetzt ja so unbekannt nicht. Und in diesen Zeiten wird es nicht einfacher. Für ein neues Stadion für einen Viertligisten in einer ziemlich mittellosen Kommune gleich gar nicht. Beisst die Maus kein Faden ab.

Und wenn die Aussagen/Zahlen zu Lücken und zu Evonik stimmen sollten - wovon man ausgehen muss, dann kannste das vorerst knicken. Nicht darstellbar.
Und leider - mal wieder - typisch Rot-Weiss (Lücke im Etat). Werden viele sagen, wer wollte ihnen widersprechen?
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Ich frage mich auch, welches Interesse der Spiegel an diesem Thema hat.
Steckt da dieser Reitz dahinter oder hat gar der Regierungspräsident seine Finger im Spiel?
Sehr merkwürdig das Ganze!
Plötzlich kommen die investigativen Journalisten des Spiegel aus dem Gebüsch und recherchieren ratzfatz das, was der Lokalpresse verborgen blieb.
Ich kann's nicht glauben.

Aber eins aber eins das bleibt bestehen, denn Rot-Weiss Essen wird nie untergehen!
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Nur so nebenbei:

Nach der 1:2-Heimniederlage reagierte der 1. FC Kleve am Wochenende:
Trainer Arie van Lent wurde entlassen. Sportmanager Klaus Hilpert übernimmt vorerst (WDRtext).
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Der Spiegel würde so einen Artikel nicht schreiben, wenn er nicht von einer Ratte darauf aufmerksam gemacht worden wäre. Ich bin zwar gegen Verschwörungstheorien, es scheint aber, dass da ein Nagetier auf die Kohle, die ins Stadion fliessen sollte, scharf ist (rattenscharf, sozusagen) und einen Artikel lanciert hat.
Leider sind die meisten Artikel im Spiegel zwar nett zu lesen aber, trotz aufwendiger Recherche, saumäßig ins Reiserische verdreht. Die Auflage muss ja stimmen und dafür wird die Moral mit Füssen getreten.
Teeren und Federn wäre angemessen!



Zitat - geschrieben von Viva Assindia

Die Presse ist fast schon interessanter:

Luxuslogen für Amateurkicker
Trotz leerer Kassen will die Stadt Essen für ihren viertklassigen Fußballverein Rot-Weiss ein neues Stadion bauen. Ein Investitionsprogramm der absurden Art.

Deutschland wird mit dem Rotstift regiert. Die Weltfinanzkrise schlägt durch bis in die kleinste Gemeinde. Hunderttausende fürchten um ihre Jobs. Schwimmbäder und Bibliotheken werden dichtgemacht; Leistungen für die Bürger zusammengestrichen; was nicht unbedingt sein muss, wird aufgeschoben.

Nur in Essen - 580000 Einwohner, über drei Milliarden Euro Schulden - scheinen die schlechten Zeiten noch nicht angekommen zu sein. Die Stadtväter der Industriemetropole debattieren dieser Tage, ob ihr neues Fußballstadion für 18000 oder besser gleich für 30000 Besucher ausgelegt werden soll. Ob die Parkplätze für die VIPs reichen. Und wie viel Luxus die Sponsoren in ihren Logen erwarten.

Der Fußballverein Rot-Weiss Essen war früher eine feine Adresse. In den fünfziger Jahren schoss die Fußball-Legende Helmut ..Boss" Rahn den Club einmal sogar zur Deutschen Meisterschaft. Doch zuletzt rutschte RWE bis ins Amateurlager ab, misst sich jetzt in der Regionalliga West mit dem BV Cloppenburg, Wormatia Worms und den Sportfreunden Lotte. Die Spiele im baufälligen Georg-Melches-Stadion besuchen im Schnitt 7800 Zuschauer. Trotzdem will eine Allparteien-Allianz im Stadtrat diese Woche den Neubau einer Fußballarena beschließen, für bis zu 40 Millionen Euro.

Der Plan ist skurril. Denn nicht nur sportlich steckt RWE tief in der Krise, auch unter finanziellen Gesichtspunkten ist der Viertligist ein Desaster. Entgegen allen öffentlichen Beteuerungen ist er finanziell stark angeschlagen. Zwischen sechs und acht Millionen Euro, das geht aus Prüfberichten hervor, die dem SPIEGEL vorliegen, sollen die Stadt Essen, deren Tochterfirmen sowie Sponsoren nach internen Planungen aufbringen, um den Spielbetrieb und die Rückkehr ins Profi-Geschäft auf Sicht zu garantieren.

Bis vergangenen Freitag drohte sogar der Verlust der DFB-Lizenz. Ein internes Papier der Unternehmensberatung Roland Berger vom 18. Februar belegt die brisante Lage. Demnach sahen sich die Wirtschaftsprüfer des Clubs bis dato außerstande, die notwendigen Testate für den Lizenzantrag der kommenden Saison 2009/2010 auszufertigen - weil in der Vereinskasse eine „Liquiditätslücke von 1,3 Millionen Euro" klaffte.

Diese Hürde wurde in letzter Minute genommen, beteuert Thomas Strunz, ehemaliger Nationalspieler und Geschäftsführer Sport bei RWE. Über den Berg ist der Verein aber noch lange nicht. Damit es die Mannschaft bei Fertigstellung der Arena überhaupt noch gibt, wollen die Retter den Verein in einer konzertierten Aktion erst mal „schuldenfrei stellen". Laut der Berger-Berechnung wären dazu 3,1 Millionen Euro fällig, Lizenzrettung eingerechnet.

Weitere vier Millionen Euro sind nötig für den Rückkauf von Fernseh- und anderen Rechten, die RWE vor gut zehn Jahren an den Medienunternehmer Michael Kölmel abgetreten hat. Die zehn Millionen Euro, die der Rechtehändler damals gezahlt hatte, waren ganz rasch in den laufenden Spielbetrieb abgeflossen.

Die beträchtlichen Altlasten des Vereins scheinen die Essener Stadtväter nicht zu stören. Für sie geht es um große Gefühle, Traditionen und verletzte Eitelkeiten. „RWE braucht ein vernünftiges Stadion", sagt Stadtdirektor Christian Hülsmann und schaut grimmig aus dem 12. Stock des Essener Rathauses. In der Ferne kann er die weiß leuchtende Schalke-Arena erkennen.

Und so können die Planungen zur Entschuldung von RWE und zur Finanzierung des Stadions gar nicht ehrgeizig genug sein. Mehrere hunderttausend Euro hat allein die Projektbegleitung „Fußball in Essen -Zukunftsszenarien für RWE" durch die Berater von Roland Berger gekostet.

Mit den Gegenwartsszenarien in Essen sind solche Investitionen kaum vereinbar. Erst kürzlich demonstrierten Tagesmütter vor dem Rathaus gegen den Dumpinglohn von 1,89 Euro pro Kind und Stunde, den sie von der Stadt bekommen. Wie es in Schulen der Reviermetropole aussieht, machte jüngst die ARD-Sendung „Hart aber fair" am Beispiel der Dürerschule anschaulich: abgestützte Decken, aus denen nackte Elektrokabel ragen. Während der Renovierung war das Geld ausgegangen.

Dennoch soll in dieser Woche die schöne teure RWE-Welt im Rat abgesegnet werden. Wie genau die Finanzierung aussehen wird, ist noch unklar. Sicher scheint nur, dass die Stadt für rund 20 Millionen Euro eine ihrer attraktivsten Immobilien verscherbeln will: das Hotel Handelshof, das einst Heinz Rühmanns Eltern betrieben haben. Und sicher scheint auch, dass die örtliche Sparkasse und kommunale Betriebe wie die Stadtwerke, Reinigungs- und Entsorgungsbetriebe als Sponsoren der viertklassigen Fußballtruppe zur Kasse gebeten werden.

Doch welchen Wert haben Banden- oder Trikotwerbung bei einem Amateurteam? Warum sollte sich jemand am Auftritt des 1. FC Kleve erfreuen, wenn er nach ein paar Minuten Autofahrt echte Bundesliga-Dramen in Bochum, Dortmund oder auf S05 erleben kann?

Geschäftsführer Strunz, als langjähriger Profi des FC Bavern München das bekannteste Fußballergesicht von RWE, mag indes nur nach vorn schauen und nach oben: Erst kommt das Stadion und dann der Aufstieg. Sorgen um die Finanzierung macht er sich nicht. Strunz: „Unsere Sponsoren lassen uns nicht im Stich." Die großen Essener Industriekonzerne teilen so viel Optimismus offensichtlich nicht. Sie sehen das teure Fußballabenteuer eher skeptisch. Der Mischkonzern Evonik hat gerade seine in Aussicht gestellte Beteiligung am Stadion-neubau in Höhe von acht Millionen Euro gestrichen.

FRANK DOHMEN. BARBARA SCHMID - DER SPIEGEL 10/2009
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Zitat - geschrieben von RWE-Tom
Sehr merkwürdig das Ganze!
Plötzlich kommen die investigativen Journalisten des Spiegel aus dem Gebüsch und recherchieren ratzfatz das, was der Lokalpresse verborgen blieb.
Ich kann's nicht glauben.

Dass der Lokalpresse was verborgen bleibt, wundert jetzt nicht so wirklich... Zwinker
Dass der Artikel auf den Mittwoch hin lanciert wurde, dürfte offensichtlich sein. Allerdings ändert all das nichts am Sachverhalt - so er denn stimmt (was zu befürchten ist).



--
und @ich danke Sie (+ alle anderen)
muss man den Artikel jetzt 1.234x zitieren? Eine Passage/Satz, auf den man sich bezieht reicht, sonst löschen. Erleichtert die Navigation hier ungemein.


Zuletzt modifiziert von sumatra am 01.03.2009 - 21:37:30
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Zitat -
Stadion
Jetzt bin ich wieder verwirrt... Veraergert

Ich nehme an, dass das ganze Projekt wieder auf der Kippe steht.
Nach der ganzen Euphorie hier in der vergangenen Woche???

Ich könnte... :'(

Ich glaubte, es sei alles in trockenen Tüchern Grummel

Nur der RWE!!!
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Zitat - geschrieben von sumatra

Allerdings ändert all das nichts am Sachverhalt - so er denn stimmt (was zu befürchten ist).


Naja.

Zum Einen werden Äpfel (Proteste von Erzieherinnen) mit Birnen (Sportförderung) verglichen, zum Anderen war doch in den letzten Berichten immer von Kosten von anfangs 32 Millionen Euro die Rede.

7,5 Millionen von der Stadt, 16-20 Millionen aus dem Erlös Handelshof, der Rest Sponsoren. Da bräuchte man die 8 Millionen von Evonik - sofern es denn stimmen sollte - nicht zwangsläufig.

Kann man nur hoffen, dass die Politik wie auch sonst nicht auf irgendwelche Presseartikel reagiert und es einfach aussitzt ;-)
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Hier die Reaktion der WAZ von morgen:

Stadion-Neubau in Essen
Rot-weiße Zukunft weiter ungewiss
Sport, 01.03.2009, Michael Köster
, 0 Kommentare
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Essen. Der Baubeschluss der Stadt für ein neues Stadion soll den angeschlagenen Traditionsklub Rot-Weiß Essen nach vorn bringen. Die Finanzierung des 31-Millionen-Projektes soll allerdings auf der Kippe stehen

Nach Wochen der Tristesse hat der sportlich wie finanziell schwer angeschlagene Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Essen mal wieder positive Schlagzeilen produziert: Mit 3:0 besiegte der Absteiger Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern II, der allerdings noch immer neun Punkte Vorsprung hat.

Am nächsten Mittwoch will nun der Rat der Stadt Essen dem dahin siechenden Traditionsverein mit dem Baubeschluss für ein neues Stadion den Weg in eine rosigere Zukunft weisen. In einer ersten Ausbaustufe soll die neue Arena zwischen 18 und 20 000 Zuschauer fassen, als Baukosten werden 31 Millionen Euro veranschlagt. In zwei weiteren Abschnitten könnte die Kapazität bis auf 30 000 Besucher gesteigert werden.
Marode Haupttribüne kostet viel Geld

Was das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel” in seiner heutigen Ausgabe angesichts der aktuellen Weltwirtschaftskrise und der bevorstehenden Schließung von Schwimmbädern und Bibliotheken als „Investitionsprogramm der absurden Art” geißelt, sehen die Sportpolitiker der Stadt als zwingend notwendige Maßnahme an. Einerseits, um den krisengeschüttelten Rot-Weißen eine Chance zu geben, in absehbarer Zeit in den Profibereich zurückzukehren, andererseits aber auch, um überhaupt den Spielbetrieb am Standort Hafenstraße zu sichern. Schließlich ist die in den 50er Jahren errichtete Haupttribüne marode. „Wir müssten ohnehin eine neue Tribüne bauen, die würde uns 10 bis 15 Millionen Euro kosten”, rechnet Stadtdirektor Christian Hülsmann vor.
Evonik wirft Fragen auf

Trotz eines geplanten Logenbereichs hält Hülsmann den Begriff „Luxus” für unangemessen. Neben der bereits 2003 per Ratsbeschluss verankerten Zahlung in Höhe von 7,5 Millionen Euro will die Stadt den beim Verkauf ihrer Immobilie Hotel Handelshof (Schätzwert: 15 bis 20 Mio €) erzielten Erlös in die „kleine Lösung” stecken. Die restliche Summe sollen Sponsoren aufbringen. Laut Hülsmann, der das Stadionprojekt sowie die Konsolidierung des Vereins zur Chefsache erklärt hat, liegen feste Zusagen vor.

Dass der Mischkonzern Evonik, 2007/2008 noch Hauptsponsor der Rot-Weißen, seine in Aussicht gestellte Beteiligung in Höhe von acht Millionen Euro zurückgezogen hat, wie „Der Spiegel” schreibt, hält der Stadtdirektor für abwegig.

Mehr zum Thema

Diskussion: Stadion-Neubau – Investition im falschen Bereich?

Aber eins aber eins das bleibt bestehen, denn Rot-Weiss Essen wird nie untergehen!
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Zitat - geschrieben von RWE-Tom

.......
Dass der Mischkonzern Evonik, 2007/2008 noch Hauptsponsor der Rot-Weißen, seine in Aussicht gestellte Beteiligung in Höhe von acht Millionen Euro zurückgezogen hat, wie „Der Spiegel” schreibt, hält der Stadtdirektor für abwegig.



Anscheinend werden die EVONIK-Mios wohl doch gebraucht.....
Die pflaumenweiche Äußerung von Hülsmann dazu lässt mich jedenfalls nicht unbedingt ruhiger schlafen.
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Zitat - geschrieben von HDKRWE

Zitat - geschrieben von RWE-Tom

.......
Dass der Mischkonzern Evonik, 2007/2008 noch Hauptsponsor der Rot-Weißen, seine in Aussicht gestellte Beteiligung in Höhe von acht Millionen Euro zurückgezogen hat, wie „Der Spiegel” schreibt, hält der Stadtdirektor für abwegig.



Anscheinend werden die EVONIK-Mios wohl doch gebraucht.....
Die pflaumenweiche Äußerung von Hülsmann dazu lässt mich jedenfalls nicht unbedingt ruhiger schlafen.

Ein entsprechender Beitrag kam ja hier auch schon vom User "Magic RWE", wenn ich mich recht erinnere.
Schau'n wir mal, ob Stadt und Sparkasse das Projekt alleine stemmen können bzw. wollen.
Wenn das Stadion dann irgendwann steht und wir wieder in der 2. Liga spielen, können sich die Essener Großkonzerne dann um die Namensrechte reißen.Veraergert

Aber eins aber eins das bleibt bestehen, denn Rot-Weiss Essen wird nie untergehen!
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Also - ich glaube nicht dass der Spiegel sich z.B. um die ganzen Stadionneubauten im Osten irgendwie gekümmert hat. Was da an Kohle reingeflossen ist, die eigentlich für andere Dinge vorgesehen war (sorry - nur meine persönliche Ansicht), war sicher nicht einwandfrei. Für mich hat das einen absolut faden Beigeschmack. Das ist alles absolut mies recherchiert.
Dieses Käseblatt ist für mich auf dem Niveau einer Blöd-Zeitung. Leider lesen viel zu viele Menschen diesen Dreck und lassen sich davon beeinflussen.


Zuletzt modifiziert von ralf26 am 01.03.2009 - 22:02:03
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Vor der Vollendung eines Gebäudes, das durch öffentliche Mittel oder durch Sponsoren finanziert wird, sitzt man in einer Achterbahn. Immer. Das geht nicht anders, weil immer ein Partner seine Meinung ändert oder die Kohle ausgeht.
Lasst Euch nicht kirre machen.

Die üblichen Geräusche, Manipulationen, Gaunereien....

NUR der RWE!!!!!!
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Ich gehe fest davon aus, dass der Ratsbeschluss am Mittwoch kommt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Oberstadtdirektor so weit vorwagt wie vergangene Woche bei dem VHS-Abend und sich nun plötzlich herausstellen sollte, dass die Finanzierung nicht steht.
Den Spiegel-Artikel kann ich nur als eine Mischung aus bösartigem Populismus und Ignoranz sehen. Davon werden sich - so hoffe ich doch stark - die Mitglieder des Rates der Stadt Essen nicht beeindrucken lassen.

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RWE-Fan seit 54 Jahren!
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Zitat - geschrieben von fussballnurmi12
Den Spiegel-Artikel kann ich nur als eine Mischung aus bösartigem Populismus und Ignoranz sehen. Davon werden sich - so hoffe ich doch stark - die Mitglieder des Rates der Stadt Essen nicht beeindrucken lassen.

Neee, der dürfte klar mit Absicht lanciert worden sein. Sonst wäre er vor 3 Wochen oder in 2 Wochen erschienen.
Die Frage ist: wer steckt dainter. Abgesehen von: wie übel schauts wirklich mit den Finanzen in Bergeborbeck aus??
Das Tendenziöse find ich überflüssig, aber jetzt nicht soo interessant. War zu erwarten (huhu hdk... Zwinker), zudem trifft es halbwegs die Haltung vieler außerhalb des Dunstkreises Fußball, da brauchen wir uns nix vormachen.

Was ist an RWE pol. so interessant, dass kurz vor der entscheidenden Ratssitzung im größten europäischen Nachrichtenmagazin ein deutlich positionierter Artikel erscheint.

Hempelmann oder SPD, der/die es der CDU nicht gönnt? Zwinker
Bezirksregierung? (...)

(Mossad?)

Das ist doch die Frage
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Nun ja, Ratsbeschluß hin oder her, das ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung aber der Beschluß muß auch in die Tat umgesetzt werden.
Solange nicht mit dem Bau begonnen wird, haben die im Rathaus ein Stück Papier liegen mit dem man sich bis zum Baubeginn höchstens den Hintern sauber machen kann.

Für mich ist der Artikel reine Stimmungsmache gegen das Stadion aber mehr auch nicht.
Ich bin grundsätzlich sehr vorsichtig gegenüber Medienberichten, die sich zu sehr auf eine Seite der Medaille konzentrieren und das ist hier der Fall.

Der Spiegel scheint ja die Informationen von Roland Berger zu haben, was schon ein Unding ist. Wenn ich der Verein und die Stadt Essen wäre, dann würde ich bei Roland Berger ordentlich auf den Tisch hauen, denn diese haben Verschwiegenheitsverpflichtung gegenüber ihren Kunden. Der Mitarbeiter, der das zu verantworten hat wird, sofern er ausgemacht werden kann, sich warm anziehen müssen. Vielleicht kann man die Unternehmensberatung ja auf das angeblich ausbleibende Geld von Evonik verklagen. Zwinker

Ich glaube erst an das Stadion, wenn es steht.
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Auf eines kann man sich aber in der Regel verlassen beim Spiegel:

Wenn so etwas veröffentlich wird- auch in Hinblick auf die RWE-Finanzen- sind die
Fakten gut recherchiert bzw. "sauber" zugespielt worden. Es dürfte wohl keine
Einzelperson dahinter stehen, denn da hätte der Spiegel nicht zugelangt.

Interessant, wie sich die WAZ nun schnell mit dem Thema "vertraut" macht und in
das "Spiegel-Boot" gesprungen ist. Da wird Hombach verschiedenen Redakteuren
wieder den Marsch blasen, warum "ihnen" diese Story durch die Lappen gegangen
ist.

Geld von Sponsoren muss noch reichlich fließen, denn wo soll die Kohle für Kölmel
herkommen. Schätze mal, dass dies ein springender Punkt ist, denn welcher Sponsor
wäre damit einverstanden,, dass sein Geld "in den Osten nach Leipzig" fließt. Also
ein Teufelskreis der EVONIK vielleicht abschreckt.

Bin nur dafür verantwortlich was ich schreibe - nicht dafür,
was andere verstehen!!!!

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